Ich seh Ich seh (Österreich, 2014)

  • Den Film würde ich als Perle des psychologischen Horrors bezeichnen. Geht schon in Richtung Thriller, aber ist aus meiner Sicht ein Horrorfilm. Wichtig scheint mir bei dem Film zu sein, dass man sich Zeit und Ruhe für den Film nimmt, sprich: keine Gespräche zwischendurch, keine Handy-Nachrichten mal kurz checken, usw.

    Es wird viel mit Atmosphäre gearbeitet, also wenig Action, aber viel bedrohliche Stimmung, die sich immer weiter zuspitzt.


    Die junge Mutter zweier Söhne kommt nach Hause. Ihr Gesicht ist mit Mullbinden eingehüllt. Sie hat scheinbar gerade eine Schönheits-OP hinter sich.

    Sie verdunkelt das Haus und ist leicht reizbar, verhält sich streng und ansatzweise schon gewalttätig gegenüber ihren Kindern.

    Das Verhalten passt gar nicht zur Mutter wie sie sie kennen, so dass die Kinder Angst vor ihr bekommen und sich von ihr distanzieren, was alles noch schlimmer macht.

    Die beiden Jungs führen schließlich Tests mit der Frau durch, die sich als ihre Mutter ausgibt. Die Frau besteht die Tests nicht.


    (P.S.: Den Film gibt es aktuell bei Netflix. Ohne Netflix wäre ich vielleicht gar nicht über den Film gestolpert. Das wäre bedauerlich gewesen.)

  • Den Film habe ich auch vor einigen Jahren gesehen. Sehr beeindruckend und bedrückend …


    Man sehe sich den Anfang sehr genau an. Dann kommt man auf des Rätsels Lösung – oder erhält doch eine mögliche Erklärung für die seltsamen Vorgänge, die uns hier begegnen.

  • Fand "Ich seh Ich seh" damals auch sehr gelungen. Das neueste Werk der Macher läuft ja gerade als Eröffnungsfilm auf dem Fantasy Filmfest. Bin gespannt...


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  • Ich hatte mal den Trailer gesehen, und dann leider auf unserem Horrofilmfest keine Zeit, als der lief - danke nochmal für die Erinnerung, der sieht wirklich gut und so richtig fies aus.


    Genau wie The Lodge, vielleicht erwische ich den wenigstens - das sind visuell so toll konzipierte Filme, die brauchen für meinen Geschmack eine große Kinoleinwand.

  • Mich hat der Film auch sehr beeindruckt. Durch den abgeschotteten Mikrokosmos hat er etwas märchenhaftes.

    Den Jungen wird nach und nach die Vertrauensbasis entzogen und auch für den Zuschauer gerät mangels eines "Ankers" alles immer mehr ins wanken.

    Und das Ende zeigt, dass man auch inzwischen schon mehrmals bemühte Twists immer noch überraschend präsentieren kann. Ich habe das jedenfalls nicht kommen sehen.

  • Ich habe den Film anno dazumals vor allen anderen gesehen. Ich war so eine Art Testseherin in einem Wiener Kino, der Film war nicht ganz zu Ende geschnitten und man kam gratis mit Voranmeldung rein, dafür musste man nachher einen Fragebogen ausfüllen. Ich habe auch eine Bericht für das Blog eines Magazins geschrieben, aber leider, das Internet vergisst eben doch.

  • Gestrige Sichtung auf Empfehlung meines großen Sohnes. Tja, es fällt schwer hier nicht zu spoiler, aber ich versuche mal kurz und knapp auf die Handlung einzugehen. Alleinerziehende Mutter von Zwillingsjungs kommt nach eienr Gesichts-Op aus dem Krankenhaus zurück und die Zwillinge verlieren ihr Vertrauen in ihre Echtheit und glauben, sie könnte jemand anders sein.


    Fazit: Echt empfehlenswert, weil sehr beklemmend und gut erzählt. es ist wie ein Kammerspiel, Mutter und beide Söhne und es wird immer quälender sich der still und langsam erzählten aber sich rasant entwickelnden Story zu folgen. Die beiden Jungdarsteller: Wow! Wie geht so was! Lob an das Casting, aber auch Lob an den Ort des Geschehens. Das Architektenhaus samt detaillierter Einrichtung (Gemälde/Puppen) strahlt durch die Kameraführung schon einen beklemmenden, morbiden Charme aus.


    Ich würde sagen, den sollte man sich unbedingt mal ansehen und vergebe 9,25 von 10 Klebebandrollen.