• Ich werfe mal diesen Titel ins Spiel. Das Buch habe ich vor einer Woche beendet – und mich würde interessieren, was die anerkannten Kingologen davon halten. Wie ist das Buch im Gesamtwerk einzuordnen, welche Phase in Kings Schaffen repräsentiert es usw. Bei einer ersten Recherche nach der Rezeption scheint es, dass sich hier wohl die Geister scheiden …


    Um es gleich zu sagen: Ich habe mich prima unterhalten. Das Bild des vermeintlichen Wagens, wie er da jahrelang in dem Schuppen steht und die Gemüter der Troop D beschäftigt, fand ich sehr stark. Geschwächelt hat King immer dann, wenn er so ein bisschen den Deckel des Kofferraums lüftete und die Katze aus dem Sack ließ. Die sehr detaillierten Monsterbeschreibungen stehen ja in krassem Gegensatz zu dem in der Schwebe gehaltenen Hintergrund um die wahre Natur des Gefährts. Aber das beeinträchtigt nicht den guten Gesamteindruck. In dem Zusammenhang fand ich beispielsweise das Erscheinen der "grinsenden" Blätter, die der Buick ausspuckt, viel beunruhigender und interessanter.


    Noch eine Frage/Bemerkung: Kann es sein, dass King einen kleinen Seitenhieb (oder was auch immer) auf Stanley Kubrick eingebaut hat? Ich meine, etwas von einem Polizei-Code 2001 der Toop D gelesen zu haben, welcher intern die Bezeichnung "Kubrick" trägt. Und muss man das irgendwie auf die Shining-Verfilmung beziehen?

  • Tja, dafür bin ich nicht firm genug in der Materie. Es kommt aber am Anfang ein sehr mysteriöser schwarzer Mann vor, der den Buick stehen lässt und auf Nimmerwiedersehen verschwindet. Die eine Gesichtshälfte des Burschen, oder sein Ohr, sieht aus wie verbrannt und geschmolzen … irgendwo habe ich dann auch etwas von dem Zusammenhang mit dem Turm gelesen. Aber die Sachen kenne ich (noch) gar nicht.

  • Ja, es gab eine Anspielung auf Randall Flagg, genauso wie mehrere andere Elemente und Anspielungen in die Dunkle Turm-Saga gehören, das meiste davon sind Namen und Querverweise. Ich halte das für eines der besseren Bücher von Stepehn King.

  • Bei mir ist es auch schon länger her das ich den Buick gelesen habe,

    der mir aber wenn ich mich richtig erinnere recht gut gefallen hat.

    Der erste Besitzer des Buick war doch ein Niedriger Mann, der Buick tauchte glaube ich auch in Atlantis als einer der Wagen der Niedernen Männer auf....

    "Ich schreibe so lange, bis der Leser davon überzeugt ist, in der Hand eines erstklassigen Wahnsinnigen zu sein". ... `Stephen King´

  • Bei mir liegt das Lesen des Romans auch schon länger zurück. Hatte die Geschichte nicht ein sehr offenes Ende? Ich glaube mich zu entsinnen, dass ich eine der Buchversionen ohne das anschließende Nachwort bekommen hatte.

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    Meine aktuellen Roman-Veröffentlichungen:

    Düsterer Urban-Fantasy-Thriller: "Die Verschwörung der Schatten"

    Spannender Justiz-Krimi: "Mutterliebe" (unter dem Pseudonym Kim Selvig)

    Chaotische Ermittler-Krimis: „Mord mit Seeblick“ - „Mord mit Ostseebrise“

    Polizisten-Krimis: „Auf den Hund gekommen“ - „Mord im Hintergrund“

    Weitere Infos unter www.soeren-prescher.de


  • "Atlantis" ist als nächstes dran; mal sehen, ob sich mir da Querverbindungen eröffnen.


    Das Ende vom "Buick" ist insofern offen, dass nicht erklärt wird, worum es sich bei dem Vehikel genau handelt. Das Sozialgefüge drumherum wird aber ganz plausibel behandelt – da bleiben zumindest keine Fragen offen.

  • Beim mir ist es auch schon eine ganze Weile her, dass ich das Buch gelesen habe. Prinzipell unterhält mich King immer gut, aber es gibt etliche Bücher, die ich noch ein bis zwei weitere Male gelesen habe und da gehört der Buick nicht dazu. Ich fand es nicht so gut, wie Shining, Es, Sie, Dolores, Friedhof der Kuscheltiere, Feuerkind oder The Stand.

    Ich kann allerdings nicht mehr sagen, was mich daran gestört hat.

    Tja, sieht so aus, als müsste ich es doch noch einmal lesen ...

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  • "Atlantis" ist als nächstes dran; mal sehen, ob sich mir da Querverbindungen eröffnen.


    Das Ende vom "Buick" ist insofern offen, dass nicht erklärt wird, worum es sich bei dem Vehikel genau handelt. Das Sozialgefüge drumherum wird aber ganz plausibel behandelt – da bleiben zumindest keine Fragen offen.

    Bei Atlantis muss ich immer an eine meiner ersten Remarques von Vincent Chong denken - Low Man in Yellow Coats-



    "Ich schreibe so lange, bis der Leser davon überzeugt ist, in der Hand eines erstklassigen Wahnsinnigen zu sein". ... `Stephen King´

  • Ich hatte damals eher den Eindruck, dass der Buick zu Kings schlechtesten Büchern gehört und mein Exemplar wieder verkauft, was ich sonst so gut wie nie mache:


    "Dieses Buch ist ein schönes Beispiel dafür, wie man mit entsprechender Routine aus einer Idee, die nicht einmal für ein akzeptable Short Story ausreicht, ein 500-Seiten-Buch machen kann. Eine Handlung ist im Grunde nicht vorhanden, die Figuren sind gesichtslose Pappkameraden, eine Entwicklung ist bei keinem der Protagonisten festzustellen. Die Moral (falls überhaupt eine vorhanden ist) könnte nur lauten: "Alles Fremde ist grausig und schlecht, und man sollte es totschlagen, bevor es Schaden anrichten kann." Es macht schon ein wenig traurig, mitansehen zu müssen, wie der Schöpfer so genialer Romane wie "Es", "Shining" oder "Dead Zone" sich mit diesem Buch als reiner (und zudem noch schlechter) Handwerker seinem Publikum präsentiert."

  • @watcher55 Gegen diese Kritik lässt sich im Einzelnen wenig sagen. Dass mir das Buch dennoch gefallen hat, liegt daran, dass die aufgeführten Punkte für mich unwichtig sind (sonst könnte ich kaum so ein frenetischer Lovecraft-Leser sein).


    Figuren müssen sich meinetwegen nicht entwickeln, einer Moral gegenüber bin ich eher ablehnend eingestellt und eine singuläre, geradlinige Idee (ohne Schlenker, Exkurse und nebensächliche Episoden) auf mittlere Romanlänge auszudehnen, finde ich auch okay, solange der Rhythmus stimmt. Und da schafft es King m. M. nach, die Spannung um das Mysterium des Buick bis zum Ende aufrechtzuerhalten.