Vermischtes aus dem Radioprogramm

  • Der Zauber der Fiktion - Liebeserklärung an die literarische Figur


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    Odysseus, Macbeth, Emma Bovary, Harry Potter – manche fiktiven Figuren scheinen lebendiger als real existierende Menschen, obwohl sie nur aus 26 Buchstaben gezeugt worden sind. Sie leben sogar nach ihrem Tod weiter. Erdachte Figuren sind ein Wunder.

    https://www.deutschlandfunkkul…ml?dram:article_id=488232

  • Kleine Buchläden gegen Amazon


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    Amazon beherrscht den Buchmarkt, zu Lasten der kleinen Buchhandlungen. Denen will jetzt ausgerechnet eine Online-Plattform in England helfen. Die Läden erhalten dort virtuelle Schaufenster und 30 Prozent Beteiligung. Das könnte ihr Überleben sichern.


    https://www.deutschlandfunkkul…ml?dram:article_id=488956

  • Anders schreiben für Computerspiele


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    Eine Autorin, die Romane schreibt und auch Computerspiele: Das ist Lena Falkenhagen. Die Unterschiede beim Schreiben seien groß, sagt sie. Spiele benötigten oft verästelte Parallelgeschichten, die dann möglicherweise kaum jemand sieht.

    https://www.deutschlandfunkkul…ml?dram:article_id=489054

  • Georges Simenon - Das blaue Zimmer


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    Nach dem gleichnamigen Roman "La chambre bleue" von Georges Simenon.

    Sie kannten sich schon seit Kindheitstagen, aber irgendwann lauerte sie ihm auf der Landstraße auf in der festen Absicht, ihn zu verführen. Der Anfang einer leidenschaftlichen Affäre zwischen zwei Verheirateten, die sich schon bald in einen Alptraum verwandelt, aus dem es kein Entrinnen gibt. »Als sie ihn gefragt hatte: ›Wenn ich auf einmal frei wäre … würdest auch du versuchen, frei zu werden?‹, da hatte er diesen Worten kein Gewicht verliehen, hatte sie gar nicht wirklich gehört. Erst später würde er verstehen.«


    https://www.ndr.de/nachrichten…e-Zimmer,audio789968.html

  • Zum Tod von John le Carré


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    Der Autor John le Carré ist tot. Seine Romane seien stilprägend für das Genre des Politthrillers, sagt Literaturkritiker Thomas Wörtche. Der Brite habe die Figur des „Anti-Bond“ entwickelt und Geheimdienstarbeit als dreckiges Geschäft geschildert.


    https://www.deutschlandfunkkul…ml?dram:article_id=489208

  • Erzählungen von E. T. A. Hoffmann


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    E.T.A. Hoffmann ist die vielseitigste Künstlerpersönlichkeit der deutschen Romantik. Die Erzählungen dieser Sendereihe stammen aus seiner Sammlung mit dem Titel "Fantasiestücke in Callots Manier". Seine erste aus dem Jahr 1813 ist "Don Juan", die gleich zu Hoffmanns berühmtesten Arbeiten gehört. Die große Erzählung "Der goldene Topf" stammt aus dem Jahr 1814 und trägt den Untertitel "Ein Märchen aus der neuen Zeit". Die Wirklichkeit und die Welt des Wunderbaren, Bürgerlichkeit und Zauberspuk durchdringen einander darin mit romantischer Ironie.


    https://www.ndr.de/ndrkultur/s…Hoffmann,hoffmann504.html

  • Das Ende der Träume - Hörspiel über Bruno Schulz


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    „Das Ende der Träume“ ist das erste Hörspiel von Matthias Brand. Es entstand nach Motiven von Erzählungen des polnischen Autors Bruno Schulz, der mit seinen Erzählbänden „Die Zimtläden“ und „Das Sanatorium zur Todesanzeige“ zu den großen Dichtern des 20. Jahrhunderts gehört. 1942 wurde er im Ghetto des galizischen Drohobycz erschossen. Matthias Brand nimmt die tödlichen Schüsse zum Ausgangspunkt für sein Hörspiel. Während Schulz stirbt, tauchen Episoden seines Lebens aus der Erinnerung auf, die mit Träumen, Phantasien und Zitaten aus dem Werk des jüdischen Dichters zu einem poetischen Ganzen verschmelzen.


    https://www.deutschlandfunkkul…ahrhunderts%20geh%C3%B6rt.

  • Die Bühne seines Lebens - Der Schauspieler Charles Dickens


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    Charles Dickens war Schriftsteller, doch seine große Liebe galt dem Theater und der Schauspielerei. Der hochbegabte Laiendarsteller inszenierte Theaterstücke und erweckte die Figuren seiner Literatur auf der Bühne zum Leben.

    https://www.rbb-online.de/rbbk…0B%C3%BChne%20zum%20Leben.

  • Das Ende der Träume - Hörspiel über Bruno Schulz

    Düstere Angelegenheit …


    Dass die Fragmente aus Schulz' Erzählungen ihm während seines Todeskampfes noch einmal zu Bewusstsein kommen, habe ich nicht kapiert bzw. nur aus der Beschreibung herauslesen können. Diese (leicht) experimentelle Herangehensweise im Höspiel – das ist und bleibt für mich eine Gratwanderung.

  • Danke für deine Einschätzung, Axel. Ich habe die Produktion selbst noch nicht gehört, kann mir aber einen guten Reim auf deine Kritik machen, da es jene "experimentelle Herangehensweise" ist, welche deutsche Radiohörspiele in schöner Regelmäßigkeit zu einer Nervenprobe werden lassen.

  • Wow, vielen Dank! Ich fands absolut genial. Mag sein, dass ich generell zu Superlativen neige, aber ich bin schwer versucht, dies das beste Audioplay zu nennen, das ich je gehört habe. (Vergleiche wären BBC und Big Finish Productions.)


    Vom assoziativ-surrealistischen Ansatz her hat es mich stark anKafka - The Musical erinnert (UK 2011, von Murray Gold, mit David Tennant), bei dem ich auch erst dachte, das könne absolut nicht funktionieren, und das auch sehr bedrückend und psychologisch stimmig ist.


    Deutschsprachige Schauspieler / Sprecher vermeide ich meist, weil so viele diese ironisch-gebrochene Art zu spielen bzw. sprechen haben, als würden sie kommentierend darstellen, wie ein Schauspieler eine Rolle spielt, anstatt eben eine Figur tatsächlich zu verkörpern. Dasselbe gilt für Radiosprecher, bei denen man oft geradezu die Anführunsgzeichen mithört, mit denen sie sich überheblich vom Gesprochenen abzuheben versuchen.


    Und genau diese Probleme treten in dem Schulz-Stück nicht auf. Es wurde sogar darauf verzichtet, aus dem SS-Mann wie üblich eine Karikatur zu machen, damit noch jeder Blödi kapiert, dass die Nazis richtig schlimm waren (wer das heute nicht weiß, leugnet es bewusst).

    Dass die Fragmente aus Schulz' Erzählungen ihm während seines Todeskampfes noch einmal zu Bewusstsein kommen, habe ich nicht kapiert bzw. nur aus der Beschreibung herauslesen können.

    Das hat für mich perfekt funktioniert. Umso besser, als dass die zitierten Textstellen (und die dürften ja weit über die Hälfte des Gesprochenen ausmachen) autobiographisch gefärbt sind. Die Interpretation, Betonung, fand ich sehr beeindruckend, zumal ich mich nach einem Reinlesen in die Übersetzungen vergangenes Jahr entschieden hatte, Schulz' Gesamtwerk lieber auf Englisch zu lesen.

    MIr hat auch gefallen, dass Autor und Erzähler zwei verschiedene Stimmen bekamen, auch wenn es semi-autobiographisch war - also tappt die Produktion nicht in die Falle, den Autoren mit seinen Protagonisten gleichzusetzen.


    Das Stück hatte mich im Grunde mit dem ersten Satz: "... aber wo ihn finden, unter all der Asche?" Das reichte für mich bereits, um das Thema des Ghettos und Holocausts zu umreißen.


    Ich denke auch, es ist sehr schwer, Nahtoderfahrungen nachvollziehbar und sinnvoll in Fiktion zu verarbeiten, weil sie so individuell und so extrem 'unerlebbar' sind. (Ich hab's selbst mal versucht, und bin wohl eher gescheitert, auch wenn der Text abgedruckt wurde.) Und hier fand ich das einfach toll gemacht, weil die Zeitebenen sich auflösen, Fiktives mit Realem verschmilzt und der Zuhörer das größtenteils noch über Schulz' eigene Worte hört: seine Texte thematisieren ja genau Sterben, Tod und die surrealistischen Zustände dazwischen, wenn es zu Fehlfunktionen des Hirns kommt.

    Ich habe die Produktion selbst noch nicht gehört, kann mir aber einen guten Reim auf deine Kritik machen, da es jene "experimentelle Herangehensweise" ist, welche deutsche Radiohörspiele in schöner Regelmäßigkeit zu einer Nervenprobe werden lassen.

    Oh, wenn das typisch ist, wäre ich durchaus an Beipielen / Tipps interessiert. Ich kenne eben nur diese selbstzentrierten, gebrochenen Varianten, bei der die Sprecher sich ihrer selbst zu bewusst sind.


    Ich hatte hier bei dem Stück tatsächlich richtig Herzrasen und überlegte am Ende, ob ich gleich heulen müsste (was nur alle 10 Jahre mal passiert), aber dann fragte ich mich, wie das enden könnte und ahnte schon, dass es nicht bei dem - perfekt geeignten - Ende des "Sanatoriums" bleiben könnte ... die Zuhörer könnten ja nach 1,5 Stunden vergessen haben, wie alles anfing, und dann kommt eben die Eingangssequenz nochmal. Das hat für mich die ganze Stimmung komplett kaputtgemacht, dieses billige Wiederholen, als müsse das dem Publikum eingedroschen werden. Schade. Bis auf die letzten Minuten aber für mich das perfekte Hörspiel.


    Soweit ich sehe, lässt sich das nicht runterladen. Hat jemand hier ein entsprechendes Programm? Ich würde gern € 20,- für den Aufwand zahlen.