M.M.Vogltanz - Opferreigen

  • Wer E.T.A. Hoffmanns Sandmann kennt, wird hier Anleihen finden, aber Vogltanz ist sich dessen bewusst und zitiert ihn gerne.


    Worum geht es? Der Witwer Gabriel Seihndorf zieht als exzentrischer Schriftsteller in Wien seine pubertierende Tochter Melissa groß. Es kommt immer wieder zu Konflikten und Melissa wünschte sich (man kennt es vielleicht noch aus eigenen Erinnerungen) ganz weit fort. Bei einem ihrer Streifzüge trifft sie auf das Theatre des Poupées und dessen Direktor Coppelius. In ihrem Weltschmerz geht sie auf dessen Versprechungen ein und möchte Teil des Ballettensembles aus jungen aufopfernd tanzenden Mädchen werden. Gabriel muss fortan um seine Tochter kämpfen und watet immer tiefer in eine Welt des Wahnsinns.


    Meine Meinung: Es ist Vogltanz´ Debutroman und der ist der Hammer. Sie schafft zweierlei Dinge, die den Roman so spannend machen. Zum einen legt sie ihre Fährten so clever aus, dass man als Lesender mehr und mehr dem Wahnsinn Gabriels folgt und selbst an einer Auflösung zweifelt und zum anderen schafft sie es sehr gut, beklemmende Parallel- oder Traumwelten zu erschaffen.


    Kritik: Ich hatte Schwierigkeiten mit den Hauptfiguren, gerade zu Gabriel ist mir nicht wirklich eine Bindung gelungen. Wobei … es war mit Sicherheit bewusst so angelegt, aber das macht es halt schwierig.


    Fazit: 8,75 tanzende Holzpuppen gibt es dafür von mir.

  • Zitat

    Ist es wirklich ihr Debüt? Oder nur ihr Debüt als "M. M. Vogeltanz"?


    Wo auch immer ich das herhabe. Ich meine, das ist ihr erster "geschriebener" Roman. War bei mir ähnlich. Mein VÖ-Debut war nicht mein Erstlingswerk.


    Zitat

    ist nur leider - im Nachhinein betrachtet - im falschen Verlag erschienen...



    Hä? Warum? Ich finde einen anderen Verlag in ihrer VÖ-Liste eher schade. :(

  • *Wo auch immer ich das herhabe. Ich meine, das ist ihr erster "geschriebener" Roman. War bei mir ähnlich. Mein VÖ-Debut war nicht mein Erstlingswerk.




    **Hä? Warum? Ich finde einen anderen Verlag in ihrer VÖ-Liste eher schade. :(

    *Ach so, das kann natürlich sein.


    **Maleficus war eine Art Co-Produktion zwischen zwei Verlagen, von denen einer der ominöse "Verlag V" ist. (Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass mein Honorar von dem anderen Verlag beglichen wurde. Wer weiß, ob ich nicht sonst heute noch auf mein Geld warten würde.)

  • Zitat

    **Maleficus war eine Art Co-Produktion zwischen zwei Verlagen, von denen einer der ominöse "Verlag V" ist. (Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass mein Honorar von dem anderen Verlag beglichen wurde. Wer weiß, ob ich nicht sonst heute noch auf mein Geld warten würde.)

    Aber Pferreigen ist doch im Verlag Ohneohren erschienen. Den meinst du nicht mit falsch, oder?