• Ich habe gerade die letzte (8.) Staffel von Castle zu Ende gesehen. Dabei geht es um einen Bestsellerautor (namensgleich mit dem Titel), bei dem ein Verbrecher die Morde in seinen Büchern nachahmt, wodurch er in die Mordermittlungen gerät. Dadurch lernt er die toughe Ermittlerin Kate Beckett kennen und er ist natürlich unschuldig, hilft aber bei den Ermittlungen. Das macht ihm so viel Spaß, dass er seine Beziehungen spielen lässt, um sie auch in Hinkunft bei den Ermittlungen begleiten zu dürfen - was durchgeht, da er positive Presse bringt.


    Sie ist tierisch davon genervt, ein neuer Mordfall kommt - er hat immer schnell eine abstruse Theorie parat und nervt sie noch mehr, aber am Ende lösen sie den Fall gemeinsam.


    Aber, was hat so etwas in einem Phantastikforum zu suchen? Klar, es sind Mordfälle und es ist eine Krimiserie. Aber zum einen spielt Castle derselbe Typ, der auch Captain Reynolds in "Firefly" spielt, zum anderen haben die Fälle oft was Phantastisches. Also so was wie "der Fluch der Mumie", "Antichrist" oder auch Ermittlungen in der Steampunkszene oder auf einer Sci-Fi-Convention.


    Also ich habe die Serie jedenfalls mit Begeisterung verfolgt und fand das Zusammenspiel mit dem verspielten, immer phantastisch denkenden Autor und der harten Mordermittlerin und ihre teils lustig-absurden Dialoge sehr interessant. - Gegen Ende war ein bisschen der Saft raus, vor allem, weil sich die Beziehung der beiden verändert hat (ach ne, spoilern muss ich wohl nicht, gelt?), aber ich habe die Serie dennoch gerne bis zum Ende gesehen.


    Und das Ende!

  • Zitat

    Aber spätestens ab Becketts Wechsel zum FBI war für mich die Luft raus.

    Zitat

    Manche Serienkonzepte tragen sich für mich auch nur über eine begrenzte Anzahl von Staffeln.

    Nur manche? - Ich würde sogar behaupten: Alle! Und das genreunabhängig. Sogar bei einer Sitcom ist irgendwann mal die Luft raus mit den Schmähs. Dazu werden die Schauspieler auch älter, dann wird es irgendwann auch unrealistisch, dass alles beim Alten bleibt. Oder sie fallen ganz aus, bekommen z.B. Kinoangebote oder wollen aus persönlichen Gründen nicht mehr. Dann kommen die irrsten Erklärungen mit Seelenwanderung, Unfall und nachher schaut einer anders aus oder auch gar keine Erklärung. (Bei "Verliebt in eine Hexe" hat plötzlich ein anderer Schauspieler den Mann der Hexe gespielt.)


    Bei "Castle" haben sie die Grundcrew ziemlich gut zusammengehalten. Ich denke, dass sie sicherlich entsprechende Verträge vor allem mit den Hauptdarstellern gemacht haben, weil "Castle" ohne "Castle" (und ohne Beckett) funktioniert nicht. (Wobei "Akte X" meiner Meinung nach auch ohne Scully und Mulder nicht ging.) - Also es waren die beiden immer dieselben, dann Beketts Arbeitskollegen sowie Castles Mama und Tochter.

  • Nur manche? - Ich würde sogar behaupten: Alle! Und das genreunabhängig. Sogar bei einer Sitcom ist irgendwann mal die Luft raus mit den Schmähs. ...

    Stimmt. Ich habe noch keine Serie gesehen, die nach der 6. Staffel noch wirklich was zu erzählen hatte und/oder das Niveau halten konnte. Für mich ist das die ideale Serienlänge. Auch wenn es natürlich Abweichungen gibt, die aber eher nach unten.

  • Na ja, es gibt Telenovelas, die eben ewig dahin gehen. Aber die tauschen natürlich munter die Charaktere aus und haben gleich den Fokus nicht so auf 1-2 Personen gelegt. Ich kann Dir das zwar nicht aus eigener Erfahrung berichten, aber ich kenne Leute, die wirklich viele Jahre lang dran bleiben, während bei einer gewöhnlichen Serie viele halt auch wieder aussteigen, wenn z.B. die neuen Charaktere nicht behagen. Oder die neue Situation - ich kenne z.B. keine Teenie-Serie, die sich wirklich zufriedenstellend von der High School auf die Uni rüberrettet. Aber es wird dann auch mal unglaubwürdig, dass die ewig auf der Schule sind.


    Vorstellen kann ich es mir bei Anthologie-Serien, so was wie "Geschichten aus der Gruft", "Black Mirror" usw. Da sind ja immer wieder andere Charaktere und Situationen, nur der Grundtenor sollte in etwa gleich bleiben. So was kann natürlich ewig dahingehen. Allerdings gibt es da das Problem, dass die Leute ja wiederkehrende Charaktere wollen und zudem die Episoden an sich qualitativ mehr schwanken als übliche Serienfolgen.

  • Bei vielen Paar-Serien wird es langweilig, wenn sich die beiden endlich kriegen. Darum wird es oft ultra-kompliziert gehalten wie bei Greys Anatomie oder Bones.


    Castle war immer dann gut, wenn Nathan seine komödiantische Ader ausleben konnte. Auch das zusammenspiel mit Mutter und Tocher bzw. den beiden Ermittlern war sehr oft lustig bis cool.

    Hingegen kam er mit seiner eigentlichen Partnerin oft nicht klar, es war stark zu spüren, dass da die Chemie nicht stimmt. So wie auch damals bei Dr. Quinn und Sully.

    Während gerade bei Bones selbst in den späteren Staffeln eine sehr starke Verbundenheit zwischen den beiden Hauptfiguren zu erleben war. Das sah regelmäßig nach lockerer Impro aus.

  • Ja, das hat mich bei "Castle" auch gestört, dass es für die Staffelzahl zu schnell ging. Dann mussten sie sich was einfallen lassen, mal eine räumliche Trennung berufsbedingt, dann eine Entführung, dann eine Ehekrise und zuletzt haben sie dann so tun müssen, als würden sie einander nicht leiden können. Und ich fand das eben nicht so aufbauend. Lieber spritzige Dialoge.


    Hat eigentlich wer die Bücher gelesen? - Es ist ja das Konzept, dass es die Bücher, die in der Serie vorkommen, auch physisch gibt. Sie sind auch auf Deutsch erhältlich, wohl von einem Autorenteam geschrieben, als Autor tritt Castle auf und die Bücher ziert auch das Portraitbild des Schauspielers.


    Ich fand, dass es brauchbare Kost war, man kann die lesen (vorzugsweise am Strand), aber es sind halt einfach nur Krimis.