Michael Tillmann JENSEITS DES ZEITGEISTES LAUERN GESPENSTER

  • Egal ob Urzeithöhle oder Metropolis, es ist naiv zu glauben, die Welt würde sich jemals ändern. Die Menschen sind immer noch von den gleichen Lüsten und Ängsten getrieben. Besonders deutlich wird es, wenn es um Erlebnisse jenseits der Alltagserfahrungen geht. Paranormale Phänomene geben nichts auf Moden und Trends.
    Gespenstern & Kollegen geht der Zeitgeist am Allerwertesten vorbei. In ihrer Sturheit sind sie subversiv. In ihrer Beharrlichkeit geben sie uns Hoffnung.
    Mit einem Vorwort von Ellen Norton, bekannt u.a. aus Daedalos


    Blitz-Verlag

  • lächerlich. Können sich gleich bei maga hintanstellen und fordern, dass man die antifa verbietet.


    Aus der resolution: >>Es ist nicht Aufgabe eines Preiskomitees zu bestimmen, was Diskriminierung ist.<< was nichts anderes ist als klöckners und rechtsens forderung nach neutralität im politischen diskurs ... pfui sag ih

  • Longstride Hehehehe!


    Es ist aber ein ulkiges Stück Marketing-/Werbegeschichte. Stichwort: Erwartete Publikumskompetenz. Vor knapp 50 Jahren nannte Buñuel seine beissende Kritik an der oberen Mittelklasse Der diskrete Charme der Bourgeoisie. Weil: Das Publikum schneidet schon mit, was wie gemeint ist.


    Heute so: EIN ANTI-WOKE BUCH! Wie die 'wardrobe malfunction', wo angeblich zufällig irgendwo eine Titte rausrutscht und sich alle empören (sollen). Die allgemeine Aufregung wird dann sowas wie das Tonbandlachen in Sitcoms.

  • Katla yes/no ich glaube die wähnen sich schon als teil des neuen zeitgeists, insofern zielt das auf gleichgesinnte, nicht auf uns ab. Ich warte jetzt seit rund fünf jahren darauf, dass sich dieser mob in der szene formiert, und jetzt haben sie immerhin einen verlag gefunden, der da mitspießt, und es bis zu diesem untertitel geschafft.

  • Aus der resolution: >>Es ist nicht Aufgabe eines Preiskomitees zu bestimmen, was Diskriminierung ist.<< was nichts anderes ist als klöckners und rechtsens forderung nach neutralität im politischen diskurs ... pfui sag ih

    Reines Interesse:

    Weißt du, um welches Titelbild genau bei dem "eindeutig sexistischem Cover" ging?


    Es ist erstaunlich, dass ein kurzer Halbsatz "Anti-Wokeness Phantastik" manchen Menschen völlig ausreicht, um ein Buch und zudem den Autor als Menschen einzuordnen.


    Ich vermute allerdings andererseits, dass sich Michael T. in seinem Buch genauso fanatisch auf den gefühlten Gegner auf der anderen Seite einschießen wird.


    Was soll's, ist doch eh vergebene Liebesmüh.

    Oft wusste ich weder im Wachzustand noch im Albtraum, auf welchem Planeten ich mich befand, oder in welchem Zeitalter, sondern driftete im großen Mahlstrom von Zeit und Raum und Begebenheiten, ohne Boden, auf dem mein Bewusstsein stehen konnte; und die Welt war für mich nur ein Trugbild und eine neue Darbietung; und die Grenzen von Traum und Wachsein verwischten. (Matthew Phipps Shiel: The Purple Cloud)

  • Anti-Wokeness ist in allererster Linie ein Marketing tool, das von Menschen verwendet wird, die nicht wissen wie man differenzierte Kritik anbringt, oder es wüssten, aber darauf verzichten. Anti-Wokeness läuft über das Märtyrerprinzip (DIE wollen uns mundtot machen!) und zieht damit auch Unterstützer an, die ansonsten völlig andere politische Ansichten haben, z. B. Zensurgegner. Das sehe ich in den USA, aber auch an dieser kleinen Liste.


    Ich denke es ist ein ungeschicktes Label, weil es spießige Engstirnigkeit verspricht, ein Wink an bereits Gleichdenkende. Und Phantastik lebt doch eher von der Ungebundenheit, der Überraschung und dem Staunen. Kreativität und Transgression anstelle des Erwartbaren, der reinen Selbstbespiegelung.

    Der Erfolg der Romantasy ist aber vielleicht ein Indiz, dass aktuell in der Phantastik eben Bestätigung gewünscht wird, keine Herausforderung.

  • Ist schon sehr traurig, dass sich ein deutschsprachiger kleinverlag bemüßigt fühlt, so zu untertiteln, aber gleichzeitig bestätigt das, was man über fantastik (wenn man SF mal ausklammert) vor allem im deutschsprachigen raum schon lange hat denken und sagen können, nämlich dass sie schläft und lieber bleibt wie sie immer war, anstatt mal aufzuwachen und voranzugehen.


    Horror und fantasy, klassisch rückwärtsgewandt bis reaktionär? Yop, das passt schon, wenn auch nicht für die werke und autor*innen, die ich schätze und liebe.

  • Longstride Der Blitzverlag stellt ein, was Herausgeber oder Autoren als Titel und Klappentext / Ankündigung einreichen. Das finde ich lobenswert, weil es einem volle Kontrolle über seine Publikation gibt (und das ist alles andere als selbstverständlich, ich habe gerade bei einem Kurztext - anderer Verlag - Pferde vor der Apotheke kotzen sehen).

    Die Kritik sollte sich damit gegen den Autor richten, der meint, sein Buch würde sich ohne Trollgebahren nicht an den Mann bringen lassen. Trolle agieren im Grunde inhaltsleer, um Chaos zu stiften und sich dann groß zu fühlen, oder als Märtyrer, wenn Kritik kommt.

    Das Label hier ist eine billige Marketingfalle, kein relevantes politisches Manifest.

  • Katla was den verlag dann als neutral ausweist? Sehe ich anders. Marketing-"falle" sehe ich auch nicht, ohne den inhalt des buchs zu berücksichtigen, den ich nicht kenne. Ob es relevant ist? Das kommt auf den erwartungshorizont an, aber was ist im kleinverlagskontext schon relevant ... ein manifest? Na, es ist halt ein claim