Gustav Meyrink - Der Golem

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    Ich hab (oder hatte?) diese List-Ausgabe von 1965, ein wirklich sehr hübsches Bändchen. Da wurden auch bestimmt keine Versuche unternommen, die Sprache irgendwie zu modernisieren oder an heutigen Geschmack anzupassen. Ist mir zu Teeniezeiten auf einem Flohmarkt zugelaufen, von daher hab ich gar keine Vergleiche zu anderen Ausgaben angestellt.


    Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich es schon fünf Mal angefangen hatte, aber nie bis über das erste Drittel kam. Genauso geht es mir mit Joris-Karl Huysmans Tief Unten (das ich sogar dringend mögen will). Ich bin sehr gespannt, was du zu dem Golem sagst, vielleicht finde ich durch deine Eindrücke nochmal einen anderen Zugang.

  • Ich hab die Hoffmann&Campe HC Ausgabe von 2015 mit Jugendstilcoverartwork, zuvor hat ich ne Weltbild Ausgabe.

    Zu meiner Schande muss ich gestehn, wohl schon 3 mal angefangen, aber nie weiter als bis zur Seite 50.

    Seine Geschichten hab ich schon gelesen, aber mit seinen Romanen tu ich mir schwer.

    Aber dieses Jahr versuch ich es nochmal.

  • Ihr macht mir echt Mut.

    :D Aaaaaaw! Hahahaha ... Aber sieh's so: Wenn du es durch hast und sicher was Spannendes dazu schreibst, hast du einen riesen Anteil daran, dass die hiesige Horrorcommunity (bzw. zwei Hanseln daraus) endlich mal diesen Klassiker beendet. :*

  • Also ich habe "Der Golem" damals an einem Tag durchgelesen und halte es für ein absolut geniales Buch, welches es wahrscheinlich sogar in meine All Time Top Ten schaffen würde. Wenn du etwas mit surrealer/ traumähnlicher Literatur (à la Franz Kafka oder Alfred Kubin) anfangen kannst, dürfte "Der Golem" eigentlich genau dein Buch sein, Mammut. Ein großartiges Meisterwerk!

    • Offizieller Beitrag

    Ich hatte die damalige Version aus dem Vitalis Verlag gelesen, die war von der Aufmachung her schlicht, hatte mir aber gut gefallen (Hardcover, Fadenheftung):


    Die Ausgabe soll demnächst mit leicht verändertem Cover neu aufgelegt werden. Das Buch hat sich für mich auch ganz gut gelesen, ich war in 2- 3 Tagen fertig. Das Buch war damit deutlich flüssiger lesbar als manch anderes Buch aus der Zeit.

  • Meyrinks Romane sind heute praktisch unlesbar. Da muss man schon ein gehöriges Faible für Esoterik und Okkultismus haben, um die Werke wirklich genießen zu können. Oder man geht mit literaturhistorischem Interesse an die Sache heran.


    Mit Ausnahme vom "Golem" (Um euch nicht gleich den Mut zunehmen ;) )

    Das ist sicher der zugänglichste seiner Romane. Zwar ebenfalls rätselhaft und schwer zu durchschauen, aber wohl kein anderes Buch fängt die mystische Atmospähre des Prager Ghettos derart kunstvoll ein.

  • Meyrinks Romane sind heute praktisch unlesbar. (...) Mit Ausnahme vom "Golem" (Um euch nicht gleich den Mut zunehmen ;) ) Das ist sicher der zugänglichste seiner Romane. Zwar ebenfalls rätselhaft und schwer zu durchschauen, aber wohl kein anderes Buch fängt die mystische Atmospähre des Prager Ghettos derart kunstvoll ein.

    Dem würde ich zustimmen. Ich liebe "Der Golem" und mag auch seine Kurzgeschichten - "Das grüne Gesicht" hatte ich damals allerdings nach der Hälfte abgebrochen und mich seitdem an keinen seiner Romane mehr herangetraut. Sein Essay zum Thema Okkultismus fand ich auch eher zäh.

  • Was für ein schwieriges Buch. Ich habe durchgehalten und es gestern abend beendet. Eine Geschichte in Prag, mit viel Stimmung der Judenstadt und dem Leben dort, aber auch mit viel Klatsch und Tratsch und zähen Begebenheiten.

    An den besten Stellen ist der Roman sehr unheimlich und auch beeindruckend, an vielen Stellen zäh und stellenweise ungenießbar. Als ich dann das Buch zugeklappt hatte, und auch heute hat mir das Buch am meisten gefallen, zwischendurch wollte ich schon aufgeben und war ziemlich entnervt.

    Keine Ahnung, ob ich das Buch guten Gewissens empfehlen kann. Die Lektüre war auf jeden Fall ein Erlebnis.

  • Eine Geschichte in Prag, mit viel Stimmung der Judenstadt und dem Leben dort, aber auch mit viel Klatsch und Tratsch und zähen Begebenheiten.

    An den besten Stellen ist der Roman sehr unheimlich und auch beeindruckend, an vielen Stellen zäh und stellenweise ungenießbar.

    Das klingt so ziemlich genau nach meinem Eindruck damals, als ich den Roman mehrfach begonnen und wieder abgebrochen hatte. Nur, dass ich nicht bis zu dem 'gruseligen /beeindruckenden Teil' gekommen bin.


    Die Lektüre war auf jeden Fall ein Erlebnis.

    Das kann man aber auch nicht alle Tage sagen ... Irgendwann muss ich da mal ran.