The Booksellers

  • Unverbesserliche Büchernarren: The Booksellers - Aus Liebe zum Buch


    Zitat

    Ein wunderbarer Dokumentarfilm über die Begeisterung und Wahnwitz des Büchersammelns. Beruhigend: Die Büchernarren und die Objekte ihrer Begierde werden wohl doch niemals aussterben!

    https://www.swr.de/swr2/litera…s-liebe-zum-buch-100.html



    Hier wird gesagt, der Film solle in deutschen Kinos anlaufen, aber das war vor dem Lockdown. Man kann die DVD bereits beziehen, wie ich eben sehe, wobei dort dann ggf. keine deutschen UT dabei sein werden, vermute ich mal.

  • Ich habe den Film heute erhalten und die DVD direkt angeschaut.



    Eine sehenswerte und atmosphärische Dokumentation, die sicherlich ihresgleichen sucht, wenn auch vermutlich eher aus dem Grunde, dass das Angebot an Dokus über Bücher und Literatur übersichtlich ist.


    Es gibt einen interessanten Exkurs zur Geschichte des Buchhandels bzw. speziell des antiquarischen Buchhandels, der "Rare Book Dealers" und "Stores for Used Books". Es geht um Ladenlokale, es geht um Auktionen und Messen (New York Book Fair!), es geht um ganze Straßenzüge voller Bücherverkäufer, es geht um Koryphäen der Szene. Der legendäre A. S. W. Rosenbach ist ebenso Thema wie die ersten Damen der Branche, Leona Rostenberg und Madaleine B. Stern. Traditionsreiche Familienunternehmen werden neben Enthusiasten und Zufallseinsteigerinnen gestellt. Geschlechterungleichheiten, Verbindungen zur Populärkultur, fachinterne Medien, die Unterschiede zwischen Büchersammlern und Kunstkäufern.... all dies und mehr wird hier in etwa 100 vergnüglichen und lehrreichen Minuten abgehandelt. Den anglozentristischen Blick muss man dabei verschmerzen, allerdings muss aus europäischer Sicht durchaus der ehedem herrschende besondere Reiz von New York als Ort für Sammler und Bibliophile eingestanden werden. Auch um das spezielle Vokabular der Antiquare und die Konservierung der Ware Buch geht es, und natürlich wird ein Blick in die Zukunft geworfen, der je nach Protagonist*in schwankt zwischen extremem Pessimismus und durchaus tatkräftigem Optimismus.


    Einziges Manko ist vielleicht - dies aber war ob des Titels bereits zu erwarten - dass es kaum um Literatur geht. Die Inhalte der Bücher spielen nur sehr peripher eine Rolle, sind immer eher eingewoben in Bepreisung, Wertbeurteilung und ihre Rolle in der Branche der "Booksellers" (wer kaufte wohl für 28 Dollar den originalen Da Vinci via Strohmann und per Telefon?). Ich bin kein Freund von nostalgischer Wirtschaftsromantik, die sich nur zu oft gern mit nervigem Kulturpessimismus paart und sodann keinerlei belangvolle Aussage mehr zustande bringt. Man trifft diese Tendenz in Kreisen von Bücherliebhaber*innen nicht eben selten an und ggf. haben sie alle, die noch im analogen Zeitalter aufwuchsen (oder zumindest an der Schwelle zur Digitalisierung). Im Film ist glücklicherweise nur wenig davon zu spüren. Man kann also einer mit Emotionen behangenen Branche durchaus mit Wehmut beim Niedergang zuschauen, ohne sich allzu sehr in unkritischem Lamento zu verheddern.

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    "Ich schreibe so lange, bis der Leser davon überzeugt ist, in der Hand eines erstklassigen Wahnsinnigen zu sein". ... `Stephen King´

  • Mittlerweile gibt es übrigens auch auch eine deutsche DVD (OmU).


    Zitat

    THE BOOKSELLERS ist ein lebendiger Blick hinter die Kulissen der New Yorker Welt der seltenen Bücher und jener faszinierenden Menschen, die sie bewohnen. Der Dokumentarfilm ist eine liebevolle Hommage an die Buchkultur und eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Zukunft des Buches.

    https://mindjazz-pictures.de/filme/the-booksellers/