Dann bin ich jetzt in meinem temporalen Alzheimer und kann den Nickname nicht zuordnen... Alt werden bringt Gefahren

Marburg-Con 2025
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Meinen Nickname habe ich auch garnicht genannt, du konntest mich jedoch auch aufgrund von Faceboooknamentlich zuordnen.
Ich bin der Ralf aus dem hohen Norden .
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🤣🤣🤣🤣
Jetzt sind mir die Schuppen aus den Haaren äh von den Augen gefallen...
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Liebe Freunde des Phantastischen,
was für ein wilder Ritt!
"Endlich wieder normale Leute!", so sag ich jedesmal, wenn ich nach Marburg komme, denn hier treffe ich Menschen, die mit mir die Leidenschaft für das Phantastische teilen. Und so war es auch diesmal wieder ein Fest.
Am Freitag habe ich auf dem Marktplatz ein wenig Straßenmusik gemacht, um mir mein Abendessen zu verdienen. Dabei hatte ich viel Spaß (weiß nicht, ob es den edlen Damen und Herren in den Cafés auch so ging?), bekam von zwei netten Jungs ein Bier ausgegeben und konnte beschwingt zum Vortreffen.
Dort war ein großes "Hallo" angesagt. Vanessa Kaiser, Thomas Karg, Thomas Vaterrodt, Thomas Will, Torsten Scheib, Michael Marrak, Shadowman und wen alles noch ich jetzt vergessen habe (sorry). Besonders gefreut habe ich mich HarryW aus der Schweiz kennenzulernen.
Nachdem das Vortreffen auf den eisernen Kern zusammengeschrumpft war (Vanessa, Thomas K., Michael Marrak, Kranz und ich), ließen wir es nochmals krachen - und haben die Zeche für denjenigen übernommen, der sein Bruscetta nicht bezahlt hat (möge er in der Hölle schmoren...ne, war nur Spaß).
Am Samstag selbst habe ich so viele wahnsinnig schöne Erlebnisse gehabt, dass ich sie gar nicht alle aufzählen kann. Endlich habe ich nach über 20 Jahren Denis Vidinski getroffen. Er hat meine allererste Veröffentlichung "Träume vom Abgrund" möglich gemacht - ein Privatdruck von 50 Exemplaren, heute natürlich längst vergriffen und Sammlerstücke. Wahnsinn - was für ein netter Mensch!
Und dann bei Torsten Low: Signieraction. Ich musste 66x meinen Namen schreiben für die limitierte Hardcover-Version von "Mainframe", dem zweiten Band der Cyberpunk-Trilogie "Finstere Stadt". Beim Signieren von "Mainframe" hatte ich ein seltsames Gefühl: Der Bücherstapel neben mir wächst in die Höhe, mauert mich ein, ich bin dennoch guter Laune...so wie der betrunkene Fortunato in E.A.Poes Story "Das Fass Amontillado" als Montresor vor ihm Stein auf Stein setzt:
"Hehe...das ist wirklich ein ausgezeichneter Spaß...!"
Das Wiedersehen mit Thomas Williams war auch eine Freude. Unglaublich, was der alles über sich selbst an Werbematerial hat: Aufkleber, Kugelschreiber, T-Shirts. Da kann ich noch was von lernen.
Mit Felix Woitkowski nett in der Sonne gebrutzelt, mit Oliver Naujoks und Patrick Grieser übers Zocken geplaudert, mit Uwe Sommerlad über die Überheblichkeit der Deutschen Bank, mit Jack Moik über Grafikdesign und und und.
Leider hatte ich keine Gelegenheit, um mit Eric Hantsch, Jörg Kleudgen oder Jörg Kaegelmann zu schwatzen. Irgendetwas fällt immer der Zeit zum Opfer.
Vielen Dank an das gesamte Team vom Marburg Con. Ich habe meine kreativen Energien aufladen können dank der Begeisterung, die durch all die Gespräche und Treffen geweckt wurde.
Auf bald,
Markus
Kreieieisch...
Als wir, meine Frau und ich, am Samstag 18.23 Uhr mit dem Bus nach Marburg zurückgefahren sind, hat an der Haltestelle einer erzählt, er war nach 20 Jahren mal wieder beim con und hat sich so gut mit Markus Korb unterhalten.
Daraus muss ich dann wohl schließen, dass ich eine halbe Stunde ahnungslos mit Denis Vidinski im gleichen Bus saß ohne ins Gespräch zu kommen.
Da gibt es so eine verrückte neumodische Erfindung: Namensschilder.
Wurde das schon mal überlegt?
Ich wäre da sehr dafür, allerdings streng freiwillig, soll sich niemand gezwungen fühlen.
Auch soll keinesfalls das Orgateam noch mehr Arbeit haben. Könnte doch, wer will, selbst was basteln und mitbringen.
Für mich als schüchterne Menschen, der sich schwer tut, andere anzusprechen "Und, wer bist Du?" wäre das eine echte Hilfe.
Auch von mir ein großer Dank an die Organisation, tolle Leistung.
Tolle Atmosphäre, tolle Leute, tolle Lesungen.
Ich starte ganz beflügelt in die neue Woche.
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Sukram Brok Dieses ganze Werbematerial verdanke ich meiner Frau. Ich selber bin eine totale Niete, wenn es um Marketing geht
Aber tatsächlich dachte ich auf der Fahrt zur Con, wie praktisch Aufkleber sind. Viel besser als Visitenkarten, denn Aufkleber, wenn sie schön gestaltet sind, klebt man irgendwo hin und sieht sie immer wieder an. Und andere sehen sie vielleicht auch. Visitenkarten, seien wir ehrlich, landen irgendwo und werden nie wieder gesehen. Deswegen wird es von mir auch weiterhin Sticker geben. Ich überlege sogar schon wegen einem neuen Motiv, aber das mache ich erst, wenn die German Kaiju Sticker verbraucht sind.
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Habe mich heute entschieden, dass ich im Oktober an den BuCon in Dreieich komme. Herzlichen Dank fürs anfixen ... ich bin jetzt ein Con-Junkie dank euch allen 🤣.
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Mhm,
offenbar haben wir eine tolle Con verpasst.
Dreieich lockt daher schon, aber ich arbeite bei der Post und habe nur jeden sechsten Samstag frei. Dreieich fällt damit flach, es sei denn, ich kann meinen freien Tag tauschen. Aber mal schauen, vielleicht lässt sich was drehen ...
Viele Grüße
Tobias
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Ja, es war wieder ein Fest am Samstag.
Der erweiterte Raum war sehr gut und alles total entspannt im Gegensatz zu Dreieich, wo es trotz mehr Platz immer drängeliger wird und die Sitzgelegenheiten immer mehr schrumpfen.
Sehr spaßig war die Lesung von Lennox Lethe in der Umkleidekabine und ich habe mich sehr gefreut, erstmals mit HarryW einige Worte wechseln zu können.
Und Vincent Voss, ich hoffe, du bist gut nach Hause gekommen.
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Das mit den Sitzgelegenheiten in Dreieich stört mich auch sehr. So leid es mir auch tut, dann doch lieber vier Stände weniger, oder so. Manch einer verbringt fast den ganzen Tag als Besucher auf dem BuCon und vor (ich glaube) zwei Jahren, konnte ich mich nirgends hinsetzen, weil die wenigen Plätze quasi dauerhaft besetzt waren.
In Marburg war das zum Glück nicht so. Selbst draußen, bei bestem Wetter, war immer was frei. Das darf gerne so beibehalten werden.
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Ach herrje, ich lebe noch ...
Es war ein sonniger Sonnabendmorgen, als Kevin R. mich netterweise aus meiner abseits gelegenen Wochenendwohnung abholte – vielen Dank noch einmal, Kevin –, um gemeinsam zum Marburg-Con zu fahren. Ja, es war mein Wunsch, wenigstens einmal den phantastischen Zauber zu erleben, von dem ich bereits so viele Male gehört und gelesen habe. Das größte Problem dabei war, dass ich mit anderen, mir teilweise fremden Menschen in Kontakt treten musste. Und offen gestanden, ist das für mich eine Horrorvorstellung. Daher stellte bereits der erste Schritt, alleine mit Kevin dorthin zu gelangen, eine enorme Herausforderung dar. Wie sich jedoch im Nachhinein zeigte, waren meine Befürchtungen unbegründet. Kevin hat während der Fahrt von seinen Erfahrungen als Schriftsteller berichtet und dabei einige interessante Hintergrundinformationen preisgegeben, die mir unbekannt waren. Als wir den Veranstaltungsort erreichten, waren noch einige Aussteller dabei, ihre Publikationen ins rechte Licht zu rücken. Ich setze mich etwas abseits, um die besondere gespannte Atmosphäre vor dem offiziellen Beginn zu genießen und mich auf das Kommende vorzubereiten. Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass es für mich als autistisch veranlagten Menschen viel Mut erfordert, auf andere Menschen zuzugehen und sie anzusprechen. Obwohl es mir mittlerweile gelungen ist, mich an bestimmte Situationen anzupassen. Kurzum: Ich besuchte zunächst den Stand von David St., den ich beim BüCon 2020 kennengelernt und seine grafischen Arbeiten schätzen gelernt habe. Wir unterhielten uns nicht nur über seine Werke, sondern auch kurz darüber, was Dungeon Synth so besonders macht. Vielleicht schaffe ich es, ihm als Dank für das aufschlussreiche Gespräch eine entsprechende gestaltete Dungeon Synth-Mix-Musikkassette aufzunehmen und zukommen zu lassen. Weiter ging es zum Stand der Edition Dryade, der mein heimlicher Favorit war. Die unscheinbaren Hefte von geringem Umfang, herausgegeben von Denis V., wirken auf den ersten Blick wenig aufregend. Sie haben nichts von der aufgebauschten Perfektion anderer Publikationen, um Aufmerksam zu erregen. Man musste fast Mitleid mit diesen zerbrechlichen papiernen Fossilien mitten in diesem farbenfrohen Bücherwald haben. Wenn ein Verlag mein Inneres nahezu perfekt widerspiegelt, dann ist dies die Edition Dryade und so ist es kein Wunder, dass ich sofort mit Denis in Verbindung stand und mit ihm mehr als nur einen aufschlussreichen Satz gewechselt habe. Zu Mittag war es an der Zeit, die einzige mir wichtige Lesung zu besuchen. Anlässlich der Veröffentlichung der neuen Anthologie Necronomicon – wundervolles neues Format samt handgefertigter kongenialer Ausstattung – hat die Goblin Press zu einer Lesung eingeladen. Die Goblin Press eröffnete mir vor mehr als dreißig Jahren den Weg in die unheimliche phantastische Welt und seitdem blicke ich mit Interesse auf ihren Werdegang. Ich bin jedes Mal wieder überrascht, was Jörg K. nicht nur als Musiker, sondern auch als Herausgeber und Schriftsteller neben seinem eigentlichen Leben in Bewegung zu versetzen vermag. Leider war die Zeit knapp bemessen, und es wäre mir eine Freude gewesen, weitere Leseproben zu hören. Besonders beeindruckte mich Ina E., eine inzwischen nicht mehr ganz so neue Stimme in der deutschsprachigen phantastischen Literatur, weil sie meiner Meinung nach den jahrelangen Stillstand in der phantastischen Literatur wie aus dem Nichts überwinden konnte. Ich hätte gerne noch einige Worte mit Jörg gewechselt, aber das Interesse an seinem Stand war so groß, dass sich die Menschen davor sammelten, um die Anthologie zu erwerben und natürlich signieren zu lassen. Mit Tobias B. habe ich einige Bücher und aufhorchende Worte getauscht. Nicht nur, dass er mir sein neuestes, sehr persönliches lyrisches Werk Kryal überreicht hat, sondern er hat mir auch mitgeteilt, dass sein nächstes dunkelpoetisches Werk im kommenden Herbst in einem beliebten reputierlichen Verlag erscheinen soll. Ich kann es kaum erwarten, dass der Herbst Einzug hält. Mittlerweile sind weitere renommierte Autoren wie Markus K., Michael M., Vincent V. und Felix B. eingetroffen und es gab erste gegenseitige wichtige Gespräche, die ich nicht stören wollte. Daher wurde es Zeit, mich zurückzuziehen. Da ich noch etwas Zeit hatte – meine Lebensgefährtin wollte mich am Nachmittag abholen, um noch einen Abstecher nach Marburg zu machen –, durchstreifte ich ziellos die Straßen und Gassen Niederweimars und ohne es zu wissen, nach einem alten idyllischen Friedhof zu. Die Wiesen und Gräber lagen schweigend und dunkel. Die wohltuende Stille wurde lediglich durch den Gesang einiger Vögel, das Rauschen der wenigen Schatten spendenden Bäume und das sanfte Gemurmel des Windes unterbrochen. Ich ging eine Weile über die schmalen Wege und nach einiger Zeit setzte ich mich auf das warme Holz einer mit Moos bedeckten Bank und versuchte meine aufdringlichen Knieschmerzen zu besänftigen. Ich entnahm meiner Tasche eine Thermoskanne mit einer kräftigen Schwarzteemischung mit Vanille-Aroma sowie meine wertvolle Neuerwerbung, die von Jörg K. in der Goblin Press veröffentlichte Anthologie Necronomicon, um darin zu schmökern. Ich war derart in das Lesen vertieft, dass ich nicht mitbekam, wie die Zeit verstrich. Plötzlich herrschte eine Grabesstille, nur ein entferntes leises Raunen des Lebens außerhalb der Mauern klang herein und ich blickte erstaunt auf. Ein dunkler Schatten, der sich leise und schleichend auf mich zu bewegte, erregte meine Aufmerksamkeit. Ich sah genauer zu der Stelle hin, soweit es meine Augen zuließen, konnte aber nichts Genaues erkennen. Eine ungelenk wirkende Gestalt kam direkt auf mich zu. Meine Herzfrequenz beschleunigte sich und ich überlegte, wie ich reagieren sollte, ohne mich selbst in ernsthafte Gefahr zu bringen. Flucht ist die beste Verteidigung. Und Flucht ist nichts Neues, ich weiß, wie das geht. Nun, ich nahm meine arthritischen Beine in die Hand und rannte durch die Gott-Sei-Dank nicht verschlossene Friedhofspforte hinaus, zurück zum Bürgerhaus, wo noch einige wenige Gäste verweilten. Ich erblickte Denis, der genüsslich ein Eis aß, und setzte mich noch immer außer Atem neben ihm auf die Bank, um mich einen Moment auszuruhen. Zur Befreiung von meinem erlebten Schrecken, führte ich ein Gespräch mit ihm über die Fanzine-Landschaft der 1990er Jahre, als die kreative Kommunikation noch analog war. Er schilderte lebhaft seine ersten Schritte als Herausgeber von Heften mit phantastischen Texten und eigenhändig angefertigten Zeichnungen in seinem einstigen rough art Verlag. Ohne dass ich zuvor etwas gehört oder gesehen hatte, stand plötzlich meine Lebensgefährtin vor mir. Jetzt war es an der Zeit, mich vom Marburg-Con und einigen wundervollen Bekanntschaften, die ich gerne näher kennengelernt hätte, zu verabschieden. Es ist durchaus möglich, dass wir uns im kommenden Jahr erneut begegnen werden. Dirk B., der sich in Marburg bestens auskennt, verriet mir noch schnell, wie man am besten dorthin gelangt und was man sich in der wenigen verbleibenden Zeit ansehen sollte. Kaum dort angekommen waren wir schon überfordert mit den engen verwinkelten Straßen in der Altstadt und parkten daher unser Auto etwas außerhalb. Wir überhörten die Stimme, mit der uns die von Touristen überlaufene Marburger Altstadt gerufen hatte, und flohen stattdessen in die friedvolle Abgeschiedenheit der St. Michaelskapelle, wo wir den frühen Abend verträumten …
P.S.: Ich habe die DLP "Vampyr" von meiner Lebensgefährtin erhalten, als Belohnung für mein Durchhalten.
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Ein schöner Bericht
Und war es bei der Kapelle noch so schön, wie ich es beim Schildern in Erinnerung hatte?
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Lieber Hospes
Vielen Dank für Deine berührende Schilderung, ich muss grade erst mal tief durchatmen.
Wie schade, dass wir nicht miteinander gesprochen haben.
Wir saßen sogar in derselben Lesung bei Necronomicon, aber man kennt sich halt nicht.
Ich bin zwar nicht autistisch, aber extrem schüchtern. Vielleicht schaffen wir beide es ja ein andermal, und sei es wieder mit Unterstützung, mich hat meine Frau begleitet, sonst wäre das auch nicht möglich gewesen.
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