The Life and Deaths of Christopher Lee (2024)

  • The Life and Deaths of Christopher Lee

    UK 2024

    Regie: Jon Spira

    Doku, Format DCP, Länge: 120'


    Trailer (OV)

    Infos & Bilder auf der Kickstarter Seite.

    Ich konnte keinerlei HInweise auf eine VÖ in deutschsprachigen Ländern finden, möglicherweise wird aber noch nach einem Vertrieb gesucht (in Finnland wird der Film eben über einen klassischen Verleih herausgebracht).


    The documentary takes the viewer on a Munchausen-esque journey through Europe, Africa, the Middle East, and Hollywood. Sir Christopher rises from the grave as a marionette to narrate his own improbable, exceptional, fascinating, and often humorous life story. Interviews include Peter Jackson, John Landis, Joe Dante, Caroline Munro, and Lee’s niece Harriet Walter.


    Ich versuche mal, Karten für Mittwoch zu bekommen, der Film hatte grad finnische Premiere und läuft für wenige Tage in einem Arthouse Kino. Den Trailer finde ich schon mal super.


    Und keinen Plan, welche KI dieses Plakat verbrochen hat ... das jedenfalls zeigt nicht Lee. [skul]

  • Nils (Ich tagge dich mal, weil du so interessiert bist.)


    Entgegen jeder Erwartung bin ich mit dem Film nicht ganz warm geworden. Und auch, wenn Lees Leben nun sehr lang und ereignisreich war, sind zwei Stunden zumindest diesen Films zu viel. Hab nach einer Stunde auf die Uhr geschaut - was ich im Kino sonst nie mache - in der Hoffnung, nur noch ne halbe vor mir zu haben.


    Im Grund ist der Film genau wie der Trailer, nur ganz viel davon.

    Schön war, dass wirklich Familie und Freunde interviewt wurden und die auch teils sehr interssante, persönliche Sachen erzählten. Im Mitteleil ist plötzlich eine Animation von David McKean, die absolut spekatakulär, atemberaubend schön aussieht. Ich frage mich, ob der ganze Film so hätte aussehen sollen, dann aber das Geld nicht zusammenkam.

    Die Idee, Lee als Marionette in der Ichform sprechen zu lassen, ist etwas gewöhungsbedürftig, man hört auch sehr die Haltung des Filmemachers heraus, aber nach einer Weile bin ich dem sehr gern gefolgt.

    Es gab thematisch und chronologisch Filmausschnitte und dazu passend Biografisches, teils schön fantasievoll illustriert (s/w Comix), was als Struktur dem Ganzen aber auch etwas sehr Konservativ-Gemächliches verleiht.

    Es gab viele Photos (Archivbilder, keine wirklich privaten, aber das ist okay), einige kurze Filmausschnitte, die Live-interviews mit den Freunden / Kollegen sind aber das Herzstück der Doku. Lee kommt - außer in ganz wenigen Momenten und außer der fiktionalen Stimme der Marionette - die ab & zu etwas Belegtes oder von Hörensagen wiedergibt - nicht zu Wort.


    Als Überblick fand ich es sehr gut, viele Aspekte hatte ich nicht mehr präsent, auch Lees Haltung zu den einzelnen Epochen war interessant; und dass er mit Price und Cushing sehr eng befreundet war.


    Auf der eindeutigen Negativseite liste ich:

    Bei den Interviews ist der Ton enorm schlecht, die S-Laute zischen extrem, einige Stimmen sind überlaut, andere schlecht zu verstehen, obwohl es keine Musik oder Hintergrundgeräusche gibt und es im Abspann Angaben zu sound editing, Nachsprechen usw. gibt.

    Landis lacht die ganze Zeit, was schon derangiert wirkte - er giggelt und feixt sogar, als er vom letzten Treffen vor Lees Tod erzählt. Peter Jackson sieht aus wie im Halbkoma und nuschelt so extrem, dass ich nach den finnischen Untertiteln schielte (Hatte er einen Schlaganfall? Wirkte auf mich so.)


    Ich kann mir die Doku sehr gut bei ARTE vorstellen, ins Kino muss man mMn nicht unbedingt dafür gehen.

  • Danke für deine informative Rezi! Ja, so als Arte-Doku scheint der Film tauglich. Ich halte die Augen offen. Ich vermute mal, im Kino wird er bei mir nicht laufen.

    "The amount of weird material I have not read is appalling"


    HPL to CAS, 1925