Andreas Gruber: Der Judas-Schrein (Neuauflage)

  • Ich lese Gruber grundsätzlich sehr gerne, weil er meiner Meinung nach einfach ein guter Erzähler ist. Auf der Plot-Seite finde ich aber, dass er leichte Schwächen hat. Nur hat das den Lesegenuss für mich bisher glücklicherweise nicht getrübt. Allerdings muss ich gestehen, dass ich den "Judas Schrein" bisher noch nicht zur Hand genommen habe, weil mich die Handlungsbeschreibung nicht wirklich anspricht. Zur Zeit entdecke ich im Bereich der SF so viele interessante, für mich neue Ideen ... da kann altbackener Horror meist nicht mithalten, obwohl ich das Genre wie nichts anderes liebe.

  • Ja, ich war gut unterhalten. Bin in zwei Tagen durchgeflutscht. Leichtgängige Lovecraftsche Erzählung im Burgenland. Am meisten hat mir imponiert, wie viel Hintergrundrecherche da geschehen sein muss. Inhaltlich verläuft es halt in altbekannten Mustern, atmosphärisch hätte ich mir etwas mehr gewünscht, und die Dialoge ... naja, ich will nicht mäkeln, gute Geschichte und amüsant auf jeden Fall.

  • Damals war ich großer Fan des Buchs, hat bei der Zweitsichtung aber deutlich bei mir eingebüßt. Irgendwie war's mir zu generisch und vom Stil her zu holprig. Locker 'durchflutschen (klasse Ausdruck ;) )' hat diesmal bei mir nicht mehr geklappt. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich mich inzwischen an Lovecraft ziemlich totgelesen habe. Und wirklich Neues (lässt man jetzt mal außen vor, dass die Geschichte in Österreich spielt) fügt Gruber der altbekannten Eigenbrötlerischer-Ermittler-stößt-auf-verschrobene-Hinterwäldler-Storyline ja nicht zu.