Lothar Nietsch - Der Verfall der eisernen Männer

  • Worum geht es:


    1348: Es brodelt in Nürnberg. Handwerker und Bürgerliche begehren gegen die steigende Macht der Ratsherren und Kaufleute auf. Das kommt dem verarmten Ritter, Ekkelin Gayling vom Walde, Lehnsmann des Hauses Hohenlohe, gerade recht. Er unterstützt nicht nur die Rädelsführer der Aufständischen, sondern überfällt Handelsfuhrwerke nach und von Nürnberg. Rückendeckung geben ihm der Bamberger Bischof und Markgraf Ludwig von Brandenburg. Letzterer strebt nach der Kaiserkrone gegen den verhassten Kandidaten, den Luxemberger König Karl. Während des Aufstands versucht Ekkelin, die Losungsgelder der Stadt zu erbeuten, und gerät dabei zwischen die Mühlräder der Mächtigen.


    Meine Meinung: Eine wunderbares Robin-Hood-Thema im mittelalterlichen Gewand in und um Nürnberg. Und Ekkelin verkörpert den charmanten (Anti-)Helden perfekt. Er ist charismatisch, durchtrieben aber auch streng und konsequent. Und manchmal auch mörderisch, wenn es ihm darum geht, seine Ziele durchzusetzen. Nietsch baut seine Erzählung um Ekkelin umseine Gefährten und seine Widersacher auf, so dass es ratsam ist, sich an dem beigefügten Personenregister zu bedienen. Dabei geht es um ritterliche Tugenden und die Gier der Mächtigen. Alles ist, so schient mir, sehr gut recherchiert, was Personen, Landschaften und das Leben im Mittelalter anbelangt. Spannend ist es zudem, denn die Handlung spitzt sich gekonnt auf ein Finale zu, sodass die letzten 70 Seiten bei mir wie Flug vorbeigezogen sind. Fazit: Geiles Buch! Hat mir sehr viel Spaß gemacht!