Paul Tremblay: Das Haus am Ende der Welt

    • Offizieller Beitrag

    Nachdem kürzlich bereits "A Head Full of Ghosts" von Tremblay auf deutsch erschienen ist, folgt nun "The Cabin at the End of the World":


    Zitat

    Eine abgelegene Ferienhütte am See in den Wäldern New Hampshires: Hier wollen Eric und Andrew gemeinsam mit ihrer siebenjährigen Adoptivtochter Wen eine Woche Urlaub machen. Kein Smartphone, kein Internet – nur Ausspannen und Zeit mit der Familie verbringen. Mit der Idylle ist es dann aber schnell vorbei, als eines Tages vier merkwürdige, bis an die Zähne bewaffnete Gestalten auftauchen. Sie versprechen, die junge Familie nicht zu verletzen. Sie sagen, dass sie Hilfe brauchen. Doch die vier verbergen ein dunkles Geheimnis und für Eric, Andrew und Wen beginnt der schlimmste Albtraum ihres Lebens ...

    Heyne ist ja Spezialist für gelungene Titel-Übersetzungen... mit einer "Cabin" assoziiere ich jetzt nicht unbedingt ein Haus, aber abgesehen davon bin ich mal gespannt wie sich der Roman liest.

  • Eine abgelegene Ferienhütte am See in den Wäldern New Hampshires: Hier wollen Eric und Andrew gemeinsam mit ihrer siebenjährigen Adoptivtochter Wen eine Woche Urlaub machen. Kein Smartphone, kein Internet – nur Ausspannen und Zeit mit der Familie verbringen. Mit der Idylle ist es dann aber schnell vorbei, als eines Tages vier merkwürdige, bis an die Zähne bewaffnete Gestalten auftauchen. Sie versprechen, die junge Familie nicht zu verletzen. Sie sagen, dass sie Hilfe brauchen. Doch die vier verbergen ein dunkles Geheimnis und für Eric, Andrew und Wen beginnt der schlimmste Albtraum ihres Lebens ...

    Quelle:

    https://www.randomhouse.de/Pap…remblay/Heyne/e551577.rhd


    Das ist der zweite Roman des Autors auf deutsch. A Headfull of Ghost erschien bei Festa und konnte mich nicht so hundertprozentig überzeugen:

    https://www.festa-verlag.de/a-…-ein-exorzismus-1568.html


    Das Haus am Ende der Welt hat den Locus Award gewonnen:

    https://locusmag.com/2019/06/2019-locus-awards-winners/


    Hat das vielleicht schon jemand gelesen?

    • Offizieller Beitrag

    Das Buch liegt auf meinem SuB mittlerweile relativ weit oben... mal sehen, wie es bei all den Vorschusslorbeeren wird. Aber es stimmt schon: Auch "A Head full of Ghosts" wurde stark gelobt. Ich fand es ganz gut, aber nicht so grandios, wie es in den Berichten dargestellt wurde.

  • Gelesen und für gut befunden.


    Es ist eine in ein Weltuntergangsszenario eingebettete Home-Invasion-Story, also quasi eine Kammerdystopie. Obwohl ... Tremblay lässt einen lange im Unklaren, ob die Apokalypse außerhalb der Hütte real ist oder nur ein Vorwand, um die Familie zu terrorisieren. Der Umstand, dass es sich bei Eric und Andrew Homosexuelle Eltern handelt, spielt dabei auch eine Rolle.


    Die Figurenzeichnung gelingt Tremblay recht glaubwürdig, die Geschichte hat einige Gewaltspitzen und auch ein, zwei unerwartete Wendungen. Präsens als gewählte Erzählzeit trägt dazu bei, dass das Ganze auch recht temporeich ist. So wird es nie langweilig, aber es ist alles andere als ein Feel-Good-Roman.


    Zum Ende hin spielt Tremblay leider den metaphorischen Erklärbär und löst die eine oder andere vorher gemachte Andeutung ziemlich plump auf. Daher würde ich den Roman nicht unbedingt als den ganz großen Wurf bezeichnen. Dennoch gebe ich eine klare Empfehlung.

  • Konnte mich persönlich leider gar nicht überzeugen. Hat aber aktuell den Locus-Award gewonnen, kann gut sein, dass ich mit der Meinung alleine dastehe.

    Tust du nicht. Ich fand den Roman ziemlich grauenhaft, dabei hatte mir „Head Full of Ghost“ eigentlich ganz gut gefallen. Stellenweise hatte Tremblay dort mMn ein recht intensives, verstörendes und auch berührendes Psychogramm einer völlig dysfunktionalen Familie geschaffen, die immer mehr in Richtung Wahnsinn, Depression, Alkoholsucht und religiösem Fanatismus abrutscht. Hat mich in seinen besten Momenten sogar ein bisschen an die Romane von Shirley Jackson erinnert. Bei "The Cabin at the End of the World" war davon aber leider nichts mehr zu spüren.

  • Der Trailer zur Buchverfilmung ist da:


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    Der Roman war grauenhaft. M. Night Shyamalans Filme sind grauenhaft. Es kann eigentlich nur grauenhaft werden :D:

  • Ich lese inzwischen Tremblay im Original und habe SEHR großen Gefallen an seinen Büchern gefunden. The Pallbearers Club und Disapearance at Devil's Rock habe ich verschlungen. So eine unglaublich dichte und originäre Erzählweise in beiden Büchern, dass es die schiere Freude für mich war. Ich bin zu der Ansicht gekommen, dass es bei A Head Full of Ghosts die Übersetzung war, die mich das Buch abbrechen hat lassen (da waren ein paar ziemliche Ausrutscher drinnen, über die ich einfach nicht hinwegsehen konnte). Aber bei The Cabin at the End of the World war's einfach die Geschichte (war da eine Geschichte?), mit der ich überhaupt nichts anfangen konnte ... dass das jetzt Shyamalan verfilmt hat (der ein paar meiner Lieblingsfilme gemacht hat), passt irgendwie. Denn auch Shyamalan ist für mich nach The Village zu einem Geschichtenerzähler geworden, der mich mit der Abwesenheit von Konsistenz und Inhalt in seiner Filmsprache so gut wie gar nicht mehr erreichen konnte. Ausnahme war die erste Staffel von The Servant und die ersten Folgen von Wayward Pines. Ach ja, und natürlich Split und Glass. Ich weiß, dass da andere Menschen ganz anders darüber denken, und das ist gut so. das Wichtigste für mich ist momentan, dass ich in Tremblay (im zweiten Leseanlauf) einen Autor gefunden habe, der mir sehr viele großartige Lesestunden beschert hat und hoffentlich noch bescheren wird. Ich habe inzwischen alle seine Bücher auf dem SuB liegen und freue mich schon wahnsinnig darauf ...