Mats Strandberg - Die Überfahrt

  • Gerade ausgelesen, das Buch, übrigens im ungewöhnlichen Präsens verfasst, gefiel mir sehr gut.

    Die Grundidee ist zwar alles andere als originell, das holt der Autor aber locker mit sehr starken, allesamt problembelasteten Charakteren und einem sehr originellen Schauplatz wieder raus. Die Atmosphäre auf dieser Ballermannfähre ist wirklich erstklassig beschrieben und kommt beim Leser sehr anschaulich an. Spannend und sehr düster ist das Buch auch, mehr verlange ich nicht. 9 von 10 Sauforgien auf See.

  • Dexter Mich würde mal sehr interessieren, wie du das Verhältnis Phantastik/Horror vs Thriller einschätzt. Nicht aus erbsenzählerischen Gründen, sondern weil der Autor im April Ehrengast auf der Helsinkier HorrorCon sein wird. (Ich hoffe mal sehr stark, dass das Gespräch nicht auf Schwedisch stattfindet!) Hierzulande wird so wenig zwischen SciFi, Magischem Realismus und Horror unterschieden, dass ich mir auch vorstellen kann, dass die einen reinen Thrillerautoren einladen.

  • Die Grundidee ist zwar alles andere als originell, das holt der Autor aber locker mit sehr strken, allesamt problembelasteten Charakteren und einem sehr originellen Schauplatz wieder raus. Die Atmosphäre auf dieser Ballermannfähre ist wirklich erstklassig beschrieben und kommt beim Leser sehr anschaulich an.

    In diesem Punkt stimme ich dir zu: die erste Hälfte des Romans, in der die Figuren vorgestellt und ihre Beziehungen zueinander bzw. Interaktionen miteinander beschrieben werden, ist wirklich extrem gelungen. Tolle Charakterisierungen, sehr plastische Darstellung des Schauplatzes.

    In der zweiten Hälfte

    und das fand ich extrem unoriginell und uninteressant. Das hat mir den Gesamteindruck ziemlich ruiniert.

  • Katla : Die Überfahrt ist in meinen Augen 100 % Horror. Sowohl thematisch als auch von der transportierten Stimmung her.


    Ender  Pogopuschel : Ich schrieb ja, dass die Grundidee nicht originell ist. Aber im Gesamtkontext halt sehr stark umgesetzt. Mir gefällt so etwas. Mit Experimentalliteratur der Marke Ligotti hingegen kann ich beispielsweise gar nichts anfangen.