John S. McFarland - Schritte voraus ins Dunkel




  • Erhältlich ab 20.08.24

    Kurzgeschichten von John S. McFarland
    206 Seiten, Klappenbroschur mit 6 Illustrationen des Autors
    Übersetzt von Silke Brandt
    Originalzusammenstellung, entnommen aus dem Band "The Dark Walk Forward"

    Die einzelnen Titel sind:

    Das kleine, tote Ding
    Das Ding unter dem Sitz
    Die Kafiri-Straße
    Der König der Aale
    Porphyrie
    Placide
    Saturn verschlingt seinen Sohn
    Hakuda Maru
    Zana
    Schritte voraus ins Dunkel

    Interview mit dem Autor

    Weitere Informationen folgen ...



    Quelle: https://www.wandler-verlag.com…1a-4fda-a61c-bf17ccf3d789

  • Cool, lieber Shadowman , danke fürs Posten! Das sieht ja sehr schick aus.


    Ich freue mich riesig, dass sich Michael tatsächlich für diesen Buchtitel entschieden hat (analog zum Original) und keinen einer anderen KG nahm. Und ich hatte es analog zum Symbolismus im Buch so gelöst, weil 'The Dark Walk Forward' direkter übertragen eine Verwechslung mit 'Gang = Korridor' ermöglicht hätte. Und das wäre ein ganz falsches Bild.


    Es war eine ungeheuer nette, lockere und vor allem ganz extrem professionelle Zusammenarbeit, die ich mir bei einigen anderen (hier meine ich eher internationale) Verlegern auch so gewünscht hätte. Fetten, enthusiastischen Dank von meiner Seite!


    Bei Interesse ein paar Worte zum Vorgehen:

    Das Manuskript hab ich vollständig offline übersetzt, um der Versuchung zu widerstehen, schnell mal nebenher nachzuschlagen. Nachgeschlagen hab ich dann erst mal nur Englisch-Englisch in einer Etymology. Ein Dutzend medizinische / technische Fachbegriffe hatte ich markiert und am Ende bei Wikipedia en -> de durchgejagt (da ergibt sich - anders als bei Dictionaries / DeepL - oft durch die Bilder und Beschreibungen eine viel präzisiere Wahl).


    Beim letzten Edit hab ich an Stellen, die mir im Deutschen zu denglisch oder klanglich nicht ganz rund erschienen, kritisch noch mal Steward Etymology und Synonym-Wörterbuch Woxicon bemüht.


    Abgesehen von Idioms, deren wörtliche Übersetzung ein Fehler wäre, und dem unterschiedlichen Satzbau (das Deutsche hat eine wesentlich freiere Wortstellung als das Englische) der teils Umstellungen erforderte, ist alles im Grunde wörtlich aus dem Original übernommen. Also nix irgendwie beim Übersetzen editiert, selbstverständlich.

    Bis auf ganz wenige Ausnahmen hab ich bei Wortwiederholungen - womit McFarland stark arbeitet - keine Synonyme verwendet, wo ihm im Englischen welche zur Auswahl gestanden hätten. Z.B. für car mal Auto, mal Wagen, obwohl letzteres eigentlich vehicle gewesen wäre. In einer Handvoll Fälle habe ich - um drei, vier identische Satzanfänge in Folge zu vermeiden -, ein Komma + Ellipse anstatt Punkt + Pronomen gewählt.


    That's that! Ich wünsche viel Spaß damit und bin rasend gespannt, wie das Buch ankommt! *Nägel kau* =O

  • Weitere Infos auf der Homepage:


    Enthalten sind sechs Erzählungen um das mysteriöse Städtchen Ste. Odile, einem der faszinierendsten Orte innerhalb der modernen Phantastik. Desweiteren beinhaltet der Band die direkte Fortsetzung der Geschichte "Eine glückliche Familie" (enthalten im Band "Wortkette", gemeinsam mit T.E.D. Klein) und die kraftvolle Titelgeschichte.
    John S. McFarland bietet historischen Horror vom Feinsten. Sein Werk hat Autoren wie T.E.D. Klein oder Philip Fracassi zu enthusiastischen Äußerungen bewogen.

  • Eine Leseprobe gibt es nicht, oder habe ich das übersehen?

    Danach habe ich nicht geschaut, da ich nicht Hrsg. bin, aber ich kann gern Bescheid sagen oder fragen, ob ich was hier einstellen darf (bis auf den Akzent einer Figur, die bereits in Wandlers anderer McFarlane-VÖ ohne herauskam, hat Michael "kein Wort geändert" - dürfte also passen).


    Gibt es eine Geschichte, an der du besonders interessiert wärst?

  • Danach habe ich nicht geschaut, da ich nicht Hrsg. bin, aber ich kann gern Bescheid sagen oder fragen, ob ich was hier einstellen darf (bis auf den Akzent einer Figur, die bereits in Wandlers anderer McFarlane-VÖ ohne herauskam, hat Michael "kein Wort geändert" - dürfte also passen).


    Gibt es eine Geschichte, an der du besonders interessiert wärst?

    Ich habe von dem Autor noch nichts gelesen. Klingt einerseits interessant, aber da es wie Poe oder Lovecraft beschrieben wird, ist das eher nichts für mich. Da wäre eine Leseprobe als Entscheidungshilfe gut.

  • Da wäre eine Leseprobe als Entscheidungshilfe gut.

    Auf jeden Fall, ich kaufe selbst so gut wie gar nichts blind - also, ohne zumindest etwas anderes vom gleichen Autor gelesen zu haben. Hab Michael bereits angeschrieben.


    Zu McFarlanes Stil wurde in englischsprachigen Rezensionen bereits viel geschrieben, ich gehe da aber selten mit, finde, er hat schon einen sehr eigenen Stil. (Selbstverständlich kommt man im Marketing heutzutage ohne bekannte / berühmte Referenzen nicht weiter, verstehe das also vollkommen.)


    Mein Eindruck (als reiner Konsument/Leser gesprochen): Die Geschichten sind in einer modernen - also ganz aktuellen - Sprache geschrieben, vermitteln aber dennoch gut das Flair und die Atmosphäre der jeweiligen Epoche. McFarlane verweilt lange und nahe an den Figuren, es gibt keine hektischen Sprünge, alles wird auserzählt und dürfte mMn an keinem Punkt Unverständnis oder Verwirrung auslösen. Das starke Foreshadowing ist nicht verklausuliert / versymbolisiert / abstrahiert, sondern zeigt dem Leser ganz klar, wohin sich alles entwickelt.

    Ich denke, die Sammlung ist ein guter Zaunreiter zwischen klassischem Horror (1940er/50er eher als älteres) und aktuellem Lesegschmack (schnell zu erfassen, deutliche Bilder, deutliche Sprache, klarer gradliniger Spannungsaufbau). In dem Stil kenne ich sonst nichts, aber vom Leseeindruck ist es imA nicht Poe, absolut keinesfalls Lovecraft --- oh je, vielleicht ein Mix aus

    - King (Nähe zu den Figuren, starke Verankerungen in backstories) und

    - den Geistergeschichten von Steve Rasnic Tem (Here with the Shadows ist sehr ähnlich, einige aus dem Night Doctor, sein Feuersignale-Beitrag nicht).

    Die Art der Körperlichkeit (diesen 'abject horror' nahe am dezenten Ekel) würde ich noch mit Douglas Adams' Shardik vergleichen.


    Mein eindeutiger Favorit ist "Placide", da gibt es ein paar wirklich fiese psychologisch-emotionale Twists und einige körperlich gemein-intensive Momente, wobei die Geschichte ein an sich ruhiges Pacing hat (und man hätte die Schraube ganz am Ende sogar noch eine Drehung weiter anziehen können, dann wäre es noch härter gewesen).