Guy Boothby: Dr. Nikola

  • Sachen gibt's: Ich habe gerade auf Amazon festgestellt, dass es dort die fünf Romane um Dr. Nikola ins Deutsche übersetzt in einer erst kürzlich erschienenen Ausgabe als Ebook gibt (aktuell jeweils 2,99 EUR).


    Es handelt sich um denselben Übersetzer, der auch die hier erwähnten Gees-Romane herausgegeben hat: Alfred Bekker


    Für alle, die es nicht wissen: Ich selbst habe vor langer Zeit vier der Romane für eine Sammler-Edition im Wurdack Verlag übersetzt.


    The lust of hate hatten wir dabei ausgelassen, weil der nicht zur übrigen Reihe passt, hier ist er dabei als Der Hass des Dr. Nikola.


    Insgesamt gibt es:

    1895 - A Bid for Fortune, or Dr. Nikola's Vendetta (erschien auch als: Enter Dr. Nikola!)

    1896 - Dr. Nikola

    1898 - The Lust of Hate

    1899 - Dr. Nikola's Experiment

    1901 - Farewell, Nikola


    Hier heißen sie:

    Die Rache des Dr. Nikola

    Dr. Nikola kehrt zurück

    Der Hass des Dr. Nikola

    Das Experiment des Dr. Nikola

    Leben Sie wohl, Dr. Nikola!


    Ist natürlich deutlich preisgünstiger als unsere Sammlerausgabe. Und enthält den fehlenden Band The lust of hate


    Wie die Übersetzung im Vergleich zu meiner ist, müssen andere beurteilen.


    Apropos: Wer sich bisher nicht zum Erwerb der Sammlerausgabe entschließen konnte, hat dafür nur noch bis Ende November Zeit. Der Wurdack Verlag schließt zum Jahresende.

  • Ich habe mir die Ebooks auf Amazon näher angesehen. Ziemlich schnell fällt natürlich auf, dass, wie schon bei den Jack-Mann-Romanen, kein Übersetzer angegeben ist, weder auf der Amazon-Produktseite, noch im Buch selbst (soweit man in der Leseprobe sehen kann). Ich würde stark darauf tippen, dass die Bücher mit einen automatischen Übersetzungsprogramm wie Deepl übersetzt und dann überarbeitet worden sind. Das mache ich auf meiner Website inzwischen häufig auch.


    Nehmen wir aus dem ersten Band das Beispiel:


    "It's really the most extraordinary affair I ever had to do with, he remarked to the placid face of the clock above mentioned. "And as I've been in the business just three-and-thirty years at eleven a.m. next Monday morning, I ought to know something about it. I only hope I've done right, that's all."


    Gibt man das auf Deepl ein, erhält man:

    „Das ist wirklich die außergewöhnlichste Angelegenheit, mit der ich je zu tun hatte“, bemerkte er zu dem ruhigen Gesicht der oben erwähnten Uhr. „Und da ich am kommenden Montagmorgen um elf Uhr erst seit dreiunddreißig Jahren in diesem Geschäft bin, sollte ich eigentlich etwas darüber wissen. Ich hoffe nur, ich habe alles richtig gemacht.“


    Und genauso steht es im Ebook in der Leseprobe.


    Wie komme ich gerade auf dieses Beispiel? Weil ich mich frage, was wohl mit dem ruhigen Gesicht der Uhr gemeint sein soll, und mich das auch vor etwa 15 Jahren gefragt habe. Gelöst hatte ich das, indem der Mann bei mir direkt mit der Uhr spricht. Auch sonst war ich etwas freier, statt die oben erwähnte Uhr sage ich genau, welche Uhr oben erwähnt wird (es gibt nämlich zwei, allerdings nicht in der neuen Übersetzung!).


    "Das ist wirklich die außergewöhnlichste Angelegenheit, mit der ich jemals zu tun hatte", erklärte er der Uhr auf dem Kaminsims. "Und das will, da ich nächsten Montag um 11 Uhr morgens dreiunddreißig Jahre in diesem Geschäft bin, einiges heißen. Ich kann nur hoffen, dass ich alles richtig durchgeführt habe."


    Ich finde auch jetzt noch, dass meine Version angenehmer klingt, und trotzdem den Inhalt des Originals wiedergibt.


    Interessant fand ich, wie die neue Übersetzung mit einem bestimmten Fehler im Original umgeht.


    Das Problem wird hier genauer beschrieben:

    Eine Frage der Übersetzung


    Und ich habe hier erklärt, warum ich das heute anders sehe und weder meine Korrektur durchführen würde, noch die der anderen mir bekannten alten Übersetzung:

    Übersetzungen und unzuverlässige Erzähler


    Und da die automatische Übersetzung stumpf übersetzt, folgt sie meiner späten Einsicht und lässt den Erzähler Hatteras dummes Zeug erzählen und sich so als unzuverlässigen Erzähler zeigen. So weit, so gut, allerdings heißt es dann an dieser Stelle auch:


    Original:

    She, poor soul, died of fever in the Philippines the year I was born, and he went to the bottom in the schooner Helen of Troy, a degree west of the Line Islands, within six months of her decease; struck the tail end of a cyclone, it was thought, and went down, lock, stock, and barrel, leaving only one man to tell the tale. So I lost father and mother in the same twelve months, and that being so, when I put my cabbage-tree on my head it covered, as far as I knew, all my family in the world.


    Deepl (und fast identisch das neue Ebook):

    Sie, die arme Seele, starb in dem Jahr, in dem ich geboren wurde, auf den Philippinen an Fieber, und er ging innerhalb von sechs Monaten nach ihrem Tod mit dem Schoner „Helen of Troy“ ein Stück westlich der Line Islands unter; man glaubte, er sei in das Ende eines Wirbelsturms geraten und mit Sack und Pack untergegangen, so dass nur ein Mann zurückblieb, um die Geschichte zu erzählen. So verlor ich Vater und Mutter in denselben zwölf Monaten, und als ich mir meinen Kohlbaum auf den Kopf setzte, umfasste er, soweit ich wusste, meine ganze Familie auf der Welt.


    Zugegeben, Sack und Pack ist schöner als mein Drum und Dran (allerdings nicht so schön wie Mann und Maus, was eine andere alte Übersetzung daraus machte).


    Aber:


    Was für einen Kohlbaum setzte er sich auf den Kopf? Ich habe aus dem letzten Satz gemacht:

    So verlor ich Mutter und Vater innerhalb eines Jahres und blieb ohne jede Familie zurück.

    (Wörtlich gemeint ist wohl der Stammbaum, bei dessen Aufzeichnen er nicht sonderlich weit kommt.)


    Nun sehe ich deutlich so manche Schwäche meiner Übersetzung, aber trotzdem würde ich persönlich die überarbeitete automatische Übersetzung wohl nicht wirklich genießen können.

  • Zugegeben, Sack und Pack ist schöner als mein Drum und Dran (allerdings nicht so schön wie Mann und Maus, was eine andere alte Übersetzung daraus machte).

    Nee nee, das siehst du ganz richtig: "mit Sack und Pack untergehen" ist kompletter Quark, nämlich eine sog. falsche Kollokation, wenn nicht sogar ein falsch = wortwörtlich übersetztes Idiom. Man zieht mit Sack und Pack um, aber ein Schiff versinkt - genau wie du sagst - "mit Mann und Maus". (Man kann sich jetzt streiten, ob das eine besonders elegante Formulierung ist, aber das wäre dann dem Original anzulasten.)


    Wenn die AIs noch schön weiter mit lizensiertem Material trainiert werden, können die das vielleicht auch eines Tages (wäre ja zu antizipieren und die AIs machen nix anderes als Wahrscheinlichkeiten auszurechnen - aber das ginge eigentlich nur bei toten Sprachen), so bin ich durchaus beruhigt, dass es zumindest momentan noch nicht funzt. Probleme zeigen sich bei deinen Beispielen (also bei der vermuteten DeepL) auch beim Satzbau, den man nicht 1:1 von einer Sprache in die andere überträgt.


    That said: Auch Menschen übersehen mal Idioms. Mitte der 90er kam ein McLaverty Roman bei Diogenes raus und da wurde "Cut it out!" mit "Schneid es aus!" übersetzt, dabei ist es eine Redewendung und heißt: "Hör damit auf / Lass das!".

  • Nee nee, das siehst du ganz richtig: "mit Sack und Pack untergehen" ist kompletter Quark, nämlich eine sog. falsche Kollokation, wenn nicht sogar ein falsch = wortwörtlich übersetztes Idiom. Man zieht mit Sack und Pack um, aber ein Schiff versinkt - genau wie du sagst - "mit Mann und Maus". (Man kann sich jetzt streiten, ob das eine besonders elegante Formulierung ist, aber das wäre dann dem Original anzulasten.)

    Das Original lautet ja:

    ...and went down, lock, stock, and barrel,


    Man kann schön bei Wikipedia nachlesen, was es damit auf sich hat:

    „Lock, stock, and barrel“ ist ein Merismus, der vor allem im Vereinigten Königreich und in Nordamerika verwendet wird und ‚gesamt‘, ‚total‘ oder ‚alles‘ bedeutet. Er leitet sich von den wirksamen Teilen eines Gewehrs ab: dem Schloss, dem Schaft und dem Lauf.


    Es ist also ein fast martialisches Bild, da es um ein Gewehr geht. Dazu ist mir damals wirklich keine schöne Entsprechung eingefallen, darum heißt es bei mir:

    Der Ausläufer eines Zyklons erwischte das Schiff und versenkte es mit allem Drum und Dran


    Ich wusste da nur von zwei Übersetzungen von Dr. Nikola:

    1912 der zweite Band (Dr. Nikola) unter dem Titel "Doktor Nikola und die Geheimgesellschaften in China"

    1912 mit der Vendetta die Vorgeschichte unter dem Titel: "Das chinesische Zauberstäbchen"


    Beide kannte (und kenne) ich nicht. Dann wies mich ein Leser daraufhin, dass die Vendetta bereits 1902 als "Der Mann mit der schwarzen Katze" in der Wochenzeitschrift "Wiener Bilder" erschien.

    An diese Ausgabe kommt man online ran. Ich habe sie jetzt nicht wirklich gelesen, sondern nur die Stellen nachgeschaut, die mir Probleme bereitet hatten. Und dabei stellte ich auch fest, wie hier lock, stock, and barrel übersetzt wurde:


    Sechs Monate später schiffte sich mein Vater auf dem Segler "Helen of Troy" ein, der in den Bereich eines Zyklons geriet, und mit Mann und Maus zu Grunde ging.


    Das finde ich schöner, aber lock, stock, and barrel sind halt tote Dinge, und Mann und Maus nicht, deswegen ist mir die doch sehr naheliegende Redewendung einfach nicht eingefallen.


    Sack und Pack finde ich jetzt nicht so schlimm. Sicher, üblicherweise gehen Schiffe mit Mann und Maus unter, aber wenn man mit Sack und Pack umzieht, mit Sack und Pack unterwegs ist, warum soll man nicht auch mit Sack und Pack untergehen? Ungewöhnlich, ja, aber falsch?

  • Ungewöhnlich, ja, aber falsch?

    Jau, falsch und nicht ungewöhnlich. Aus den o.g. Gründen. Und damals in der Schule betonten meine Lehrer, dass ein direkt / wortwörtlich übersetztes Idiom in Klassenarbeiten als Fehler zählt, denn es zeigt, dass man die Phrase nicht als solche erkannt oder sie missverstanden hat.


    Damit will ich nicht sagen, es gäbe null Alternativen zu lock, stock & barrel (man könnte einfach sagen: mit allem, was an Bord war / allem, was sich an Bord befand, weil das Deutsche evt. keine Entsprechung zur Phrase hat und man sich freier entscheiden kann). Aber in diesem Schiffskontext ist die Wahl der AI Nonsense. Weil man ja - da erzähle ich dir sicher nix Neues - beim Übersetzen a) schauen muss, was dort als Buchstabenfolge steht und b) was faktisch / semantisch ausgesagt werden soll. Je mehr ein Autor mit feststehenden Redewendeungen und Phrasen arbeitet, desto weniger Freiheit hat man als Übersetzer und desto mehr mehr muss man eben schauen, wie das denn in der Zielsprache Konvention ist. Für Idioms gibt es daher sogar spezielle Wörterbücher.


    Was ich meine ist: From the frying pan into the fire kann man nicht mit Pfanne/Feuer übersetzen, weil es ein Idiom ist, und das Deutsche hat genau für diese Aussage auch eine feststehende Redewendung: Vom Regen in die Traufe kommen. Das sind zwei passende Gegenstücke, egal, ob es einmal Wasser und einmal Feuer ist. Und wenn ein Autor ein Idiom / feststehende Phrase wählt, ist das ja nicht ohne Grund (ob es elegant ist, sei mal dahingestellt), dann wäre es durchaus ein stark lektorierendes Eingreifen, wenn man nicht das Gegenstück der Zielsprache wählt, sondern etwas Freieres wählt bzw. Wort für Wort übersetzt und Falschaussagen riskiert (siehe: cut it out).


    Klar, es gibt auch Redenwendungen / Idioms, die in beiden Sprachen Wort für Wort gleich sind, aber das ist bei deinen Beispielen zumindest nicht der Fall, bzw. werden sogar (-> falsche Kollokation) zwei gemixt.

    Wie in:

    1. We'll cross this bridge when we get to it = Um dieses Problem kümmern wir uns, wenn es soweit ist / akut wird.

    2. Burning one's bridges = Brücken hinter sich einreissen = Vergangenes hinter sich lassen / negieren

    Daraus machte jemand inzw.: We'll burn this bridge when we get to it. Absichtlich falsche Kollokationen können natürlich genial sein, und ich bin sicher - Stichwort 'lebendige Sprache' -, dass sich das mal als eigene, dann eben ironische Redewendung etabliert.


    Auch auf Deutsch gibt es solche Spielereien:

    1. ein heißes Eisen anfassen = ein heikles (Tabu)Thema zur Sprache bringen.

    2. Mir liegt etwas auf der Zunge = gleich fällt es mir wieder ein / auch: ich will etwas dringend anbringen (aber jem. anderes redet die ganze Zeit)

    -> Falsche Kollokation wäre (obwohl es total witzig ist): Dieses heiße Eisen liegt mir auch schon lange auf der Zunge. Das wäre der Vergleich zu 'mit Sack und Pack untergehen'.


    Sechs Monate später schiffte sich mein Vater auf dem Segler "Helen of Troy" ein, der in den Bereich eines Zyklons geriet, und mit Mann und Maus zu Grunde ging.

    "Zu Grunde gehen" ist ja auch eigenartig, das sagt doch semantisch was ganz anderes aus: wenn man ein Lebewesen z.B. einsperrt und verhungern lässt oder es halbtot geprügelt aussetzt, geht es elend zugrunde; oder etwas fällt im übertragenen Sinne in sich zusammen - vllt. gab es eine vage Assoziation zu 'auf Grund laufen'. Gemeint ist aber direkt und physisch: untergehen = sinken. (Das war die Version von um 1900 rum? Ist ja interessant, in der Zeit wurde das ja weitaus häufiger genutzt als heute.)


    Apropos: man könnte 'zu Grunde gehen' nicht mit 'going to ground' übersetzen, denn das bedeutet: mal für eine Weile oder dauerhaft untertauchen = sich verstecken.


    Ich vermute, dass solche Frickeleien auch in Zukunft für AIs problematisch bleiben. Denn es reicht nicht, wenn hier eine größtmögliche Wahrscheinlichkeit einer Wortkette bzw. Bedeutung errechnet wird und das Ergebnis dann irgendwie okay klingt, weil wir eben auch Worte nach Wahrscheinlichkeiten wählen. Allerdings ist dieses 'übertragene Bedeutung' eine Transferleistung, die mit eigenem Erleben zu tun hat und mit der Fähigkeit, Gegenstücke zu erkennen, die auf den ersten Blick nicht passen (z.B. frying pan/fire und Regen/Traufe).

    Volodine arbeitet ja z.B. viel mit Wortspielereien und solchen schrägen Bildern, da ist DeepL Frz->Engl teils ganz gut, teils kompletter Wortsalat, wobei man nicht mehr dem Geschehen folgen kann und auch auf Satzebene schwimmt (in der menschlichen Übersetzung versteht man dann aber sehr gut).


    Ich finde das ein wirklich irre spannendes Thema, sorry, falls es zu wortreich geraten ist.

  • Hallo alle zusammen

    1. Katla hat vollkommen Recht.

    2. So richtig killermässig wird es, wenn man das Idiom als Idiom übersetzen und gleichzeitig das fremdsprachige Bild beibehalten muss, weil das Original später genau auf das Bild Bezug nimmt.

    3. Vielleicht schaffe ich es endlich, mir meinen Kurzessay zum übersetzen von Gedichten wieder vorzunehmen und zu Ende zu schreiben. Das soll keine Drohung sein.....

    (Es ist hoffentlich klar, dass ich selbst Literaturübersetzer bin.)

  • Ich vermute, dass solche Frickeleien auch in Zukunft für AIs problematisch bleiben. Denn es reicht nicht, wenn hier eine größtmögliche Wahrscheinlichkeit einer Wortkette bzw. Bedeutung errechnet wird und das Ergebnis dann irgendwie okay klingt, weil wir eben auch Worte nach Wahrscheinlichkeiten wählen. Allerdings ist dieses 'übertragene Bedeutung' eine Transferleistung, die mit eigenem Erleben zu tun hat und mit der Fähigkeit, Gegenstücke zu erkennen, die auf den ersten Blick nicht passen (z.B. frying pan/fire und Regen/Traufe).

    Ich denke, da werden die Programme besser werden. Zudem ist dein Vergleichswert, die menschliche Übersetzung, ja auch nicht perfekt. Auch Menschen machen hier Fehler (und arbeiten meist unter Zeitdruck). Du hast ja oben ein aktuelles Beispiel genannt, bei dem ein menschlicher Übersetzer das Idiom nicht erkannt hat.


    Das Erkennen von Redewendungen sollte man einer KI relativ gut beibringen können, und dann braucht es nur eine Datenbank, wo das entsprechende Idiom in der Zielsprache drin steht, bzw. die wörtliche Bedeutung, falls es kein passendes Idiom in der Zielsprache gibt. Wenn man diese Bausteine mit der jetzigen Funktionsweise von Textgeneratoren bzw. automatischen Übersetzern verknüpft, sollte das gute Ergebnisse bringen.


    Zudem würde ich eigentlich auch beim stupiden Trainieren erwarten, dass irgendwann das Idiom erkannt und korrekt übertragen wird. Denn Trainieren heißt ja wohl, dass das System anhand von Beispieltexten lernt, dass diese Redewendung sehr häufig durch jene Redewendung übersetzt wurde. Es gibt allerdings immer ein Kontextproblem: Wenn die KI nicht erkennt (und die KI erkennt ja nichts), in welchem Kontext der Text spielt, kann eine Übersetzung halt falsch sein, egal wie häufig sie in anderen Kontexten angewendet wurde.


    Und was das Lernen durch Trainieren angeht: Hier wird der zunehmende Einsatz von automatischen Tools selbst zum Problem. Wenn alle Texte nur noch mit Programmen übersetzt werden, trainiert das System irgendwann nur noch mit eigenen Texten. Und kein menschlicher Übersetzer wird mehr einen Text erstellen, in dem ein Schiff mit Mann und Maus untergeht, aus dem die KI das lernen könnte.


    2. So richtig killermässig wird es, wenn man das Idiom als Idiom übersetzen und gleichzeitig das fremdsprachige Bild beibehalten muss, weil das Original später genau auf das Bild Bezug nimmt.

    Das stelle ich mir gerade bei dem Beispiel pan/fire vs Regen/Traufe ziemlich schwierig vor ...



    Nachdem wir so lange über Übersetzungen gesprochen haben, möchte ich noch einmal einen Bogen zurück zum Thema des Fadens schlagen. Lohnt es sich überhaupt, Dr. Nikola bzw. Guy Boothby zu lesen?


    Ich habe zum Beispiel den folgenden Überblicksartikel gefunden:


    Guy Boothby und der sinistre, hypnotische Dr. Nikola und seine schwarze Katze [Robert N. Bloch]


    Und wenn andere mit KI-Unterstützung übersetzen, darf ich m.E. auch ein bisschen KI bei Dr. Nikola einsetzen: