Jeffrey Thomas/Scott Thomas: Das Fleischmeer/Das Aschemeer




  • Hardcover Wendebuch mit 250 Seiten
    Übersetzt von Eva Bauche-Eppers
    Innenillustration von Björn Craig
    Limitiert und nummeriert.


    Den ersten 50 Bestellungen über den Shop liegt jeweils ein signierter Kunstdruck von Jeffrey und Scott Thomas bei.

    Streng limitiert auf 150 Exemplare!

    Erhältlich ab Ende November!



    Voller Stolz präsentiert Wandler dieses außergewöhnliche Buchprojekt! Zwei Novellen über das Meer, inspiriert von einem düsteren Gemälde, doch völlig unterschiedlich in ihrer Ausrichtung.

    Jeffrey Thomas "Das Fleischmeer" bewegt sich virtuos zwischen den Welten: Alltag und "Traumwelt" verschmelzen und eröffnen der nach ihrer eigenen Identität suchenden Hauptprotagonistin neue, ungewohnte Perspektiven.

    In Scott Thomas Meisterwerk "Das Aschemeer", einem absoluten Highlight phantastischer Literatur, folgen wir den Lebenswegen dreier zu unterschiedlichen Zeiten lebender Persönlichkeiten, besuchen dabei das mysteriöse Visperarium, wo die Toten Botschaften übermitteln und bedienen die Spirito Macchina: eine Gerätschaft, welche die Schleier zwischen den Welten lüftet, immer auf der Suche nach der Antwort auf die Frage: Gibt es mehr als unsere fünf bekannten Ozeane?

    Ein Fest für alle Leser:innen phantastischer Literatur! Originell, vielschichtig, unheimlich!


    Jeffrey und Scott Thomas gehören zu den vielseitigsten und phantasievollsten Schriftstellern unter den amerikanischen Phantasten. Neben Sci-Fi, Dark Fantasy und Horror verfassen beide Autoren zudem Gedichte und widmen sich dem Zeichnen. Ihr jeweiliges Werk weisst große stilistische Unterschiede auf, dennoch gibt es zahlreiche Parallelen. Beide Autoren werden nahezu kultisch verehrt.


    Quelle: https://www.wandler-verlag.com…1a-4fda-a61c-bf17ccf3d789

  • Und wieder mal eines jener "absoluten Highlights der phantastischen Literatur", das schlussendlich bloss 150 Leser in die Hände bekommen ... So absolut kanns wohl nicht sein, sonst wäre eine grosse Auflage bestimmt sinnvoller.

  • Bitte erst das Werk lesen und danach - nicht im Voraus und durch Mutmaßungen - die persönliche Meinung bilden/kundtun. Die Veröffentlichungspolitik sollte man schon den Verlagen überlassen. (Die wissen eigentlich was sie tun).

  • Ich sage nichts über den Inhalt der Veröffentlichung aus, kann ich ja gar nicht, wenn ichs nicht gelesen habe. Aber ich kann etwas zur Veröffentlichungspolitik sagen.


    Ich bin beruflich im sozialen Bereich tätig und betreue Menschen, die mit psychischen Erkrankungen und Süchten kämpfen. Bei dem Wort "Sucht" denken die meisten an Alkohol oder Drogen, tatsächlich ist eine der Süchte, die in westlichen Wohlstandsgesellschaften am heftigsten um sich greift die Kaufsucht. Und das so drastisch, dass es in gewissen Fällen existenzbedrohend wird.


    Die Wirtschaft macht sich diese Kaufsucht grundsätzlich zunutze. In den letzten Jahren durch digitale Zahlungsmittel, weil die meisten dadurch immer mehr Geld ausgeben, als sie haben, aber vor allem durch FOMO ... Fear of missing out. Dies wird mit Limitierungen erreicht, und um das noch anzukurbeln, werden die angepriesenen limitierten Produkte mit Superlativen hochgepriesen, dass man meint, den heiligen Gral in Händen zu halten. Nur dass das eben nicht so ist. In aller Regel wird ein ganz normales Produkt gehypt. Und in einigen Fällen werden die Preise auch in unsinnige Dimensionen gehoben. Aktuell ärgerlichstes Beispiel ist das Buch "Slewfoot" von BROM im Festa Verlag. Die limitierte farbige Vorzugsausgabe kostet satte 79.99 Euro. BROM's erste beiden Bücher erschienen vor ein paar Jahren gebunden und in Farbe für 30 Euro beim Knaur Verlag und waren nicht limitiert.


    Die Aussage von vielen Produzenten und Verlagen (Bücher, Filme auf Medien, Musik auf Medien, sogar Brettspiele, ect.) ist für gewöhnlich, dass man das sonst nicht verkaufen kann. Und das ist sogar richtig. Grund ist, dass es immer mehr Produkte zu kaufen gibt, aber nicht im gleichen Massstab neue Kunden, also wird ein Hebel angesetzt, um sich mit Ach und Krach gegen andere Mitanbieter durchzusetzen. Über die zum Teil geschädigten Menschen wird der Mantel des Schweigens gebreitet.

  • Der Wandler Verlag bietet nicht nur sehr angenehme, unkomplizierte Arbeitsbedingungen, sondern extrem faires Honorar, das auch noch umgehend ausgezahlt wird. Selbst Kleinverlage mit einigen Mitarbeitern schaffen es nicht, neben dem Verlegen und Vertreiben weiträumiges Marketing zu machen und dann tut sich die breite Masse schwer mit Texten, die jenseits des Mainstreams liegen, d.h. die Käuferschicht ist begrenzt - wie begrenzt genau, kann ich nicht sagen, aber es wäre doch ein unternehmerischer Kopfschuss, wenn nur aus Prinzip 5.000 oder 15.000 Bücher gerdruckt werden. Für die dann keiner die Lagerkosten zahlen kann und von denen dann 4.800 nach 10 Jahren eingestampft werden müssen.


    Anstatt Kleinverlage anzugehen, die sich um Literatur jenseits der Millionenbestseller bewegen, von Autoren, die nach Schema F von der Stange schreiben, wäre es vielleicht sinnvoller, ausbeuterische global player, Ketten oder Self Publisher anzugehen, die meist Null Qualität und Null Arbeitsmöglichkeiten für andere schaffen und damit auch noch die Klein- und Kleinstverlage kaputt machen.


    Nur meine 5 Cent, aber ich finde den Spagat von psychisch Beinträchtigten / Suchtkranken zur Preisgestaltung von Nischen-Genrepublikationen - Druckpublikationen, wohlgemerkt, keine DeepL-übersetzten eBooks - etwas arg weit.

  • Aber weshalb sollte dann Wandler nicht den Preis einfach halbieren und die Auflage verdreifachen, wenn sich, jener Logik folgend, mehr Gewinn erzielen ließe?

    Kleinverlage sind sehr auf Planbarkeit angewiesen und können derartige Risken oft garnicht eingehen.

  • Ich finde es halt immer problematisch, wenn Bücher von vorneherein "streng limitiert auf X Exemplare" (und das dann zu Mondpreisen) veröffentlicht werden.

    Dass ein Verlag erstmal vorsichtig mit kleiner Auflage plant, ist völlig nachvollziehbar. Aber wenn ein Titel gut läuft, sollte doch die Option auf eine zweite Auflage da sein.

    So wirkt es auf mich als Leser so: der Verlag möchte ja gar nicht, dass dieses vermeintlich tolle Buch von möglichst vielen gelesen wird. Es sollen lieber bloß eine handvoll Sammler bedient werden, denen dann auch noch der Preis egal ist.

    Das ist eben schade für alle, die am INHALT interessiert wären. (Sowas soll es tatsächlich auch noch geben.)

  • Als einer der in der Regel nur am INHALT interessiert ist: Kaufst du so ein Buch und verkaufst es nach der Lektüre wieder, ist das meist günstiger für den Geldbeutel als wenn der Titel unlimitiert ist.

    Für den Verlag besteht die Chance darin, die gesamte Auflage zu verkaufen, gerade im Kleinverlagsbereich ist es oft genug schwierig sonst, überhaupt genügend Bücher zu verkaufen.

    Der Verlag erreicht damit Käufer, die am INHALT interessiert sind, sowie die, die das Buch aus anderen Gründen erwerben.

    Bin mir nicht sicher ob Totenmeer sonst so schnell ausverkauft gewesen wäre (oder überhaupt, hat jemals jemand einen der Reiseführer gelesen? Die liegen doch bestimmt alle 99 Exemplare verschweißt irgendwo rum.

    Totenmeer gab es dann auch sehr günstig:

    Günstige Versionen teurer Kleinstauflagen
    Das schwärzeste Buch von Michael Siefener erschien ursprünglich als teurer Privatdruck bei Robert Bloch, ist mittlerweile ab günstig als E-...
    defms.blogspot.com

  • 50 oder 60 Euro für ein Buch auszugeben in der Hoffnung, es nach dem Lesen für einen ähnlichen Preis weiterverkaufen zu können, ist nicht gerade die Methode, nach der ich meine Lektüre auswähle.

    Wenn sich das für den Verlag rechnet (muss es ja wohl), dann soll es eben so sein. Ich sage nur, dass es schade für alle ist, die einfach gerne die Geschichte lesen möchten.

    Etwas anderes ist es, wenn es neben der "normalen" Version auch eine teure Luxusausgabe gibt. Dann kann jeder selbst entscheiden.


    Aber diese Diskussion hatten wir ja schon mehrfach, also zurück zum Thread-Thema: Vielleicht liest das Buch demnächst jemand und kann berichten.

  • Was Mammut sagt. [Cof] Ich nehme zudem an, dass auch allgemein Unkenntnis herrscht, in welchen Auflagen unlimitierte Bände der Dunklen Phantastik / des Weird erscheinen bzw. wie viele davon tatsächlich verkauft werden.


    Selbst größere deutsche Genreverlage (nimmt man die Größe / Reichweite von Blitz etwa) drucken in Auflagen von 300, max. 500 und diese verkaufen sich erst über Jahre - und das sind die Reihen, für die es Abos gibt. Bei diesen Verlagen gibt es auch Bücher (außerhalb von Aboreihen), von denen sich nicht mehr als 30-50 verkaufen. Wurdacks Zine Alraune 1 erschien in einer 80er Auflage und war innerhalb eines Jahres ausverkauft.


    Bei der Publikation dieses Fadens hat man zwei Romane in einem. Es gibt Lizenzankäufe, eine Übersetzerin, die - wie ich nicht anders annehmen kann - händisch arbeitet (Vgl: ich brauche für eine Seite TNR Pkt. 12 mit 1,5 Zeilenabstand zwei Stunden nur Hirn/Hand, also offline, Rohfassung, die ich dann selbst noch - ebenfalls offline - abschließend durcheditiere), dann arbeitet der Künstler ebenfalls mit Pen/Paper. An dem Punkt ist noch nix lektoriert, korrigiert, gesetzt, gelayoutet, gedruckt, gelagert, beworben, versandt.


    Wandler tritt mit den Honoraren in Vorleistung, d.h. bezahlt am Tag (!) der Maunuskriptabgabe (und hatte sogar einen Vorschuß angeboten) - im Gegensatz zu einem größeren, polnischen Verlag, bei dem ich für eine KG drei Jahre auf den - dann massiv autorenunfreundlich veränderten - Vertrag wartete und heute noch, nachdem ich mit einem Jahr Verzögerung und massig verärgerter Erinnerungen mein Beleg-Ex hatte, aufs Taschengeld-Honorar warte.


    Der Satz / die Ränder sind regulär, nicht künstlich aufgeblasen und ich halte da nicht einen de facto Kurzroman in der Hand, der nur Jugendschriftgröße und ein Backsteinformat bekam, damit man € 40,- plus Porto verlangen kann. Und ich hab grad € 45,- für ein englisches BoD in unterirdischer Druck-/Papierqualität und extrem flimsigen TB-Cover bezahlt. Bei sowas fühle ich mich eher veräppelt.

    Wandler hat auch TBs zu ganz regulären Preisen, die aber mit dem gleichen Aufwand wie bei dieser limitierten Edition hergestellt wurden. Falls ab & zu ein Buch limitiert wird - und die Frage stellt sich wie Mammut sagt, wie lange es benötigt, diese auszureizen -, dafür aber Literatur abseits der Massentauglichkeit mit mehr als fairer Bezahlung der Beteiligten und mit guten Konditionen für alle verlegt werden kann, anstelle von AI-Cover-Billigproduktionen mit DeepL-'Lektorat' und 0815-Horror, so be it. (Und ich hab auch kein Geld, wirklich nicht.)


    Ich stelle mir z.B. eher die Frage, warum ein etablierter Publikumsverlag für einen aktuelleren Roman von Peter Høeg (der auch Frau Smillas Gefühl für Schnee schrieb, einen verfilmten, weltweiten Bestseller) keinen dänisch-deutschen Übersetzer engagiert, sondern aus der englischen Übersetzung heraus übersetzen lässt. Ich frage mich, was mit all den Publikationen ist, bei denen kein Übersetzer, sondern nur ein Lektor angegeben ist - warum ich € 20,- bis € 40,- hinlegen soll, nicht gleich ein fremdsprachliches eBook für € 4,- durch DeepL jage und mir das Lektorat selbst denke. Ich frage mich, wie da die Käufer betuppt werden bzw. wie da die Gewinnmargen aussehen, weil das ggfs. Auflagen in mehreren Tausend, wenn nicht 100.000en betrifft. Ist das fair practice? Unterstützt das Übersetzer, Künstler, die Schreibkunst von Autoren, die Branche, das Genre?

  • Zur Erinnerung:

    Das vor einiger Zeit erschienene, ebenfalls auf 150stk limitierte „Das dem Tode geweihte Portal“ ist ja, trotz günstigerem Preis, nach wie vor erhältlich.

    Von daher würde ich die Kalkulation diesbezüglich, dann doch eher dem Verlag überlassen.



  • Meine Güte, natürlich überlasse ich das den Verlagen. Was bleibt mir denn anderes übrig?

    Trotzdem darf ich es doch mal kurz bedauern, dass ich als normaler Leser, der keinen bunten Buchschnitt oder limitierte Sonder-Luxusausgaben benötigt, für viele Verlage offenbar uninteressant geworden bin.

    Ich gebe pro Jahr gut und gerne 1000 Euro für Bücher aus - aber dafür bekomme ich lieber 50 Stück anstatt 20.


    Und nein - ich möchte hiermit nicht speziell den Wandler Verlag angreifen, der auch schon viele tolle Bücher in einfacher Ausstattung zum normalen Preis gemacht hat (dass die Zeit der Taschenbücher für 7,95 vorbei ist, ist mir schon klar). Aber das ist ja gerade ein allgemeiner Trend, den ich sehr ärgerlich finde.

  • Ender: An sich finde ich es auch bedenklich, dass die Bücher dann nur noch verkauft werden, weil sie limitiert sind und da auch viele zuschlagen, die sich für die Inhalte nicht sonderlich interessieren. Wobei man sich natürlich fragen muss, wie lange das mit Limitierungen gut geht, die sind ja auch schon inflationär.

    Das grundlegende Problem ist halt Book on Demand. Der Leser denkt, ach ja, das kann ich ja irgendwann kaufen, das ist ja immer verfügbar. Und dann vergisst man es und widmet sich dem nächsten Buch

    (jetzt sind wir aber off-topic, das eigentliche Buch rückt völlig in den Hintergrund)

  • Wie gesagt, der Punkt ist ja: Würde eine höhere Auflage bei günstigerem Preis wirtschaftlicher sein, würde es Verlag XY ja so handhaben.


    Aber ja, die Debatte „Warum ist XY so teuer?“ ist wenig zielführend.