Herr der Ringe: Hörspiel-Klassiker beim WDR

  • Ring Glöckchen Ringelingeling ... in diesem Jahr gibt es eine ganz besondere Überraschung zu Weihnachten: Pünktlich zum Fest veröffentlicht der WDR den Hörspiel-Podcast "Herr der Ringe" - in insgesamt 30 Folgen entführt euch der Hörspiel-Klassiker von 1992 in eine der bekanntesten Fantasy-Welten aller Zeiten. Seid ihr dabei? Dann einfach hier entlang: http://www.wdr.de/k/der-herr-der-ringe


    Kurz zu mir, einige kennen mich ja schon: Ich arbeite selbst als freier Journalist in der Hörspielredaktion des WDR und hoffe, dass dieser Beitrag für euch in Ordnung ist. Frohes Fest euch allen!

  • Ein ganz tolles Hörspiel. Ich habe es mir als Kind oft aus der Bücherei mitgenommen, damals noch in Form einer dicken, fetten Kassettenbox.

  • Das ist echt ein Klassiker, der mich an viele Autofahrten mit meinen Eltern erinnert. Mein Vater hat es damals aus dem Radio auf Kassette aufgenommen und anschließend alle Kassetten noch einmal überspielt, damit alles möglcisht gut auf das 90-Minuten-Format passte. Verrückte Medienzeiten.

  • Dank einer fiesen non-Covid-Grippe mit Fieber und Matschbirne hab ich grad Gelegenheit, mir das anzuhören (gestern 3-26, heute kommt der Rest). Sehr professionell gemacht, schöne Stimmen (Gollum gefällt mir hier sogar noch besser als Andy Serkis' Interpretation; nur Aragorn klingt imO bissl bürokratisch), und besonders gut gefallen mir die wunderbaren Beschreibungen des Settings, also die Erzählstimme, mit wirklich wenigen Worten ganze Welten dargestellt. Das könnte glatt als best practice Beispiel für die schreibende Zunft dienen.


    Rein von persönlicher Vorliebe her finde ich die Hobbit-lastigkeit der ausgewählten Szenen bisschen schade. Sicherlich trägt es als Kurzfassung eines Buches mit vielen verschiedenen Strängen und Subplots zu einer guten Kontinuität bei, aber ich bin einfach kein Fan von denen. That said: Frodo finde ich ganz wunderbar interpretiert: sehr erwachsen, nicht so naiv wie ich ihn bislang wahrnahm bzw. wie die anderen Hobbitse, tolle Vermittlung seiner Verzweiflung und des Überwältigt-Seins, auch der körperlichen Aspekte dieser Reise.


    Was auch toll durchkommt, ist immer wieder das nostalgisch-tragische Abandoned-Thema: aufgegebene Ortschaften, Festungen, verwüstete und verkarstete Landschaften ... Die ganze Industrialisierungskritik, die ja dem Roman ganz deutlich zugrunde liegt. Schön, dass das in diesem Hörspiel nicht der nötigen Straffung geopfert wurde.

    Mein Vater hat es damals aus dem Radio auf Kassette aufgenommen und anschließend alle Kassetten noch einmal überspielt, damit alles möglcisht gut auf das 90-Minuten-Format passte. Verrückte Medienzeiten.

    Hehehe! Ich hatte erst spät einen Fernseher, aber dann Top of the Pops geschaut (vergessen, wie die das eingedeutscht nannten), das kleine Kassettendeck ganz nah an den Fernseher gestellt, damit das interne Mikro irgendwie noch was mitkriegt ... Aber anders war an vieles ja nicht ranzukommen.

  • Shadowman Oh, ganz lieben Dank! :*

    Ich so am ersten Tag Krankschreibung; 'Super, dann hab ich endlich Zeit, an meinen Texten zu schreiben.'

    Zweiter Tag Krankschreibung: 'Wenn ich es schaffe, diese Banane zu musen und dann sogar noch einen Tee aufzugießen, hab ich Übermenschliches geleistet.'

    Heute gehts aber etwas besser.


    Ich bin grad bei 29/30:

    Mouth of Sauron: "Der Pöbelhaufen von Gondor soll sich sofort zurückziehen!" [skul]

    Muarharhar, grandios!


    EDIT:
    So, ich bin durch. Alles in allem wirklich toll gemacht, sehr unterhaltsam, schöne Sprache. Was ich - mal wieder - ausgesprochen schade finde, ist das Rauseditieren der "The Scouring of the Shire"-Sektion. Dabei geht das Hörspiel ja schon durchweg immer wieder auf diesen Subtext "Industrialisierung" ein. Als ich den Roman damals las, fand ich jedenfalls diesen Twist mit der de facto Industrialisierung gerade des Auenlandes absolut genial und überraschend. Und dann durch Sarumans Fluch auch noch dieser Catch 22, dass sowohl Gnade wie auch Mord an Saruman Zerstörung über die Region bringen würde.

    Auch, wenn Saruman getötet und das Auenland neu bepflanzt wird, ist ja die Harmonie des Romananfanges nicht wiederhergestellt. Grad dieser Subplot (und Subtext) um Industrialisierung, Versklavung, die Ironmasters, macht imA das Buch aber so spannend und komplex.