Nils Liebsten Dank, eine schöne Sendung mit spannender Besprechung eines sicher wunderbaren Buches! Solche Berichtsammlungen sind ja wirklich eine tolle Sache, und so unterschiedlich: manche sachlich, andere voller Pathos und wieder andere zynisch-überheblich (wie der berühmte Villiers, den ich abstossend finde).
Falls an ähnlichen, etwas weniger umfangreichen bzw. unbebilderten Zusammengstellungen wie denen des Beitrages Interesse besteht, hier drei Tipps:
Elis Karlsson: Mother Sea (ich denke, auf Deutsch wird das sein Die See, mein Leben) Eines meiner absoluten Lieblingsbücher, das hat einfach alles: Sachverstand, Leidenschaft und Liebe zu den Schiffen und der See, Empathie, und sagenhafte Naturbeschreibungen, die völlig ohne KItsch auskommen - anders, als der wirklich grauenhafte englische Titel vermuten lässt.
Eric Newby: The Last Grain Race (Das letzte Weizenrennen). Newby segelte als Azubi auf der Moshulu und verfasste während seiner Karriere mehr als ein Dutzend Erlebnisberichte, das Buch ist ein tolles Zeitzeugnis und sehr schön geschrieben, auch mit akribisch recherchiertem Hintergrund zu Historie und Schiffen.
Der deutsche Titel macht mir allerdings nicht gerade Hoffnung auf eine gelungene Übersetzung ...
Spencer Apollonio (ed.): The Last of the Cape Horners. Firsthand Accounts from the Final Days of the Commercial Tall Ships. Chronologisch und thematisch aufgezogen (Das Leben an Bord, die Schiffe und Routen, Unfälle & Katastrophen) hat man zu jedem Thema verschiedene Autoren und damit verschiedene Eindrücke (die meisten Autoren sind in mehreren Themen vertreten). Über dieses Buch habe ich Elis Karlsson kennengelernt, es gibt auch ein, zwei Schreiber, die mir nicht gefallen.
Und zum Glück waren das ja doch nicht die "final days of commercial sail": Fair Transport und Timbercoast als nur zwei von über einem Dutzend Initiativen seit 2007, und eine Passagierfähre gibt es auch: Fair Ferry. Die Branche boomt.