Fantasy Filmfest 2019

    • Offizieller Beitrag

    In den 50 teilnehmenden Filmen schlummern bestimmt ein paar Perlen, werde mir mal die passenden Trailer raus suchen und ein bisschen schnüffeln.



    Fantasy Filmfest 2019


    Alle Jahre wieder tourt das Fantasy Filmfest durch Deutschland und alle Jahre wieder bietet es seinen Zuschauern einen einzigartigen Mix an Genrefilmen, den es so nirgendwo anders im deutschen Kino zu sehen gibt. Mit einem Programm aus atemlosen Thrillern, obskuren Scifi-Träumereien, harten Horrorschockern und gefühlvollen Arthausperlen, ist das Fantasy Filmfest seit über 30 Jahren DIE Alternative zum Superhelden-Einheitsbrei im Mainstreamkino. Fantasy steht hier nicht für Drachen, Feen und verwunschene Wälder, sondern für Fantasie, Innovation und Skurrilität. Filme, die aus der Reihe tanzen, auffallen, fordern und überfordern, mit Konventionen brechen, provozieren und vor allem Filme, die einfach fantastisch sind. Von A wie Arthaus-Anthologie bis Z wie Zombie-Slasher, bietet das Fantasy Filmfest Platz für all die leisen, lauten und schrillen Zwischentöne, die überall anders oft überhört werden. Mit ganz viel Herzblut (und Kunstblut!) zeigt das Fantasy Filmfest, was unser Slogan verspricht:

    FEAR GOOD MOVIES


    Quelle: http://www.fantasyfilmfest.com/index.html

  • Vivarium

    Kafkaeskes SF-Kammerstück um eine seltsame Vorortsiedlung und ein Ding. Sehr schräg, sehr gut gespielt und irgendwie verstörend.
    Sollte man gesehen haben.


    [CTHu]:thumbup:



    Ready or not
    So eine Art Splatter-Komödie um ein seltsames Spiel in der Hochzeitnacht.
    Kommt Ende des Monats ins Kino und wer eine spaßig-blutige Zeit verbringen will, sollte rein gehen.

    fre"$:thumbup:



    Little Joe
    Genetikerin erschafft Blume, die glücklich machen soll. Doch plötzlich kommt es zu seltsamen Veränderungen durch das Einatmen der Sporen.
    Ein sehr schön gefilmter Film aus Österreich. Emily Beecham gewann für die Rolle der zweifelnden Mutter die Goldene Palme in Cannes als beste Darstellerin. Und sie spielte wirklich toll. Das ganze Setting ist cool, die Musik der Hammer und in der Tat ist der Film einfach gut gemacht. Torsten Dewi aber fand ihn zu künstlich. Kann ich mitgehen. Störte mich aber nicht.
    Auch den sollte man sich angucken, soll im Frühjahr in die Kinos kommen.
    Die Regisseurin Jessica Hausner war bei der Berliner Vorstellung im Saal und erwies sich als sehr hibbeliges Nerd-Girl.


    :* :thumbup:



    Freaks
    Chloe ist zehn und lebt mit ihrem Vater in einem komplett abgeschirrmten Haus. Er kümmert sich lieb um sie, jedoch darf sie nicht raus, weil die Leute draußen sie töten wollen, erzählt er ihr. Doch sie reizt der Eisverkauf, den sie durch ein Loch draußen auf der Straße sieht. Dann sieht sie eine mit Handschellen gefesselte und misshandelte Frau in ihrem Klo …
    Ohne zu spoilern kann man wenig weiter sagen. Der Film ist dicht an eine erfolgreiche Grusel-Serie angelehnt, bietet aber eine ganz andere Ausrichtung.
    Der Film erzielt seine große Wirkung aus der Erzählperspektive, die fast komplett dem Mädchen folgt. Die zehnjährige Lexy Kolker spielt großartig. Es gibt ein paar Frontalaufnahmen von ihr, in denen sie durch bloßes und eher minimalistisches Minenspiel ungeheuer viel ausdrückt.
    Vor allem weil man zunächst nicht ahnt, was dem Mädchen passieren wird, schwingt der Film zwischen Bedrohung und einem dann doch eher typischen Plot hin und her.

    %X :thumbup:

  • Come to Daddy

    So, jetzt hab ich den Film auch gesehen.

    Hätte ich Elijah Wood nicht schon in Dirk Gently als abgewrackte Figur gesehen, wäre ich bestimmt völlig überrascht gewesen.

    Der smarte Hipster, der seinen vor 40 Jahren abgehauenen Vater besucht und dabei ne Menge über sich selbst lernen muss, ist schon ein harter und krasser Film, der ständig die Erwartungen enttäuscht.

    Ich musste an ein paar Stellen lachen, die gar nicht lustig sind, aber eine Komödie ist es nicht.


    :thumbup::D

  • The Professor and the Madman

    Mel Gibson hat sich ja eigentlich ins Abseits geblubbert, aber hier spielt er an der Seite von Sean Penn den Macher hinter dem Oxford Dictionary und obwohl der Film gar nix mit Phantastik zu tun hat, ist er einer der großen Filme des diesjährigen FFF.

    Das ist ein A-Movie. Penns Leistung als irrer Mörder ist in jeder Sekunde beeindruckend, natürlich hat Natalie Dormer als Witwe seines Opfers einen großen Anteil daran.

    In zwei Stunden erleben wir das Chaos einer schizophrenen Persönlichkeit, die als rechtloser Verbrecher zwar die Gelegenheit bekommt, am Wörterbuch mitzumachen, aber eben auch Spielball des Asylum-Arztes wird.

    Mel Gibson steht auch nicht alleine da, die Frau an seiner Seite wird großartig gespielt von Jennifer Ehle. Hier bekommt nicht nur das Leid einer Frau sein würdevolles Gesicht, auch Liebe, Vergebung und Intelligenz.


    Ich habe leider nicht alles verstanden. Gibson haut ein rollendes Scots heraus und es wird ständig genuschelt und geflüstert. Den Film muss ich noch einmal in der Syncro sehen und ich bin mir sicher, dass er auch ins Kino kommt.


    X/:thumbup:

  • Some Time Later

    Eine spanische SF-Komödie mit englischen Untertiteln. Leider quasselten die Spanier so schnell, dass die Untertitel und ich kaum hinterherkamen, dazu noch Wortschatz-mäßig außerhalb meiner Fähigkeiten. Den Film muss ich in einer Synchro sehen. Hoffentlich gibt es die.

    Denn der Film war schräg und lustig.

    Irgendwann in der Zukunft, in Spanien. Die Armen leben in einem Hippie-Dorf, die Reichen in einem Wohnsilo. Allerdings gibbet von allen Berufen nicht mehr viele Leute. Etwa zwei Soldaten, zwei von der Marine etc. Dennoch lebt der Kapitalismus. Oder so.

    Einer der Armen will bei den Reichen Limo verkaufen. Gibt aber bürokratische Hürden. Gleichzeitig beschließt einer der drei Barbiere im Reichen-Turm, die Konkurrenz auszuschalten. Aus Staatsräsongründen ordnet der König an, den Limo-Verkäufer des Mordes zu beschuldigen.

    Das führt zu einem »Krieg«.

    Völlig abgefahren in den Figuren, Szenen, Dialogen. Ein großer Spaß, wenn ich es halbwegs verstanden habe.


    :thumbup: :S



    Kingdom

    Eine japanische Manga-Verfilmung über die Anfänge der chinesischen Staatsgründung.

    Aufwändig verfilmt, tolle Kampfszenen, mit typischen lustigen sidekicks, viel Blut, kein Sex.

    Wird zum Schluss immer pathetischer und mir ging diese Anhimmlung des tollen Königs zunehmend auf den Keks. Nette Unterhaltung, aber soweit ich mich an eine entsprechende arte-Doku erinnere, historisch gesehen teilweise Mumpitz. War wohl in Japan ein Riesen-Hit. :kopfschuettel:


    :thumbdown::D


    Morgen dann letzter FFF-Tag. Wir gucken noch mindestens einen Film.

  • White Snake

    US-chinesische Koproduktion. Ein Märchen-Trickfilm, dass eine sehr beliebte und schon oft bearbeitete Legende zum Inhalt hat.

    Im Kampf Gut gegen Böse herrscht grad das Böse und will noch mächtiger werden. Dafür lässt sein General von Menschen Schlangen fangen, die in Wirklichkeit Dämonen sind. Durch die Lebensessenz der Dämonen wird er noch stärker. Die Schlangencheffin beauftragt die weiße Schlange, den Typen zu töten. Die Schlangendämonen treten meist als hübsche Menschen auf.

    Die weiße Schlange in Gestalt eines jungen Mädchens wird bei dem Angriff geschlagen und verliert ihr Gedächtnis. Ausgerechnet im Dorf der Schlangenfänger kommt sie wieder zu sich und lernt einen Jungen kennen …


    Wunderschöne Landschaftsbilder, tolle Kämpfe, miese Menschen-Animationen und sehr viel Kitsch.

    War ganz nett, aber nicht wirklich mein Ding.

    :thumbdown:shld"



    FFF-Fazit:

    Jede Menge überraschender und schräger Filme auch jenseits der Horror-Filme. Geht hin, wenn das FFF in eure Nähe kommt!

  • Danke, das sind tolle Eindrücke, die auch richtig Lust auf die Filme machen!

    Geht hin, wenn das FFF in eure Nähe kommt!

    Verdammt, das würde ich ja tun. Das Programm sieht aus, als hätten die sich wieder verbessert. Vor 15 Jahren hatte ich die - damals noch existierende - Dauerkarte, mit der man querbeet zwischen den Sälen wechseln konnte. Da hatte ich ne Woche Urlaub und war ganze Tage und Nächte im Kino. Aber irgendwann gabs so viel Actionklamauk, Asien Thriller und Mainstream Hollywood, dass ich pro Festival max. zwei Filme fand, die mich interessierten. Jetzt ist das ein sehr interessantes Programm, wie schön.