Teilnahme am Vincent Preis

  • Die Listen einzuschränken oder zu reduzieren kommt mir eher kontraproduktiv vor.

    Sie stellen ja - nach der bisherigen Vorgehensweise - keine von wem auch immer vorausgewählten "Longlists" dar, sondern schlicht und einfach Auflistungen aller VP-relevanten Werke des jeweiligen Jahrgangs.

    So kann man sich anhand dieser Listen erstmal einen Überblick verschaffen, was überhaupt so alles erschienen ist und dann ggf. das lesen, was einen interessiert. Auf viele der aufgeführten Bücher/Geschichten würde ich ohne solch eine Aufstellung erst gar nicht aufmerksam - und könnte sie somit nicht lesen, geschweige denn nominieren.


    Gerade für Leute, die nicht permanent und ganz tief im Thema "Horror und Dunkle Phantastik" drinstecken, ist diese Gesamtübersicht daher wichtig, finde ich - und genau die sollte man doch erreichen, wenn man den Preis möglichst breit aufstellen will.

  • Betreffend hier gelobter Bücher: Ich freue mich für die Bücher, die im Forum von mehreren Usern gelobt werden und später dann auch den Preis gewinnen.


    Schade finde ich es um manches gutes Buch, das zwar erwähnt, aber nicht beachtet wird (warum auch immer).

    Das ist auch sehr schade. Umso wichtiger, dass man kein Geheimnis draus macht wenn man ein Buch gut findet und auch für das stimmt.

  • Ich finde inferninhos Punkt 1) spannend und werfe selsbt die Frage auf: Gibt es überhaupt in den Kategorien Roman/KG, etc. eine Jury, die ja explizit erwähnt wird? Und wenn ja, wie funktioniert das? Möglich wäre ja z.B. dass ein Hybridsystem läuft. Es gibt eine kleine überschaubare Jury, deren Stimmen mehr zählen als einfache Stimmen. Wichtig ist dabei, dass die Jury transparent ist und Jurymitglieder selbst keine Werke in der Kategorie gewinnen können. Bestenfalls sind in der Jury nur Lesende.

  • Eine Jury, deren Stimme mehr zählt als die der anderen? Oh nee, da wäre ich dann definitiv raus. Bevor ich Wähler zweiter Klasse bin, bin ich weg. Finde ich persönlich sehr uncool, sowas stört mich schon bei diversen anderen Preisen extrem.

  • Eine Jury, deren Stimme mehr zählt als die der anderen? Oh nee, da wäre ich dann definitiv raus. Bevor ich Wähler zweiter Klasse bin, bin ich weg. Finde ich persönlich sehr uncool, sowas stört mich schon bei diversen anderen Preisen extrem.

    Okay, das ist ein Gegenargument Aber hättest du eine andere Idee oder bist du mit dem, wie es läuft zufrieden?

  • Hallo Vincent Voss - Ich bin ja mehr von der lesenden Zunft hier im Forum, weil ich nicht so tief im Thema bin wie viele hier. Ich bin aber gerne hier und nehme auch sehr gerne viele Tipps mit.

    Ich bin auch tatsächlich seit Erstellen dieses Threads am Mit-Überlegen. Wir haben in der Hörspiel-Szene, in der ich sehr verhaftet bin, ähnliche Problematiken. Es gibt auch dort ein paar Preise, letztens war wieder die Hörspiel-des-Jahres-Wahl vom Ohrcast. Dort gab es letztes Jahr (Wahl 2019) ein ähnliches Erlebnis wie hier. Ein Hörspiel, das niemand auf dem Zettel hatte, und das auch irgendwie niemand gehört hatte (und das jetzt auch objektiv gesehen nicht so toll war, weder inhaltlich noch handwerklich), gewann sehr überraschend die Wahl. Da bleibt schon ein ungutes Gefühl, vor allem für die dahinter Platzierten. Also sehr ähnlich wie hier.

    Nein, im Grunde gibt es wohl wenig Möglichkeiten, solche Ausreißer komplett in den Griff zu bekommen. Natürlich - die IP ist ein Hebel. Und - wenn es sich wie hier um eine mehr oder weniger foreninterne oder sehr forennahe Wahl handelt - die Einschränkung, nur User, die schon länger angemeldet sind und auch bei anderen Gelegenheiten "auftauchen" und sich irgendwie übers Jahr mal mit einbringen, wählen zu lassen.

    Aber jedes System bietet im Grunde genommen immer irgendeine die Möglichkeit, es auszutricksen. Das ist leider so, und ein Stückweit wird man damit wohl auch leben müssen.

  • Vielleicht sind ja statistische Daten hilfreich: Wie hoch war denn die Beteiligung bei Storysammlungen? Ich gehe davon aus, dass es bei einer hohen Beteiligung von Expert*innen zu weniger Einzelnennungen kommt. Daher meine Vermutung: bei der Storysammlung waren nicht so viele Stimmen insgesamt?

  • Vielleicht sind ja statistische Daten hilfreich: Wie hoch war denn die Beteiligung bei Storysammlungen? Ich gehe davon aus, dass es bei einer hohen Beteiligung von Expert*innen zu weniger Einzelnennungen kommt. Daher meine Vermutung: bei der Storysammlung waren nicht so viele Stimmen insgesamt?

    Eigentlich sollte es hier darum gehen, wie man Leute dazu motivieren kann, sich an der Wahl zu beteiligen. Je mehr Stimmen es gibt, desto geringer der Anteil an einseitigen Stimmen.


    Die Kategorie Storysammlung hatte dieses Jahr mehr Stimmen als 2018 und 2019. Auch absolut haben sich relativ viele beteiligt.


    Bei den Romanen gab es übrigens eine Häufung an Stimmen bei der Nomierungsrunde, es hatte dann aber am Ende nicht für eine Nominierung gereicht. Ähnliches gab es schon immer, ich erinnere ich mich an einen Fall beim Vincent Preis 2008, da habe ich den Verursacher in einem friedlichen Gespräch davon überzeugen können, darauf zu verzichten und habe in der Folgezeit die Massenvoting Regel eingeführt.


    Vor Jahren, gab es bei den Grafiken auch ähnliche Diskussionen. Letztendlich muss man sowas aushalten und weiter machen. Wenn die Basis an Abstimmenden größer ist, ist es natürlich einfacher, reine Sympathiebekundungen draußen zu halten bzw. zu minimieren.


    Bei den Kurzgeschichten, um Vincents Post weiter oben aufzugreifen, ist es schwieriger. 300-600 Kurzgeschichten, da ist am Ende auch immer ein wenig Lotterie dabei.

  • Vielleicht sind ja statistische Daten hilfreich: Wie hoch war denn die Beteiligung bei Storysammlungen? Ich gehe davon aus, dass es bei einer hohen Beteiligung von Expert*innen zu weniger Einzelnennungen kommt. Daher meine Vermutung: bei der Storysammlung waren nicht so viele Stimmen insgesamt?

    Es haben bei der Storysammlung mehr abgestimmt in der Endrunde als bei Kurzgeschichten, Anthologien und International. Nur Grafik, Sonderpreis und Roman hatte mehr Stimmen.

  • Wie soll man das genau beurteilen? Wenn das entsprechende Buch hier nicht von vielen gelobt wird, hat man doch überhaupt keinen Ansatzpunkt, ob sich da welche zusammen tun. Außerdem stellen sich manche geschickter an als andere.

    Gar nicht. Daher ja die Einschränkungen "etwa" und "Verdacht". [Skl]

  • Tja ... ich lese hier mit Interesse mit (bin bissl krank, wohl non-Covid-Cold) und vermute auch, dass es keine wasserdichte Lösung gibt. Wenn wesentlich mehr Leute abstimmten, liessen sich weniger Doppelanmeldungen durchziehen, weil man dann ja ne ganze Moskauer Trollfarm brauchte. Andererseits wären hohe Anstimmzahlen sicher schwerer zu überschauen, was Wahlmuster angeht.


    Die Idee, dass Mitglieder eine x-Anzahl von Beiträgen leisten müssen, klingt erst mal perfekt, aber das kann nach hinten losgehen (und verhindert dann auch nix). Ich bin seit Jahren in einer Onlinetextwerkstatt aktiv, die - incl. passiver - ein paar Tausend Mitglieder hat. Und war ein paar Jahre auch mal Mod.

    Wer da was im - nichtöffentlichen - Romanbereich posten will, muss auch beweisen, dass er Textarbeit machen will - also geht das erst ab 10 Beiträgen. Erst posten Leute Einzeiler querbeet. Die werden dann gelöscht, weil das gegen die Regeln ist. Dann gehen die eben hin, suchen sich irgendeinen Text, schreiben 20 Zeilen lang, wie klasse der ist (obwohl er das nicht ist) ... das gilt dann. Denn wie will man jemandem nachweisen, dass er lügt?


    Das hat man ganz genauso schon hier gesehen: Die Haupt-ID der angenommenen Mehrfachanmeldungen schreibt irgendwas Positives irgendwo hin, was nicht mit seinem Buch zu tun hat. Z.B. in den Zwielicht-Faden. Das sieht aus wie ein normaler Post, mit etwas Erfahrung und im Kontext des Preis-Fadens sieht es aber plötzlich anders aus. Kann man das beweisen? Nein, natürlich nicht. Und man könnte Leuten auch massiv Unrecht tun.


    Hochgerechnet hätten wir - würde man jetzt Leute zur Aktivität zwingen, die eigentlich nur für sich oder den Kumpel abstimmen wollen -, das Forum voll mit sinnlosen Komms, die man nicht mal löschen könnte. Die würden dann in der Wahl genauso bescheissen, nur, dass dann überall irgendein Quark stehen würde. Auch keine Lösung.


    Vermutlich ist es nicht 100% abzusichern. Jemand mit Erfahrung wie Mammut halte ich da aber für wichtig, weil ich - wenn ich das mit meiner Mod-Zeit woanders vergleiche - denke, dass da viel leichter Sammelstimmen erkannt werden, durch die Muster. So, wie man mit etwas Übung auch erkennen kann, dass da dieselbe Person unter verschiedenen Namen postet - die Leute können weniger aus ihrer Haut, als sie annehmen.


    Was wäre - vllt. bissl krass - mit: Abstimmung nur mit ID-Photo? :D

    Selfie mit Buch eher nicht, das kann man ja auch inzw. verschenkt/verkauft haben.

  • Ich greife mal den Punkt auf und verweise auf die Diskussionen zu Büchern, die ich auf die schnelle gefunden habe, die für den Vincent Preis 2022 relevant sind:

    Leseliste Vincent Preis 2022


    Ist nicht so viel und daher würde eine Straffung eher eine Shortestlist hervorrufen. Immerhin haben wir ja schon Mitte Mai. Daher können alle Werke pushen, in dem sie diese auch wirklich lesen und sich damit auseinandersetzen.

    Daher einige Punkte, die sich teils auch aus älteren Diskussionen für den VP ableiten:


    1. Straffung der Longlist, indem nur noch vorgeschlagene und vorgestellte Bücher darauf erscheinen. Der Vorschlag muss in der Vorstellung begründet werden. Daneben würde man primär zwei Dinge forcieren, die mMn dem VP auch allgemein helfen könnten: Es würde durch die Vorstellung weitestgehend sichergestellt, dass das Buch auch jemand gelesen hat und somit erhält ein Buch evtl. auch wiederum mehr Leser -> das könnte zu mehr Wahlbeteiligung bzw. mehr Namen auf den Listen der Wahlbeteiligten führen. Damit würden dann zweitens auch die Ergebnisse gerechter.
  • Selfie mit Buch eher nicht, das kann man ja auch inzw. verschenkt/verkauft haben.

    Auch dieses Gegenargument ist leider nicht überzeugend...

    Aber keine Sorge, das Selfie wird schon nicht ins Regelwerk eingefügt werden. :)


    Ich habe mit Glücksspiel wenig am Hut, aber fände es dennoch spannend, Wetten abgeben zu dürfen, wer auf den jeweils ersten fünf Plätzen des Vincent Preis vertreten sein wird.

    fre"$