K.R. Sanders & Jörg Kleudgen - Die Klinge von Umao Mo

  • Klappentext:

    Gebäude verändern sich oder lösen sich plötzlich in Nichts auf, längst verstorbene Menschen wandeln unter den Lebenden. Schreckliche Zeichen kündigen die Rückkehr einer alten kosmischen Gottheit an. Hisako Matsuta erhält einen Auftrag, von dem das Schicksal der ganzen Welt abhängt. Doch wie es ihm gelingen könnte, das Unheil abzuwenden, ist nur an einem Ort zu erfahren, den er nie wieder aufsuchen wollte: in Umao Mo.


    In der Reihe Lovecrafts Schriften des Grauen erscheint im April beim Blitz Verlag Die Klinge von Umao Mo.


    Quellen: Facebook & Verlagsseite

  • Die "Schriften des Grauens" haben ja zunächst recht durchwachsen angefangen, seit den letzten paar Bänden ist die Reihe aber richtig lesenswert geworden. Zeichnungen gefallen mir auch, Cover sieht mMn jedoch mal wieder schrecklich aus... Aber es kommt ja auf den Inhalt an und diesbezüglich hat mich Herr Kleudgen eigentlich noch nie enttäuscht. Von Ross Sanders habe ich allerdings bisher noch nichts gelesen. Bin gespannt.

  • Inzwischen erschienen und von mir gelesen.

    Eine originelle, unterhaltsame und extrem temporeiche Geschichte. Was Sanders & Kleudgen hier auf gerade mal 135 Seiten erzählen, würden andere Autoren mindestens auf die doppelte Länge auswalzen - Ohne dadurch jedoch irgendeine Art von Mehrwert zu generieren. Der Anfang der Geschichte hat mich mit seinen vielen verrückten Ideen angenehm an Philip K. Dick erinnert (Die Vergangenheit verdrängt die Zukunft), ein paar Anspielungen auf Kleudgens Novelle "Wenn Cthugha erwacht" gab es auch noch - Und durch das japanische Setting las sich das Ganze wesentlich frischer als die meisten Geschichten, die im Cthulhu-Mythos angesiedelt sind. Generell würde ich "Die Klinge von Umao Mo" auch eher unter Sci-Fi/Fantasy/Folklore/Whatever verbuchen - Lovecraftsches Grauen findet man hier eher weniger. Aber wie Rainer Zuch im gelungenem Nachwort richtig anmerkt: Möchtegern-Lovecrafts, die ihrem Idol blind nacheifern, ohne dem Kosmos neue Facetten hinzuzufügen, gibt es schon mehr als genug. Da stellt dieses schmale Buch eine willkommene Abwechslung dar.

  • Heute gelesen.


    Inhalt:


    Huiuiui ... ein ganz schön großer Stoff, den Kevin und Jörg hier wie ein 5-fach gefaltetes Samurai-Schwert zusammengeschmiedet haben. Und darin liegt auch ein wenig die Schwäche des Textes ... es ist zu kurz; die einzelnen Szenen haben zu wenig Raum um sich ansprechend zu entfalten. Das ganze Buch liest sich schnell in einem Rutsch (wobei ich ständig über die vielen asiatischen Namen gestolpert bin), aber teilweise hüpft die Handlung von einer Szene zur nächsten, wie in einem Roadmovie. Ich hätte mir einfach etwas mehr Atmosphäre gewünscht.


    Das war dann aber auch schon mein größter Kritikpunkt. Denn andererseits wird gerade durch dieses hohe Tempo ein gewisses Manga-Feeling erzeugt, das mich auf jeden Fall faszinieren konnte. Ohnehin ist es vor allem das Setting Japan, von dem der Roman lebt. Und es ist wahrhaft ungewöhnlich, Asien mit Lovecraft zu kreuzen. Eine Mischung die neu und erfrischend anders ist, was definitiv zu gefallen weiß. Vor allem wenn man die tausendfache Nachahmung im lovecraftschen Kosmos schon lange leid ist. Aber hier spricht die Buchreihe eh für sich - zumindest soweit ich das behaupten kann, der nur einen Bruchteil der mittlerweile 12 Bände gelesen hat.


    Eins noch: Jörgs Schreibe ist mir nach all den Jahren bestens vertraut. Kevins Stil habe ich erst durch unsere Kooperation ('Vorweltschweigen', Goblin Press 2019) kennen und schätzen gelernt. Hier lese ich interessanterweise keinen der beiden Autoren heraus. Die Mixtur hat einen eigenen Stil geschaffen.


    Fazit: Dem Roman hätten 100 Seiten mehr nicht geschadet. Insgesamt ist den Autoren aber ein spannendes Abenteuer gelungen, das vor allem durch sein "fremdartiges" (da Japan) Setting frisch und originell wirkt.

  • Ich fand ja gerade die Kürze der Geschichte ziemlich erfrischend.

    Um mich mal selbst zu zitieren:

    Was Sanders & Kleudgen hier auf gerade mal 135 Seiten erzählen, würden andere Autoren mindestens auf die doppelte Länge auswalzen - Ohne dadurch jedoch irgendeine Art von Mehrwert zu generieren.

    Gerade in der ersten Hälfte platzt das Buch fast vor Ideen. Ich mag das. Zumal die meisten Bücher (für das was sie erzählen wollen) viel zu lang sind und von den Autoren gerne mal künstlich gestreckt werden.

    Kevins Stil habe ich erst durch unsere Kooperation ('Vorweltschweigen', Goblin Press 2019) kennen und schätzen gelernt.

    Ach, da hat er auch mitgeschrieben?

    Finde seine vielen Pseudonyme ja mitunter etwas irritierend. Mal heißt der Mann K. R. Sanders (bei diesem Buch), dann Ross Sanders (hier im Forum), dann wieder Roman Sander (bei "Götter des Grauens"), manchmal auch Colonel Sanders (bei Kentucky Fried Chicken ) und bei "Vorweltschweigen" ist er dann scheinbar Kevin Rössler.