Jeffrey Thomas/Scott Thomas: Das Fleischmeer/Das Aschemeer

  • Zitat

    Katla: Ich brauche für eine Seite, etc.

    Danke. Danke. Und nochmals danke. Wenn ich nicht Williams wäre, der stets konzilliant und diskret ist, würde ich vorschlagen, Katlas Worte in einen Backstein zu ritzen und jedem um die Ohren zu hauen, der meint, mit dem qualitätsvollen Übersetzen sei es nichts. Aber wie gesagt, ich bin ja nur Williams und würde nie auf eine so schreckliche Idee mit einem Backstein kommen.

  • vielleicht zum Verständnis, warum ich mich einen Hauch in Rage geredet habe:

    Ich bin selbst Literaturübersetzer, mache viel für random house, irgendwo muss die Kohle ja herkommen. Übersetzerhonorare sind so lächerlich, dass die bei Grossverlagen kein eigener Budgetposten sind, sondern aus der Portokasse finanziert werden, Gewinntantiemen ab dem 8.001 verkauften Exemplar in minimalistischer Höhe von 0,3 Cent.

    Verdi und der VdÜ kämpfen seit Jahren dagegen an, was die Großen nicht im mindesten beeindruckt.

    Da lob ich mir die Klein- und Kleinstverlage, meine wahren Helden.

    Zagava z.B. bringt die allermeisten Bücher in drei Varianten, so dass sich jeder was leisten kann. Aber so ein Verlag lebt eben AUCH von Sammlern, die Geld bringen. Ob es denen jetzt um die Inhalte geht, so what.

    Lasst uns doch nicht auf den kleinen rumhacken, die irgendwie zu überleben versuchen - und es oft genug nicht schaffen. Es ist doch zum heulen in dieser durchkommerzialisierten Welt...

    So, Schluss.

    Es tut mir sehr leid, dass der thread jetzt echt aus dem Ruder gelaufen ist.

    Vielleicht heben wir alle mal ein Bierchen auf die Verlage, die uns hier Freude machen [Skl]

  • Ich möchte hier noch anmerken, dass die Welt nicht in Schwarz und Weiss, Sprich gut und Schlecht eingeteilt ist. Es gibt bestimmt Fälle, in denen eine Limitierung sinnvoll sein kann. Das streite ich gar nicht ab. Aber Limitierungen nehmen überall als festes Businessmodell zu. Das Dümmste war, als ich vor ein paar Jahren im Gartenzentrum im Nachbarort war und dort ein limitierter Spaten angeboten wurde, dessen Eisengriff mit einem zebraartigen Muster eloxiert war. Der Scheissspaten war doppelt so teuer ... nur so am Rande.


    Ich selbst habe jahrelang unsinnig viel Geld für limitierte Dinge ausgegeben, nur habe ich mich nicht vor den damit einhergehenden Problemen gedrückt. Für mich selbst habe ich Konsequenzen gezogen - statt mehrere 1000 Franken pro Jahr auszugeben, ist mein Konsum für limitierte Bücher auf allerhöchsten 300 Franken gesunken. Und die gehen ausnahmslos zum Buchheim Verlag, weil da meines Erachtens nach alles stimmt. Fairer Preis für phänomenalte Aufmachung, Inhalte, die mich interessieren, genügend hohe Auflage, dass ich ein Buch auch nach einem Jahr noch jemandem empfehlen kann.


    Und etwas wichtiges sollte man nicht vergessen: Literatur ist Kunst, und weil Kunst auch Bildung ist, sollte sie für so wenig Geld wie möglich für so viele Menschen wie es nur geht zugänglich gemacht werden. Ich weiss, dass es für einige provozierend klingt, aber wer Bildung erschwert tritt sie mit Füssen.


    Und wenn nach der Lektüre noch jemand etwas zum Inhalt dieser Veröffentlichung sagen kann, bin ich als Phantastik Fan ja auch interessiert.

  • Und ich möchte nur noch kurz anmerken, dass hier niemand behauptet hat, Bücher seien generell zu teuer. Es ging lediglich um durch künstliche Verknappung oder alternativlos-exklusive(!) Prachtausgaben gezielt herbeigeführte Preissteigerung. Sonst nix.


    So, und nun setze ich Williams' Vorschlag mit dem Bierchen auf geschätzte Verlage (zu denen ich wie gesagt auch Wandler zähle) in die Tat um.

    [Skl]

  • Ich lese jetzt "Das Aschemmer". Ich bin ein großer Jeffrey Thomas Fan, mag seine Werke sehr!

    Deshalb schreibe ich das ungern, aber Scott Thomas Novelle ist grandios, liest sich prächtig

    an, mit Fantasie und Anspruch! Gefällt mir bis jetzt besser als "Das Fleischmeer(Und die ist auch sehr gut)".

  • Fertig gelesen, das ist wohl die BESTE unheimliche Geschichte, die ich seit langem gelesen habe!

    Ich sage hier mal Danke Schön zum Wandler Verlag, wunderschönes Sammlerbuch, mit grandiosem Inhalt!

    "Das Aschemeer" ist eine berauschende, spannende, vor Ideen sprühende, unheimliche, komplexe,

    anspruchsvolle Lektüre, die ihresgleichen sucht! Grandios , mit dieser Verbeugung vor Lovecraft und

    James, und dezent eingesetzten Andeutungen!

    Wow, das spukt alles noch in meinem Kopf herum, so viele Ideen, ist auch egal ob diese neu sind,

    weil Scott was Neues daraus macht!