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    Stell dir vor, du gehst mit deiner Familie in ein Freibad. Es ist warm und der Himmel wolkenlos. Und dennoch regnet es. In den Nachrichten siehst du, dass es überall auf der Welt geregnet hat. Ohne Wolken.

    Danach fallen dir Dinge auf. Kleinigkeiten. Störungen im Funk und Fernsehen, weitere Regenfälle, deren Erklärungen dir unglaubwürdig erscheinen.

    Und einige Menschen verändern sich. Wirken nicht mehr wie sie selbst.

    Es beginnt bei deinen Arbeitskollegen. Sie benehmen sich fremdartig. Wie ausgetauscht.

    Bei deinen Freunden.

    Bei deinen Kindern und deiner Frau.

    Was würdest du glauben?

    Was bist du bereit zu tun, um es aufzuhalten?


    Quelle: https://www.verlag-torsten-low…riert--Vincent-Voss-.html

    • Offizieller Beitrag

    Während meines Urlaubs bin ich dazu gekommen, das neuste Werk von VV zu lesen. Wie üblich kommt der Autor schnell zum Thema. Hunderte von Seiten Aufbauarbeit wie es King häufig macht, sind nicht das Ding von Voss. Der Leser wird mit den Protagonisten direkt mitten ins Geschehen hineingeworfen.


    Die ersten 150 Seiten gehören somit auch zum besten, was VV bislang zu Papier gebracht hat. Die unterschwellige Bedrohung, die Beklemmung des Vaters, der der Veränderung seiner Ehefrau und Tochter zuschauen muss und nichts ändern kann, sind auf allerhöchsten Niveau verfasst.


    Highlight des Romans war für mich jedoch eine kleine Szene, in welcher eine Fernsehtalkshow geschildert wurde. Was wäre das für eine schöne Welt, wenn man AfD-Nazis mit Süßwasser schmelzen könnte?^^ Wenn es doch nur so einfach wäre...


    Leider folgt der Roman ab Mitte einem Weg, den ich eher ermüdend fand. Sobald sich die Prots in dieses Camp geflüchtet hatten, wird nur so mit Namen um sich geworfen, dass es sich fast wie ein Telefonbuch ließt. Leider werden dann auch schon mal Namen verwechselt. Das ist insgesamt eins der Probleme des Romans und hätte dem Lektor definitiv auffallen müssen. Während Gesprächen zwischen den beiden Brüdern werden die Namen häufig vertauscht. Auch die Altersreihenfolge schein beliebig zu sein. Die Krönung ist aber eine Thea, die innerhalt von 3 Seiten zweimal stirbt.


    Wie gesagt, der Lager-Anteil war nicht mein Ding. Das wurde bereits in zig Filmen, Serien und Büchern ähnlich breitgetreten. Es wäre schöner gewesen, wenn dieser Bruch nicht passiert wäre und der Roman einfach weiter dem Einzelkämpferschicksal der kleinen Gruppe gefolgt wäre. Auch wenn der Hardcore-Biker-Fighter hauptberuflich Postbote war und als Charakter derart überzogen daher kommt, dass es manchmal wirklich zu viel ist.


    Die Bewertung erfolgt zweigeteilt.

    1. Hälfte: 1

    2. Hälfte: 3-


    Und bittebittebitte: keine Fortsetzung. Es ist wirklich mal angenehmt einen Roman zu lesen, der nicht alles kaputterklären möchte. (Das ist übrigens ein weiterer Bonuspunkt, den ich oben vergessen hatte zu erwähnen.)

  • Ich habe das Buch als Souvenir von der letzten LBM mitgebracht, natürlich mit Voss‘scher Widmung. Neulich erst gelesen und für gut befunden. Insgesamt ging es mir ähnlich wie Royston: starker Anfang, herrlich unangenehmes Gefühl der wachsenden Bedrohung und dann - Namedropping. Die Szenen im AEZ habe ich teilweise gar nicht richtig nachverfolgen können, wer wer ist und wann wer stirbt. War aber dennoch spannend. Nur glaube ich, dass es nicht das beste Buch ist, das ich bisher von Vincent gelesen habe, was aber schon Jammern auf sehr hohem Niveau ist.

  • Vincent hatte mir das Buch beim Marburg Con gegeben und ich habe es ziemlich bald danach gelesen. Meine Einschätzung dazu lautete wie folgt:



    Zuerst ist es nur ein ominöser Regen bei strahlend blauem Himmel, dann folgen Bildstörungen im Fernsehen und dass die Menschen anfangen, sich komisch zu benehmen. Abweisend, gefühlskalt und wie ferngesteuert. Was sich zunächst wie das typische Leben der heutigen Smartphone-Gesellschaft anhört, entpuppt sich bei Vincent Voss als der Anfang vom Ende. Vom Ende der Welt, um genau zu sein. Die Hauptperson seines Romans „Infiltriert“ ist der Familienvater und Biologielehrer Florian „Flo“ Daunert, dem die Veränderungen als einem der ersten auffallen. Sowohl seine Ehefrau Merle als auch seine ältere Tochter Nele verhalten sich zunehmend merkwürdig. Einzig Töchterchen Lynn scheint von dem Phänomen verschont geblieben zu sein. Flo wundert sich zunächst schweigend, aber je deutlicher die Veränderungen zutage treten, desto mehr hinterfragt er das Ganze – und findet schließlich heraus, wieso er und Lynn nicht betroffen sind: Weil sie an der Rot-Grün-Krankheit leiden. Genau wie Flos Rockerbruder Tom. Zusammen versuchen die drei die Hintergründe aufzudecken, bringen sich dabei aber nur selbst in große Gefahr. Aus lauter Verzweiflung entführt Flo schließlich sogar seine infiltrierte Tochter Nele und sucht auf eigene Faust nach einer Heilung für sie. Dabei hat er selbst nicht die geringste Ahnung, wie er das anstellen soll.

    Die erste Hälfte von „Infiltriert“ ist zweifellos die stärkere. Gekonnt schildert Vincent Voss den Niedergang der Gesellschaft und wie sich ein Familienvater nicht damit abfinden will. Die Handlung will es natürlich, dass trotzdem alles immer weiter zu Grunde geht. Immerhin befinden wir uns in einem Endzeitroman. In der zweiten Hälfte sind die Möglichkeiten der Nicht-Infiltrierten etwas limitiert, weshalb es da eher ein verzweifelter Überlebenskampf ist. Das Ende ist genretypisch etwas offen, sodass bei Erfolg durchaus eine Fortsetzung folgen könnte.

    Schöne Geschichte – mit nur einem klitzekleinen Fehler: Am Anfang von Kapitel 16 heißt es: „Das U2-Cover von Johnny Cashs „One“. War das nicht eher umgedreht?

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    Meine aktuellen Roman-Veröffentlichungen:

    Düsterer Urban-Fantasy-Thriller: "Die Verschwörung der Schatten"

    Spannender Justiz-Krimi: "Mutterliebe" (unter dem Pseudonym Kim Selvig)

    Chaotische Ermittler-Krimis: „Mord mit Seeblick“ - „Mord mit Ostseebrise“

    Polizisten-Krimis: „Auf den Hund gekommen“ - „Mord im Hintergrund“

    Weitere Infos unter www.soeren-prescher.de


    • Offizieller Beitrag

    Schöne Geschichte – mit nur einem klitzekleinen Fehler: Am Anfang von Kapitel 16 heißt es: „Das U2-Cover von Johnny Cashs „One“. War das nicht eher umgedreht?

    Lass uns den Vincent fertig machen. Der ist mir hier eindeutig noch zu ruhig. ^^


    Du hast aber, was das Lied betrifft, Recht. "One" erschien auf U2's "Achtung Baby" von 1991. Die Cash Version erschien auf "American III: Solitary Man" von 2000.

  • Du hast aber, was das Lied betrifft, Recht. "One" erschien auf U2's "Achtung Baby" von 1991. Die Cash Version erschien auf "American III: Solitary Man" von 2000.


    Natürlich habe ich Recht. Hast du je daran gezweifelt? LkL

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    Meine aktuellen Roman-Veröffentlichungen:

    Düsterer Urban-Fantasy-Thriller: "Die Verschwörung der Schatten"

    Spannender Justiz-Krimi: "Mutterliebe" (unter dem Pseudonym Kim Selvig)

    Chaotische Ermittler-Krimis: „Mord mit Seeblick“ - „Mord mit Ostseebrise“

    Polizisten-Krimis: „Auf den Hund gekommen“ - „Mord im Hintergrund“

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  • Wusste gar nicht, dass Vincent sich als »Helene Fischer des Horrors« sieht %X


    Zumindest trägt er gelegentlich ein T-Shirt mit genau diesem Aufdruck.

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    Düsterer Urban-Fantasy-Thriller: "Die Verschwörung der Schatten"

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