Ich war schwer begeistert und hier meine Meinung:
Raumflucht
Der Twist vollzieht sich schleichend und es ist schwer, nicht zu viel über die Geschichte zu verraten. Nur so viel. Ein Mann weilt kraftlos in seinem Zimmer, das sein eigenes Universum darstellt. Er möchte es gerne verlassen, wird aber daran gehindert. Andara vermag es außerordentlich einer langen Beschreibung über einen Innenschau Spannung einzuhauchen. Das muss man können und als Leser aber auch mögen. Ich mochte das.
Am Fuße des Leuchtturms ist es dunkel
Ähnliches Setting. Ein Mann, der freiwillig physisch von der Außenwelt isoliert lebt. Er hat Gründe dafür. Dafür ist er in sozialen Netzwerken aktiv und macht dort eine folgenreiche Bekanntschaft. Und wird dadurch auch von seiner Vergangenheit eingeholt.
Ja, Mann, das ist alles gut vorstellbar und Andara verleiht auch dieser Geschichte wieder eine eigene Note. Gebrochen sein, Trauer, seine Charaktere sind nicht einfach und immer am Kämpfen. Die zweite Geschichte hat mir besser als die erste gefallen.
Nachtzug nach Carcosa
Der König in Gelb ist zurück. Und ich feiere das sehr. Aus dem Alltag vom Horror überfallen und kurze Zeit später im Nachtzg nach Carcosa. Und das ohne Fahrschein. Auch diese Geschichte ist wieder ein Feuerwerk und wieder sind es keine Helden, die die Geschichte tragen, sondern alltägliche Existenzen, die eher in den Schatten oder Rändern einer Gesellschaft leben. Tolle Geschichte.
Fazit. Hat mir sehr viel Spaß gemacht. Weniger handlungsorientiert, dafür retardiert und auf eine Innenschau der Protagonisten konzentriert. Das muss man können, damit es als LeserIn spannend bleibt und Andara kann das.
9 von 10 eingesperrten Seelen