Julia A. Jorges – Wanderseele
„Unerkannt leben sie unter den einfachen Menschen: Wandelseelen. Sie sind fähig zur Reinkarnation und verfügen über besondere Begabungen, doch dafür brauchen sie fremde Lebensenergie. Studentin Sine hat gerade erst erfahren, dass sie eine solche Wandelseele ist. Doch sie ist nicht imstande, ihren Drang, fremde Energie zu zehren, zu kontrollieren. Das macht sie zu einer Gefahr für ihre Mitmenschen. Als der Scout Darius Korweyn sich ihrer annimmt, hofft sie auf Unterstützung durch ihresgleichen in einem Gildenhaus bei Paris. Sie findet Vertraute und sogar neue Freunde. Doch schon bald gerät sie in einen Konflikt der Mächtigen, der sie um ihr Leben fürchten lässt und sie zwingt, in die Katakomben von Paris hinabzusteigen.“
Julia A. Jorges hat das Phänomen des Vampirismus in meinen Augen mit ihrem Roman belebt. Zwar fehlen der Biss und das Blut, aber dennoch zehren die Wanderseelen von der Lebensenergie anderer. Wie in der obigen Beschreibung spielt ein Großteil der Handlung in Paris bei einem Geheimbund und natürlich befindet sich die Welt aktuell in großer Gefahr, wie die Lesenden nach und nach feststellen müssen und Sine wird unmittelbar in eine große Schlacht mithineingezogen.
Neben mehrere Aha-Erlebnisse durch gute Kniffe haben mir vor allem die Schauplätze, Sine und der Wissenschaftsaspekt darin gefallen. Bei allem wirkt es sehr authentisch. Mit Sine haben wir jemanden, der Ängste, Macken und Zweifel hat, sich verlieben kann und dennoch stark ist. In Paris habe ich das Gefühl den Stadtplan daneben legen zu können und die Orte sind sehr lebendig beschrieben. Und der sogenannte Weltenbau zu den Wanderseelen ist dicht beschrieben und liefert gute Erklärungen. Alles in allem führt das zu einem etwas anderen Horror-Roman, der den bereits gut betretenen Pfaden ausweicht.