Jan Vardøen: Descent Into the Maelstrom (2019)

  • A Descent Into the Maelstrom

    Norwegen 2019

    Beacon Isle / Wegge Films, Doku, 50'

    Regie, Drehbuch, Produzent, Erzähler: Jan Vardøen

    Nach der Kurzgeschichte von E. A. Poe (1841, Dt. "Hinab in den Maelström" sowie "Sturz in den Malstrom") und der daran angelehnten Komposition von Philip Glass (1981) fuer eine Tanzperformance, deren Originalaufnahme verlorenging.


    Volltext der Erzählung im Original

    Der vollständige Soundtrack auf Spotify

    Trailer und Info Beacon Isle Films

    Zum Regisseur ein paar unterhaltsame Details (Engl.)



    Der Filmemacher war bereits lange ein Fan von Poes Kurzgeschichte, als er herausfand, dass Philip Glass - dessen Werke er ebenfalls extrem schätzt - eine Komposition dazu schuf, die inzwischen nicht nur weitgehend vergessen, sondern deren Originalaufnahme sogar verschollen ist. Jan Vardøen war nun determiniert, etwas aus diesen Bestandteilen zu machen, als er herausfand, dass ein Arctic Philharmonic Orchestra existiert (Sitz in Tromsø und Bodø, Norwegen). Das Orchester war bereit, das 60-minuetige Stueck auf dem höchsten Berg der Lofoten aufzufuehren - der Moskstraumen a.k.a. Lofoten Maelström (in der Collage zu sehen) ist das Setting von Poes Erzählung.


    Der wunderschöne Film - eine Hommage nicht nur an Poe, sondern auch an die Region - ist teils Landschaftsdoku, teils Tour-Tagebuch, er erzählt sehr leidenschaftlich und engagiert von der Entstehung des Stueckes, das fuer ein grösseres Orchester behutsam und respektvoll, aber eben völlig neu arrangiert werden musste und dann unter gruseligen Umständen (Helikoptertransport, Wetterbedingungen ... s.o.) fuer die "hard working inhabitants of the islands" aufgefuehrt wurde.


    Steht seit heute im finnischen Staats-TV YLE (oben meine Screenshots), und ich bin wirklich absolut hingerissen: Tolles Tempo, grandiose Landschaftsaufnahmen und auch sehr sympatische, unsentimentale Portraits, sehr persönlich - aber nie geschwätzig - erzählt, und selbstverständlich eine absolut fantastische, bombastisch-dramatische Musik, die mich wie kein andereres Werk von Glass an seinen legendären Koyaanisqatsi-Soundtrack erinnert.


    Momentan finde ich den Film fuer euch weder auf ARTE Mediathek noch Amazon.de Prime, vielleicht kommt er im deutschsprachigen Raum ja auf einem Regionalsender; ich druecke die Daumen.


    Cheddar Goblin Cross-Thread Soundtracks! <3

  • Danke für den Tipp, Katla.

    Der Film klingt wirklich extrem interessant.

    Den Philip Glass-Soundtrack werde ich mir gleich mal anhören...