Michael Shea - Demiurg

  • Du hast sehr wohl Übersetztungssoftware erwähnt. Nämlich 1 zu 1 die obige Formulierung. Soviel zum Thema Wahrheit!

    Ich habe das erst gelöscht und online gestellt, aber nach dem Blödsinn hier entschieden diesen unfairen Beitrag komplett zu löschen.

  • Mir gefallen die zitierten Stellen aus dem Buch. Sie machen Lust auf mehr. Ich bin neugierig geworden auf das Buch und den Schreibstil.

    Ich habe nun die Leseprobe auf der Festa-Homepage gelesen, welche die ersten 32 Buchseiten beinhaltet. Der Anfang der Geschichte und der Schreibstil waren für mich gut lesbar und ansprechend erzählt. Meinen Geschmack hat die Leseprobe getroffen.

  • Ich möchte in den Zusammenhang darauf hinweisen, dass meine Buchkritik beim Festa Verlag, bei der ich zwei Sterne vergab, mittlerweile gelöscht wurde.

    Das ist der Vorteil unseres schönen kleinen verlagsunabhängigen Forums. Hier darfst du deine Meinung gerne teilen, ohne eine willkürliche Löschung zu befürchten. [Ber]


    Davon mal abgesehen finde ich das ganze Gewese um eine negative Kritik arg überzogen.

  • Davon mal abgesehen finde ich das ganze Gewese um eine negative Kritik arg überzogen.

    Es ging nicht um eine negative Kritik - das ist nie ein Problem.


    Es ging um eine unnötig aggressive öffentliche Unterstellung, die den Ruf (und damit den Broterwerb eines Menschen) schädigt. Es wurde nicht einmal ins Original geschaut, nur heftig runtergemacht.
    Ich sehe es als meine Pflicht an, dies geradezurücken - besonders, da ich anderer Meinung bin. Ich halte Manfred Sanders für einen guten Übersetzer.

    Ansonsten nimmt Festa gerne das Buch zurück, bezahlt sogar das Porto dafür, siehe unsere Fairnessgarantie.

  • Ich möchte hier kein Öl ins Feuer gießen.


    Mich würde aber interessieren, was ihr eigentlich von einer Übersetzug erwartet? Übersetzen ist ja keine triviale Handlung und es ist einfach nicht möglich, einen Text unverändert in eine andere Sprache zu übertragen. Das zeigt sich allein daran, dass die Deutsche Übersetzung gegenüber einem englischsprachigen Original immer länger ist. Folgerichtig muss es heißen: Das Tempo der Handlung ist also unweigerlich geringer. Oder?

    Wer übersetzt, muss deshalb Entscheidungen treffen, und die können dem einen mehr gefallen als der anderen. Was ist euch wichtig? Dass der Stil so gut es geht getroffen wird? Der Inhalt? Die Stimmung? Das Tempo? Sollen sprachliche Bilder so umgeschrieben werden, dass sie auch in der deutschen Sprache funktionieren? Wie ist es mit Wortspielen oder Lautmalerei? Wie ist es mit Slang?

    Übersetzungsentscheidung lassen sich ja mittels Fußoten offenlegen, was viel Arbeit ist. Aber werden die überhaupt gelesen? Oder fließt der Texte dadurch (noch) weniger?


    Das sind ja Fragen, die weit über Grammtik- und Rechtschreibfehler hinausgehen.

  • Seite 34:


    „Sie trödelte über ihrem Kaffee und trat schließlich widerwillig hinaus in die bunt schillernde Pracht des Tages.

    Denn siehe, die ganze Welt und all ihre Kinder bewegten sich unter der brutalen, endlosen Offenbarung des grellen Sonnenlichts.“


    „Sie antwortete in gutnachbarlicher Breite.“

    answered with neighborly amplitude:

    Also ich habe das Buch zwar nicht gelesen, aber diese Beispiele wirken auf mich auch nicht gerade ideal übersetzt, sondern eher zu dicht am Original. Grundsätzlich ist es zwar löblich, wenn eine Übersetzung bemüht ist, den ursprünglichen Stil des Autors möglichst komplett einzufangen, allerdings lernt man bereits im Fortgeschrittenen-Level beim Lernen einer Sprache, dass zu wörtliche / nah am Ursprung liegende Übersetzungen nicht immer funktionieren, weil sich die Gepflogenheiten zweier Sprachen doch unterscheiden. Eine im Englischen funktionierende Redewendung funktioniert nicht zwangsläufig 1:1 im Deutschen, weswegen sich leider auch der Sprachstil des Autors nicht 1:1 übertragen lässt. Terry Pratchett-Leser kennen das Problem. Das klingt jetzt irgendwie sehr stark nach Captain Obvious, scheint nach dem Lesen dieser Diskussion aber doch nicht immer so offensichtlich zu sein.


    Für mich beinhaltet eine gute Übersetzung (ohne dem Übersetzer etwas unterstellen oder ihm schaden zu wollen ;) ) in diesem Zusammenhang dann auch so viel Freiheit, dass da nicht häufiger Formulierungen enthalten sind, über die man stolpert, weil bei einer direkten Formulierung im Deutschen das niemand so schreiben oder sagen würde. Mich persönlich schrecken diese Beispiele auch eher ab, aber der Geschmack von Anderen wurde (wie man hier auch lesen kann) ja offensichtlich getroffen.


    Insofern hätte es für mich eine positivere Außenwirkung, vor allem wenn man hier schon auf die Fainessgarantie verweist, wenn man auch negative Kritik zulässt, anstatt sie zu löschen. Auch hier wieder nur meine persönliche Meinung: Auch solche Kritik begünstigt im Zusammenspiel mit der Leseprobe eine klare Meinungsbildung des Lesers, ob das Buch interessant ist oder eher nicht. Vielleicht mach die Kritik ja auch eher neugierig. Das hat aus meiner Sicht nichts mit "runtermachen" und "alles gefallen lassen" zu tun... es gibt Leser, denen die Übersetzung (oder der ursprüngliche Schreibstil?) nicht gefallen? Na und? Das Buch, das allen gefällt, ist meines Wissens nach noch nicht geschrieben worden.

  • Zumal es sich hier ja auch um ein Nischenprodukt handelt, welches gar nicht darauf abzielt "alle" zu erreichen und nur für eine spezielle Zielgruppe gedacht ist. Quasi viel Lärm um nichts.

    Also darf man nur eine fundierte Kritik zu Rosamunde Pilcher verfassen, oder was soll „viel Lärm um nichts“ bedeuten?


    Ich besitze ca. 40 Bücher von und über Lovecraft, sowieso sämtliche aus der genannten HPL Reihe von Festa. Ich bin also ziemlich genau jene Zielgruppe.


    Und überhaupt: Ich rechtfertige mich sicher nicht für eine Kritik, für ein 40€ teures Buch, welches meiner Meinung nach schlecht übersetzt ist.

    Oder hinterfragt du auch gleichermaßen überschwänglich positive Bewertungen?

  • Ich halte negative Kritik sogar für richtig und wichtig, wenn einem das Buch nicht gefällt. Vor allem, wenn man viel Geld bezahlt und das Gefühl hat, dass das Preis-Leistungsverhältnis nicht passt. Negative Kritik sollte im besten Falle ja auch einen Lerneffekt mit sich bringen, was man beim nächsten Mal besser machen kann.


    Mein "Viel Lärm um nichts" bezog sich entsprechend nicht auf deine Aussagen, sondern auf die Reaktion darauf. [Nerdine]

  • Dass sich hier einige langjährige, erfahrene und etablierte Forummitglieder zum Buch und zur Übersetzung äußern, ohne das Buch oder zumindest die vollständige Leseprobe auf der Festa-Homepage gelesen zu haben, ist ein trauriges Beispiel dafür, in welch schlechter Qualität sich das Forum seit einiger Zeit befindet. Zudem scheinen diese Forummitglieder (und -admins???) sich - dem Eindruck nach - völlig unkritisch und mit Schadenfreude - auf die Seite des unbekannten Rezensenten zu stellen, der sich und seine Person vor seinen gehässigen Beiträgen zum Buch nicht einmal im Forum näher vorgestellt hat und dessen einzige Forumbeiträge sich nur um dieses Buch zu drehen scheinen. Sich nur auf die zitierten Textstellen aus dem Buch zu beschränken und auf diese Weise noch nicht einmal deren Zusammenhang nachvollziehen zu können, führt zu einer inkompetenten Vorverurteilung eines Buchs, die unfair ist, aber hier im Forum auch ohne Zitate schon hier und da bei anderen Büchern und teilweise auch von der Forum-Elite vorher zu beobachten und zu lesen war, also nicht ganz neu ist.

    Diese negative Rezi zu missbrauchen, um sich im Rahmen eines Kommentars schnell mal über andere angeblich schlecht übersetzte Bücher aus demselben Verlag auslassen zu können, scheint mir auch nicht der geeignete Ort zu sein, selbst wenn man die eigene Aussage im Nachhinein noch bearbeitet und relativiert.

    Meine Bezeichnung "gehässige Beiträge" im Verbindung mit der Rezi scheint mir angebracht, weil die Rezi - den Angaben des Rezensenten nach - bereits wenige Stunden nach dem erstmaligen Lesen im Buch verfasst wurde und zudem sowohl auf der Festa-Seite als auch hier im Forum (und wer weiß, wo sonst noch) verbreitet wurde.

    So eine Rezi ohne zeitlichen und emotionalen Abstand zum Augenblick des ersten Lesens ist typisch Internet und spricht leider gegen den Rezensenten und seine Kompetenz und Glaubwürdigkeit. Eine solche Rezi hier im Forum oder in einem eigenen Bücher-Blog zu posten, wäre menschlich noch in Ordnung, aber diese auf einer Verlags-Homepage zu posten, halte ich für schäbig, ungerecht und unverantwortlich, dazu ist die betreffende Rezi zu unausgegoren, selbstüberschätzend und unzutreffend.

    Dass hier im Forum keine negative Kritiken willkürlich von den Admins gelöscht werden, war dann und wann übrigens auch schon anders zu beobachten gewesen.

    Auch verlangten einige der Admins hier und da auch schon mal, dass ein neues Forummitglied sich erstmal vorstellt, bevor es hier postet, zumindest wenn dieses neue Forummitglied eine positive Buchvorstellung postete. Bei dieser negativen Amok-Rezi scheinen andere Forumregeln zu gelten. Möglicherweise wissen die Admins ja bereits, welche Berühmtheit sich hinter dem "Nickname" versteckt. Wenn ich die Vorstellung des Rezensenten übersehen haben sollte, tut es mir leid.

    Mein Beitrag hier richtet sich bisher nicht gegen den Rezensenten als Person, sondern nur gegen die Rezi und den Umgang damit.

  • ist ein trauriges Beispiel dafür, in welch schlechter Qualität sich das Forum seit einiger Zeit befindet.

    Hallo Tintenkiller ,


    das ist dir ja alles unbenommen (auch, wenn "nachbarschaftliche Breite" mit neighbourly amplitude rein gar nix zu tun hat und in keinem Kontext semantisch einen Sinn ergibt; man dann eher statt mit Breite mit Länge - nämlich Wellenlänge = Schwingungen - operieren könnte), aber ein gehässiger, anonymer Rundumschlag gegen das Forum, in dem sich viele um gut durchdachte, sauber recherchierte Beiträge sorgen, ist doch dasselbe Verhalten in grün, das du so wortreich kritisierst. Oder?


    Ja, so in ein Forum einzusteigen finde ich auch nicht besonders elegant, aber Kritik zu äußern ist grundsätzlich wichtig, ganz abgesehen vom Empfänger (Festa ist mir extrem sympathisch, zu den Büchern kann ich nix sagen, weil ich Englisch im Original lese). Es mag massiv unfair sein, ein Buch auf ein paar Beispiele runterzubrechen, aber wenn jemand (wie ein angesehener deutscher Verlag es bei einem Roman von Liam O'Flaherty druckte) z.B. "Cut it out!" als "Schneid es aus!" und nicht als "Hör auf damit!" übersetzt, braucht man keinen Kontext, um das als Fehler zu erkennen.

  • In der alten Reihe gabs auch schon ein Michael Shea Buch, welches mir einfach nicht gefiel.

    War sein Stil, deshalb hab ich den Autor mal von meiner Watch List gestrichen!

    Was das Programm angeht, ist sicher für jeden was dabei, wobei die Extreme Reihe

    gar nicht meins ist, dabei mochte ich Splatterpunk sehr, aber deren Ideen und Originalität

    vermisse ich sehr. Mag sein, das nicht jede Übersetzung gelungen ist.

    Bei mir wichtigen Büchern, wie dem Aickman oder Ligotti hats immer gepasst.

    Vor allem Mitglieder des alten "Horror Forums", wissen wie manche Ex Mitglieder mit

    Kritik umgehn, keine schöne Sache! Der Shutdown des alten Forums fand ich sehr .......