Alexander Pechmann: Die Insel des kleinen Gottes

  • Die Insel des kleinen Gottes

    Alexander Pechmann


    ‎Steidl Verlag (25. Oktober 2024)

    Gebundene Ausgabe, 208 Seiten

    ISBN-13: ‎ 978-3969994047


    Klappentext

    David Van Roon arbeitet südlich von Rhode Island an der Karte einer Insel, als er Zeuge eines Unglücks wird: Die Princess Augusta erleidet Weihnachten 1738 vor der Küste Schiffbruch. Obwohl Van Roon einer der wenigen ist, die kurzentschlossen hinausrudern, um zu helfen, plagen ihn Albträume und Gewissensbisse, nachdem er aufs Festland zurückgekehrt ist. Seine Erinnerung an die Katastrophe bleibt merkwürdig lückenhaft. Als ein Jahr später Gerüchte über ein vor der Insel aufgetauchtes Geisterschiff kursieren, fühlt er sich gezwungen, der Sache auf den Grund zu gehen. Die Überlebende Long Kate berichtet ihm von der monatelangen Überfahrt, von den Leiden der Passagiere, den Verbrechen der Crew und von einem Unheil, das in der Alten Welt seinen Anfang nahm. Doch erst als Van Roon selbst das brennende Schiff vor Block Island sichtet, erkennt er das Ausmaß seiner eigenen Schuld. Alexander Pechmanns historisch-phantastischer Roman basiert auf den zahlreichen Geschichten und Balladen um das Geisterschiff The Palatine Light, sowie auf der Inselchronik von Block Island und der historischen Fahrt der Princess Augusta.

  • Der Name Alexander Pechmann steht für mich für wirklich gelungene Übersetzungen und gab schon ein paar Mal den Ausschlag für mich zuzugreifen. Seine Romane bestechen immer wieder durch eine Themenwahl, die meinen Interessen sehr entgegen kommt und machen einen sehr gut recherchierten Eindruck auf mich. Dies trifft auch voll und ganz auf "Die Insel des kleinen Gottes" zu, das zwar historisch anmutet, aber tief in ein Geflecht aus lokalen Mythen verworben ist. Nur leider aber haben mich die Figuren diesmal ziemlich kalt gelassen, wodurch mir der Roman weniger gut gefallen hat, als ich es mir erhofft hatte.

  • Hallo zusammen,


    mir hat der Roman ausnehmend gut gefallen. Auf tatsächlichen Ereignissen basierend wirkt er wie ein historischer Roman, bedient sich dann aber auch Elementen klassischer Schauerliteratur. Und, ja, irgendwie ist auch ein Krimi. Denn wir haben es auch mit unzuverlässigen Erzählern bzw, einer sehr großen Erinnerungslücke zu tun. Was ist passiert? Wie kam es dazu? Und damit sind wir schließlich bei dem, was ich an dem Roman am spannendsten fand: Fakten stehen gegen Fiktionen, Glaube gegen die Wissenschaft. Was ist wahr, was nicht? Das macht den Roman auch - und für mich: vor allem - zu einem über die Zeit der Aufklärung ... Hexen sollen über Bord geworfen werden und ein Fischer erklärt das Phänomen des brennenden Geisterschiffs.


    Schade, dass ich den Roman erst jetzt gelesen habe, ich hätte ihn sonst bei meinem Voting zum Vincent Preis favorisiert.


    Viele Grüße

    Tobias