Stephen King - Drei

  • Drei/Vorsicht ... könnte Spoiler enthalten. Lässt sich aber bei der besprechung dieser Saga nicht umgehen.


    „Drei“ spielt zum Teil in Mittwelt und zum Teil in unserer Welt, jedoch zu verschiedenen Zeiten. Gewagt. Heute würde so etwas wahrscheinlich gar nicht durch ein professionelles Verlagslektorat durchgehen.


    Roland erwacht nach einem Jahre andauernden Schlaf an der Westküste Mittwelts und wird von Riesenhummern attackiert. Und ehrlich gesagt, diese kranken Viecher hat King mit ihrer primitiv-naiven Sprache und ihrer Gier nach Fleisch meisterlich als Paradox hinbekommen. „Did Da Chum? Did a Chak?“ Herrlich, das kann man auch gut sich hinmurmeln und ich habe so schon Gleichgesinnte erkannt. Nach seinem Kampf trifft er am Strand auf eine Tür. Ja, richtig gelesen. Eine Tür. Und diese Tür führt uns nach New York, wo Roland erst Passagier in Eddie Dean wird, später ist er Gast bei Odetta Walker und dann bei dem „Schubser“. Er trifft auch wieder auf Jake, wie verrate ich hier nicht. Alle Episoden sind rasant und mit großer Fallhöhe angelegt. Roland bekommt eine Blutvergiftung und muss seine „Gefährten“ schnell davon überzeugen, ihm zu folgen.


    Spätestens „Drei“ lohnt sich, weil King es meisterlich schafft, seine Figuren innerhalb einer fesselnden Geschichte aufzubauen. Und man ist gespannt. Wo soll das hinführen?


    Drei bekommt von mir glatte 9 von 10 Türen.

  • Ich habe leider nur noch rudimentäre Erinnerungen an den Band. Dass ich ihn gelesen habe, liegt über 20 Jahre zurück. Teile der Handlung habe ich allerdings vor wenigen Jahren erst in der wirklich gelungenen Graphic-Novel-Umsetzung wiedergefunden.

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    Meine aktuellen Roman-Veröffentlichungen:

    Düsterer Urban-Fantasy-Thriller: "Die Verschwörung der Schatten"

    Spannender Justiz-Krimi: "Mutterliebe" (unter dem Pseudonym Kim Selvig)

    Chaotische Ermittler-Krimis: „Mord mit Seeblick“ - „Mord mit Ostseebrise“

    Polizisten-Krimis: „Auf den Hund gekommen“ - „Mord im Hintergrund“

    Weitere Infos unter www.soeren-prescher.de


    • Offizieller Beitrag

    Meine Meinung (allerdings bereits von 2013):


    Roland fasziniert mich mehr und mehr. Wünschen wir uns nicht so einen Helden? Bedingungslos in seiner Zielstrebigkeit, loyal seinen eigenen Ansprüchen und Idealen gegenüber, fest in seiner Meinung, edel aber doch nicht zu sanftmütig. Ich schwärme nicht für ihn, aber so wie in Märchen frage ich mich auch hier: Gibt es solche Menschen wirklich? Wenige nur? Einen einzelnen Menschen vielleicht? Ich glaube, das ist auszuschließen.


    Dieses Mal spielte die Geschichte in unserer Zeit und auch früher im letzten Jahrhundert. Man kennt sich somit aus und erfährt leider wenig von der Welt bzw. der Zeit aus der Roland kommt. Es gibt nicht soviele Rückblicke – war der erste Teil noch die “Einführung”, die Erklärung, bewegt sich dieser einfach schnurstracks voran.


    Den Charakter der schizophrenen Odetta/Detta fand ich ganz großartig erschaffen. Da fand ichs sehr schade, dass ich das Buch derzeit in deutsch lese – den Slang hätte ich gern im Original mal gesehen bzw. mir vorgestellt.


    Alles in allem ist es aber die Athmosphäre die mich jedes Wort quasi von den Seiten lutschen lässt. Da ist einfach ein warmes Gefühl, wenn man das Buch aufschlägt und wieder in die Welt zurückkehrt… mit Roland bangt, auf Eddie hofft und sich vor Detta fürchtet.


    Fazit:

    Ein toller zweiter Teil – wer den ersten Teil mochte, auf jeden Fall lesen, wer ihn nicht mochte, sollte trotzdem nochmal drüber nachdenken. Ihr verpasst hier ein Epos, eine Saga – einen Western, einen Helden, eine Abenteuergeschichte.

    “A reader lives a thousand lives before he dies.” said Jojen. “The man who never reads lives only one.” - A Song of Ice and Fire (George R. R. Martin)


  • "Drei" war für mich durchaus einer der faszinierendsten Bände des Zyklus, ebenso wie die Fortsetzung "Tot", nur waren die Fortsetzungen danach eher enttäuschend.