Glas. Glas war für mich DIE Liebesgeschichte zwischen Mann und Frau, die King jemals so gut zu Papier gebracht hat. Freundschaften konnte er immer schon mit dem nötigen Pathos, aber Liebe nur in kleinen Dosen.
Gut, aber erst einmal löst er den Cliffhanger. Das Ka-tet bezwingt, Blaine, den wahnsinnigen Mono im Rätselraten und es ist vor allem Eddie, der es durch seinen typischen aufmüpfigen Charakter gelingt, indem er Blaine aus der Reserve lockt. Auf einem Highway einer dystopischen Welt (erinnert an ein Nachfolge-Setting aus „Das letzte Gefecht“ und das ist es auch) stoßen sie auf eine fürchterlich angsteinflößende Stelle, ein Ort wo das Raum-Zeit-Kontinuum aus den Fugen geraten ist und ehe sie weiterziehen, auf dem Weg zu einem Schloss, muss Roland seinem Ka-tet eine Geschichte aus seiner Vergangenheit erzählen.
Und hier lernen wir Rolands erstes Abenteuer als frischgebackener Revolvermann in Mejis kennen. Offensichtlich ist, dass sein Vater ihn und seine Gefährten aus der Schusslinie haben will, aber die Geschichte in Mejis entwickelt sich als wesentlich maßgeblicher im großen Schicksalsrad, um den „Guten Mann“ zu stoppen, der die ganze Mittwelt bedroht, als angenommen. Hier lernt er seine große Liebe kennen, Susan und mehrere Widersacher, wie die „Sargträger“ und vor allem die Hexe Rhea, die den Auftrag hat, eine Glaskugel zu bewachen mit der man böse Taten sehen kann. Ein rasantes und blutiges Abenteuer, weniger horrorlastig, aber mit einer großen Portion Fantasy und Western. Großartig, wirklich großartig zu lesen.
Nachdem Roland seine Geschichte erzählt hat, wird es auch um seine Mission und um seinen Charakter viel klarer. Auch seinem Ka-tet. Anschließend stürmen sie das Schloss, wo es mit Randall Flagg und dem überlebenden Anführer aus dem Band zuvor zu einem Gefecht kommt. Und danach? Danach geht es weiter zum dunklen Turm. Das ist es, was sie machen müssen. Alle.
Dieser Band bekommt von mir 10 von 10 Pferden.