Töte John Bender!

    • Offizieller Beitrag

    Klappentext:


    Don't you – forget about me …


    Tom Breuer, Seniorcoach und Geschäftsführer von ›Cazimi Coaching‹ bietet Führungskräften ein besonderes Coaching an: Für ein Wochenende schlägt eine kleine Gruppe hochrangiger Manager ihr Zeltlager auf der unbewohnten Insel Tyreholm in der dänischen Südsee auf.

    Doch dieses Mal ist noch jemand auf der Insel und fordert Tom zu einem Spiel auf Leben und Tod heraus. Der Schlüssel zum Sieg liegt in seiner Vergangenheit und er muss ihn schnell finden, um sein Leben und das seiner Teilnehmer zu schützen. Doch dann stellt er fest, dass er seiner eigenen Gruppe nicht trauen kann …




    Meine Meinung (von 2013):


    Meine Meinung:

    Eins ist schon mal sicher: Seit ich heute Mittag mit dem Buch fertig geworden bin, habe ich einen Ohrwurm… Jim Kerr schmettert mir ununterbrochen “Don’t don’t don’t doooooon’t….. yooouuuuuuu….” in mein Ohr.


    “Töte John Bender!” ist jetzt schon mein drittes Buch von Vincent Voss und durch die Vorgänger wusste ich einfach, dass ich da nichts falsch machen kann. Und weil ich das wusste, habe ich sogar eine Pause von meiner Reise zum Turm gemacht, und mir dieses Schätzchen vorgenommen. Von allen drei Büchern hat dieses hier, finde ich, das schönste Cover. Generell ist es wunderbar griffig und fasst sich hochwertig an. Die Bindung ist richtig fest, da muss man keine Angst haben, dass einem das Buch nach einmal lesen zerfleddert. Noch hochwertiger macht es die Widmung von Vincent. Danke!


    So, kommen wir aber mal zur Story, zum Inhalt. Was mir auch in Buch Nummer 3 positiv auffällt, ist, dass der Autor immer direkt zur Sache kommt. Es wird flüssig und klar beschrieben – ohne Schnörkel. Hier findet man keine ausladenden Umgebungsbeschreibungen. Ich finde das nicht immer positiv, manchmal braucht man mehr, um reinzukommen, um sich alles gut vorstellen zu können. Hier bin ich heilfroh, denn nur durch diese Schreibe wird der Thriller erst zum Pageturner. Was ist, wenn dich die Vergangenheit plötzlich versucht einzuholen, aber du dich absolut nicht erinnerst?


    Auch wird sich bei den Charakteren nicht aufgehalten. Man erfährt gerade soviel, dass man sich entscheiden kann, ob man sie sympathisch findet, oder eher nicht. Was mich angeht: Entweder, die Personen waren mir egal, oder unsympathisch. Der Hauptakteur (Tom) ist mir sogar so unsympathisch, dass ich mir einen frühen Tod herbeigesehnt habe.


    Der Plot ist gut durchdacht und holt alles raus, was mir an den Charakteren fehlt. Diesmal gibt es weniger Horror, dafür mehr Mystery und Grusel, wie ich finde. Die Geschichte spielt auf der dänischen Insel Tyreholm und obwohl ich die Insel nicht kenne, konnte ich mich absolut dort hin versetzen. Ungewöhnlich und total stimmungsvoll. Besonders, als das Wetter auch noch einen Part übernimmt.


    Ein Hinweis aber vielleicht am Rande: Wer hier einen Thriller mit etlichen Verzweigungen und Wirrungen erwartet, wird enttäuscht werden. Hier muss man sich nicht 236 Charaktere merken und um 23 Ecken denken. Straight forward das Ganze!


    Das Ende ist, wie erwartet, eine Überraschung. Entgegen meiner sonstigen Erfahrung mit Krimis und Thrillern wusste ich hier nicht, wo die Reise hingeht, oder wer der oder die Täter ist/sind. Und ohne zu spoilern: Das Ende schreit doch nach einer Fortsetzung!


    Fazit:

    Kluger, kurzweiliger Thriller, den ich weiterempfehlen kann. Liest sich fix weg (ich habe ihn am letzten Sonntag weginhaliert). Toller Plot, der auf witzige Ideen baut, statt auf ermüdendes, seitenlanges Geplänkel.

    “A reader lives a thousand lives before he dies.” said Jojen. “The man who never reads lives only one.” - A Song of Ice and Fire (George R. R. Martin)


  • Ich habe es auch gerade durch. Im Großen und Ganzen kann ich @delijhas Meinung zustimmen.

    Folgendes sehe ich etwas anders:

    1. Meiner Meinung nach gibt es hier weder Horror noch Grusel, das Buch ist für mich ein lupenreiner Suspense Thriller.

    2. Der Täter war genau der, auf den ich schon sehr früh getippt habe.

    3. Mir nahmen die gruppentherapeutischen Dinge manchmal zu viel Platz ein. Das hängt jetzt nicht damit zusammen, dass ich demnächst auch so etwas machen muss, sondern dass die Störung von außen dabei auch schon mal etwas aus dem Blick geriet.


    Ich gebe hier 7,5 von 10 Zeltlagern, damit ein glattes gut.