Welche Comics lest ihr gerade?

  • Ich lese anlässlich des zweiten Bandes den ersten Band von "The Magic Order" von Mark Millar noch einmal und dann im Anschluss gleich den zweiten. Ich kann mich noch erinnern, dass ich den 2017 echt gerne mochte. Außerdem wusste ich gar nicht mehr, dass den Olivier Coipel gezeichnet hatte, dessen Panels ja immer ein Gewinn sind. Mal schauen, wie ich es dieses Mal mag.

  • Es ist zwar kein Comic, sondern ein Manga, aber erwähnen kann man es einfach trotzdem mal.^^


    Ich habe vor Kurzen den Manga Berserk des Mangaka Kentarō Miura zu Ende gebracht. Mit 364 Kapitel zu je ca. 15 Seiten (was weit mehr als 5000 Seiten Lesestoff macht) und das in 41 Bänden hatte ich daran eine ordentliche Zeit lang zu lesen. Habe, mit Pausen dazwischen nun fast ein Jahr daran zugebracht.

    Wir begreifen das Schreiben als Kommunikationsmittel. So gesehen ist Effizienz das Wichtigste. Doch die Schrift war schon immer viel mehr als nur Sprache. Seid 5000 Jahren ist die Form der Buchstaben, der Schriftzeigen und Hyroglaphen Ausdruck all unserer kulturellen und relogiösen Idenditäten, die nur schwer in Worte zu fassen ist. Das ist ihre verborgene Macht. Denn wenn wir schreiben offenbaren wir unsere Idendität in jeden Wort, ob es nun einen Sinn ergibt oder nicht.

  • MARIO ALBERTI /ANTOINE CHARREYRON: The Wall

    Film- und actionreise Comicumsetzung einer Geschichte, die eigentlich verfilmt werden sollte und Mad Max-, Garten Eden- und Zombie-Plots kreuzt. Die Idee ist gut, aber schnell durcherzählt. Der Rest ist hollywoodreife Action. Nicht schlecht, aber auch kein großer Wurf.

  • MARIO ALBERTI /ANTOINE CHARREYRON: The Wall

    Film- und actionreise Comicumsetzung einer Geschichte, die eigentlich verfilmt werden sollte und Mad Max-, Garten Eden- und Zombie-Plots kreuzt

    Das sind zwar recht generische, aber auch sehr schöne Grafiken, von daher durchaus sehr verlockend. Ich hab mir mal deren Kickstarter-Seite angeschaut und frage mich nun bei der Inhaltsangabe - die du ja hier bestätigst -, ob es da irgendwas Neues gibt.

    Denn bei dem Vergleich Mad Max vs Walking Dead kommt ja eigentlich kein origineller Plot raus, sondern Neil Marshalls grandios unterhaltsamer Doomsday (2008. Okay, keine echten Untoten, aber funktioniert ja identisch.) und der sehr schwache Resident Evil II (2004). Nur, dass da keine Kids bei sind, aber heute geht ja nix mehr ohne.

  • Meinst du nicht eher den dritten Resident Evil? Der hat ja diese Wüstensetting...


    Meiner Meinung nach noch der letzte, der irgendwie sehenswert ist, und sei es nur, weil ich die Jovovich hier am ansehnlichsten finde:D

  • Ich bin gerade vor dem fünften Band von Descender und habe gerade ein bisschen ein Pacing-Problem damit. Die Geschichte ist immer noch gut, aber das Thema ist jetzt schon arg langsam und wirkt auf mich künstlich in die Länge gezogen. Das Problem habe ich aber allgemein ein bisschen mit Lemires neueren Sachen.

  • Xwing Hehe nee, den zweiten - da war die Stadt doch abgeschottet, oder? (Lange her, und anders als den ersten nicht mehrmals gesehen bzw. eh durchgeskippt).

    Hinsichtlich der Mode und überhaupt allem - als grandiose Lewis-Carroll-Interpretation! - bin ich bei Teil 1 und dem Designerkleid (YSL, oder?), aber ich geb dir recht: In III ist sie wirklich extrem lecker! Schade, dass der Plot nicht an ihre Optik ranreichte. Hast aber recht, der war Mad-Maxiger als der zweite.

  • Interessant, wir scheinen da einen ähnlichen Geschmack zu haben, was die Optik betrifft:D

    Äh, ja, das war dann der zweite.

    Was den Designer betrifft bin ich raus. Das ist sowas von nicht meine Baustelle ^^


    Um ein bisschen was zum Topic bei zusteuern: der nächste Comic, der bei mir in den Startlöchern steht ist "Die Elfen 06 - Der Auftrag der Blauelfen". Mir gefällt der Zeichenstil und die Idee dieser lose zusammenhängenden Welt ja sehr...

  • In den letzten Tagen gelesen:


    Crossover Volume 2: The Ten Cent Plague - Donny Cates & Geoff Shaw



    Zweiter Band der fantastischen Image-Serie, in der plötzlich sämtliche Comicfiguren real geworden sind und sich in einer (durch dieses Ereignis geschaffenen) Zone befinden oder von den Menschen in Internierungslager gesteckt werden. Im zweiten Arc geht es diesmal um einen Serienkiller, der jagt auf Comicautoren macht. Scott Snyder, Brian K. Vaughan, Robert Kirkman sind schon tot, nun fürchtet u.a. Chip Zdarsky (in einer von Chip Zdarsky geschrieben Story) um sein Leben. Hilfe findet er dabei bei seinem imaginierten Comic-Ich, welches er damals zusammen mit Matt Fraction für "Sex Criminals" #14 entworfen hat... Doch wer steckt hinter den Morden? Die Comicfiguren, die sich an ihren Autoren bzw. Göttern für ihre grausame Existenz rächen wollen? Oder Donny Cates, der lange vor dem Event eine Comicreihe namens "Crossover" geplant hat und dort alle Ereignisse vorhergesagt hat?

    Die Serie bleibt weiterhin extrem unterhaltsam, bekloppt und wirklich kreativ. Allein das Zdarsky-Heft hätt mMn schon einen Eisner-Award verdient. Neben all dem Quatsch und Meta-Spielereien, wird es gelegentlich aber auch ernster und Cates thematisiert seine Drogensucht, Überdosis und wie ihm schließlich das Schreiben von "God Country" das Leben gerettet hat. Natürlich ist das spätestens seit Morrisons "Animal Man" nicht mehr wirklich neu und wenn man nicht sämtliche Image-Comics der letzten Jahre kennt, wahrscheinlich auch nur halb so witzig, aber ich kann "Crossover" nur wärmstens empfehlen.


    Deadly Class Volume 11: A Fond Farewell – Rick Remender & Wes Craig




    Elfter und leider auch vorletzter Band von Rick Remenders Meisterwerk. Auch wenn die Prämisse rund um eine Assassinenschule nicht unbedingt so klingt, ist und bleibt das hier eine der besten Comicserien der letzten Jahre. Remender erforscht dort seit 2014 was es mit Menschen macht, wenn sie seit frühester Kindheit/Jugend extremer Gewalt ausgesetzt sind und dabei systematisch zu gnadenlosen Killermaschinen erzogen werden. Das Ergebnis fällt ziemlich nihilistisch aus: In "Deadly Class" ist eigentlich jeder völlig kaputt und es werden mehr Drogen genommen, Sex-Orgien gefeiert und Morde begangen als in sämtlichen Büchern von Bret Easton Ellis.

    In Farewell gibt es nun einen Zeitsprung und wir erleben was aus den ganzen Jugendlichen, die (sofern sie denn überlebt haben) inzwischen erwachsen geworden sind, geworden ist. Für meinen Geschmack bekommen sie dabei aber etwas wenig Platz, wodurch manches etwas überhastet wirkt und trotz großartiger Ideen nicht ganz den emotionalen Impact erzielt, den es eigentlich hätte haben können. Das ist aber wirklich meckern auf sehr, sehr hohem Niveau. Schade dass mit Volume 12 bald alles vorbei ist.


    Bone Orchard Mythos: The Passageway - Jeff Lemire & Andrea Sorrentino



    Erster Part des von Lemire und Sorrentino geschaffenen "Bone Orchard Mythos" – Ein eigenständiges Universum über das in Zukunft diverse Horror-Serien geplant sind. Als nächstes folgen z.B. die 6teilige Miniserie "Ten Thousand Black Feathers" und der Einzelband "Tenement". Laut den beiden Künstlern soll das aber nur die Spitze des Eisbergs sein.

    In "The Passageway" geht es um einen Geologen, der zu einem Leuchtturm gerufen wird, an dem sich äußerst seltsame Dinge abspielen und der von einer alten, verschrobenen Frau bewohnt wird. Mehr sollte man und kann man eigentlich auch nicht verraten - Denn viel mehr passiert gar nicht.

    Dass die Comics des Duos oft nicht sehr textlastig ausfallen und manchmal zu reinen Bilderbüchern verkommen ist ja nichts neues (siehe "Gideon Falls" oder "Primordial") und in Anbetracht von Sorrentinos großartigen Zeichnungen ist das meist auch verschmerzbar. Aber "The Passageway" wirkt leider so als hätte Lemire sich überhaupt keine Mühe gemacht, das Skript in 5 Minuten auf einen Bierdeckel gekritzelt und den Rest einfach seinem Partner überlassen. Die Figuren sind völlig blass und eine Handlung ist quasi nicht existent bzw. besteht diese nur aus einer Aneinanderreihung von Klischees... und am Ende wird absolut nichts erklärt. Wirklich schwach.


    Mazebook – Jeff Lemire



    Wieder Lemire und gleich vorweg: Das Teil hier ist wesentlich stärker. Generell sind die Graphic Novels, die Lemire selbst schreibt, zeichnet, koloriert und gleich als dicke Einzelbände auf den Markt bringt immer etwas Besonderes.

    Worum geht's? Seit seine Tochter vor 10 Jahren verschwunden ist, ist William ein gebrochener Mann. Er vegetiert nur noch dahin, isst kaum was, achtet nicht auf sein Äußeres, pflegt keine sozialen Kontakte... doch dann erhält er mitten in der Nacht einen Anruf von seiner Tochter, die ihm mitteilt, dass sie sich im Zentrum eines mysteriösen Labyrinths befindet...

    Optisch ist das hier wirklich beeindruckend. Die Zeichnungen sind überwiegend schwarz-weiß-grau gehalten und Farbe wird äußerst behutsam und dann immer nur zu einem ganz bestimmten Zweck eingesetzt. Ein Stilmittel, mit dem Lemire ein paar tolle Effekte erzielt. Die Panelaufteilung fällt auch recht kreativ aus und ist stellenweise selbst wie ein Labyrinth aufgebaut. Im Verlauf wird die Handlung dann auch immer abgedrehter: Unterirdische Spiegelwelten, sprechende Hunde, unendliche Schnüre, seltsame Obdachlose...

    Wenn man schon ein paar Lemire Comics gelesen hat, ist das alles zwar nicht wirklich neu und wie das Ganze ausgeht bzw. was hinter dem Labyrinth steckt, kann man sich auch denken - Trotzdem ist "Mazebook" eine rührende und durchaus lesenswerte Geschichte über einen Mann, der vor lauter Trauer wahnsinnig geworden ist. Ergänzt wird der Band um ein interessantes Nachwort, in dem Lemire u.a. erzählt dass Murakami eine große Inspiration für die Geschichte war und er über sein Burn-Out berichtet.

  • Tšernobylin koirat (Die Hunde von Chornobyl)

    Text & Bilder: Johanna Aulén

    WSOY 2022

    Hardcover / eBook, 112 Seiten


    Auf der FinnCon gekauft, erst in der Annahme, es wäre spekulativ. Das ist nicht so, aber es ist dennoch ein wunderschönes, extrem engagiert und liebevoll gestaltetes Comic. Johanna war fuenf Jahre alt, als die Katatstrophe passierte und hörte von den Erwachsenen nur, dass sie nicht die Fenster öffnen oder rausgehen durfte. Mehr verstand sie nicht, ausser, das irgendetwas Schreckliches vor sich ging. 2019 stellte sie sich ihren Kindheitsängsten und besuchte die Exklusionszone, wo sie fasziniert war von der Natur, den wilden Tieren und auch den Nachkommen der verlassenen Haushunde.


    WSOY ist einer der renommiertesten und grössten finnischen Verlage, absolut klasse, dass die auch sowas nebengleisiges herausbringen. Die Geschichte - sowohl der historische Teil wie auch der der persönlichen Reise - wird abgerundet von einem ausfuehrlichen Appendix, in dem es auch um die technischen Aspekte des Unfalls und die Probleme geht, denen die Hunde ausgesetzt sind (Räude etc.).


    Ein tolles Buch - ich weiss, es ist auf Finnisch und fuer euch nicht so von Nutzen, aber vielleicht wird es ja uebersetzt, zu wuenschen wäre es auf jeden Fall.



    Infos des Verlags:

    Die rührende Geschichte von den Hunden in der Exklusionszone.

    Ein neues finnisches Comic erzählt die Geschichte des verheerendsten Atomkraftwerksunfalls der Welt und von den Hunden, die in einer von Menschen verlassenen Zone überleben. Auf der Grundlage von Interviews und Recherchen erzählt Die Hunde von Chornobyl die Geschichte der Katastrophe und des Lebens in der Sperrzone in der heutigen Ukraine anhand von zwei Hunden - Bobik und Gamma.


    Die Autorin:

    Johanna Aulén (geb. 1981) hat einen Master of Arts in Medienwissenschaften und lebt in Vantaa (eine quasi-Vorstadt von Helsinki). Von klein auf waren ihre wichtigsten Werkzeuge Stift und Papier. Johanna hat in verschiedenen Bereichen gearbeitet, unter anderem im Eksjö Animation Studio in Schweden, als Grafikdesignerin bei YLE (finnisches Staats-TV) und als Dozentin für visuelle Künste an der Espoo School of Fine Arts. Sie lebt zusammen mit ihren beiden Hunden Nana und Piipponen.

  • Kleine Leiber-Pause eingelegt und mal wieder ein paar Comics gelesen:


    Black Hammer Volume 6: Reborn Part 2 - Jeff Lemire & Malachi Ward




    Nachdem die Serie das Farm-Setting verlassen hatte, war ja etwas die Luft raus. Und auch die vielen Spin-Offs hätte es mMn nicht alle gebraucht. Mit dem "Reboot" im letzten Band war Lemires Serie aber definitiv wieder on track. Die Story, die er dort erzählte war zwar nicht unbedingt neu, aber er schaffte es trotzdem Emotionen zu erzeugen und das Ganze mit einem ziemlich fiesen Cliffhanger enden zu lassen.

    Die leisen Töne und das Drama sind hier aber leider schon wieder Geschichte und stattdessen bekommen wir nun ein riesiges Spektakel geliefert. Das ist zwar durchaus unterhaltsam, aber dadurch wird "Black Hammer" auch irgendwie immer mehr zur gewöhnlichen Superheldenserie, der doch etwas das Besondere abgeht. Die letzten zwei "Timey Wimey Wibbly Wobbly"-Hefte mit Colonel Weird machen aber definitiv Spaß, mit dem schlafenden Anti-God kommt noch ein bisschen Lovecraft-Feeling auf und die Idee mit dem Comic-Limbo ist sicher auch ganz nett - Auch wenn sie natürlich dreist von Grant Morrisons "Animal Man" geklaut ist. Mal abwarten was das Finale des "Reborn"-Arcs bringt und wie es danach im "Black Hammer"-Universum weitergeht. Es bleibt jedenfalls spannend.


    Hitman Band 4 (Deluxe Edition) - Garth Ennis & John McCrea




    Lange bevor Garth Ennis sein Vertigo-Meisterwerk "Preacher" schuf, schrieb er für DC eine 60teilige Serie über einen Auftragskiller namens Tommy Monaghan. Bis heute hält er "Hitman" für seine beste Arbeit, die Reihe war jedoch Ewigkeiten nicht mehr zu bekommen (egal ob auf Deutsch oder Englisch). Panini hat sie dankenswerterweise nun wieder neu aufgelegt und gerade den vierten und letzten Band veröffentlicht. Der Spaß ist zwar ziemlich teuer, als Ennis-Fan sollte man "Hitman" aber definitiv im Regal stehen haben.

    Im Prinzip präsentiert er uns hier ein Konglomerat seines gesamten Schaffens: Die vielen Dämonen und Höllenabschnitte sollten später noch bei "Hellblazer" und "Chronicles of Wormwood" auftauchen, die Superheldenparodie trieb er dann bei "The Boys" auf die Spitze, jede Menge Gangster/Mafiosi gab es in seinem legendären und ultarbrutalen "Punisher"-Run und auch die vielen Kneipenszenen, Kriegsgeschichten, das ganze Blut und der sehr, sehr schwarzer Humor (der gerne auch mal die Grenze überschreitet) sollten einem bekannt vorkommen, wenn man schon mal ein Comic des Iren in der Hand hatte.

    Auch im Finale ist ihm eine wirklich interessante Mischung gelungen, die im Sekundentakt zwischen unfassbar albern und extrem ernst, düster und traurig wechselt. Ein gelungener Abschluss einer wirklich lohnenswerten Serie!


    Frankenstein - George Bess




    Comicadaptionen von Mary Shelleys "Frankenstein" gibt es ja viele, bei Splitter ist nun gerade eine weitere erschienen. Wirklich überzeugt hat mich die Umsetzung von George Bless aber nicht.

    Bless lässt sehr viel von der eigentlichen Geschichte weg und fokussiert sich fast nur auf das Monster/die Kreatur. Dessen Lebensgeschichte, die im Roman nur einen kleinen Teil ausmacht, füllt hier 2/3 des gesamten Bandes. Generell hat die Handlung bei Bess ein wirklich seltsames Pacing: Über Viktor Frankenstein erfahren wir z.B. fast nichts. Elisabeth taucht auch erst ganz am Ende auf und wird sofort ermordet - Das raubt dem Ganzen doch die Dramatik und Tragweite.

    Zudem wird die Geschichte fast ausschließlich über Textboxen erzählt und wirkt dadurch fast schon wie ein bebilderter Roman. Die Schwarz-Weiß-Zeichnungen sind definitiv nett, können aber nicht mit einem Bernie Wrightson mithalten (siehe "Frankenstein Alive, Alive").

    Alles in allem also eher verzichtbar. Wer eine gelungene Comicumsetzung von Shelleys Klassikers lesen möchte, sollte mMn lieber zu Juji Itos Adaption greifen. Die ist wirklich toll. Und erscheint Anfang 2023 sogar bei Carlsen auf Deutsch.

  • Cheddar Goblin Oh, Frankenstein könnte mir aber verdammt gut gefallen! Sogar der Fokus mag ein Plus sein (ich erinnere mich grad, dass ich den beim ersten Lesen des Romans auch so erwartet hatte), und Textblöcke bevorzuge ich ggfs. sogar, weil Sprechblasen manchmal zu stark ins Bild schneiden / eingreifen. Ich denk da besonders an Die Nacht der reitenden Leichen.

    Irgendwie sehe ich auf Anhieb nur Originalausgaben um $ 60,-, da suche ich mit mehr Zeit noch mal. Danke, lieber Goblin, ich glaube, das ist right down my alley. :*


    Bess hat ja auch ein Graphic Novel von Dracula draussen und beides sieht von den Vorschauen recht segelschiffslastig aus (auch sehr detailgetreu / korrekt gezeichnet). Wenn das der Fokus ähnlich wäre - auf den Grafen, nicht auf die Harkers & van Helsing) mag das ein netter Doppelpack werden.

    Der Zeichenstil erinnert mich übrigens angenehm an die Warren-Vampirella: Gonzalez und Maroto.

  • Ich hatte vielleicht einfach erwartet, dass sich Bess bei der Struktur und beim Schwerpunkt der Geschichte näher an das Original hält - Immerhin heißt das Ganze ja auch "Frankenstein". Den Fokus größtenteils auf die Kreatur zu legen, klingt natürlich trotzdem nach einem interessanten Ansatz. Das Kapitel in dem sich das Monster in der Hütte versteckt und die Familie beobachtet, ist jetzt aber nicht unbedingt das Spannendste bzw. gibt es das Ursprungsmaterial mMn nicht her, dass man diesen Abschnitt zur Hauptstory umfunktioniert. Aber das ist sicher Geschmackssache. Genau wie die vielen Textblöcke.

    Seine "Dracula"-Adaption habe ich nicht gelesen, dort könnte die Sache aber ganz anders aussehen: Mehr Graf und Transsilvanien und weniger Bromance und Liebesgeplänkel wäre hier definitiv als Gewinn zu verbuchen. Da bin ich voll auf deiner Seite.

    Wünsche dir jedenfalls viel Erfolg bei deiner Suche. Die deutsche Ausgabe ist gerade erschienen und für circa 40,- zu haben. Das Hardcover, im Überformat und versilbertem Titelbild sieht ziemlich schick aus.

  • Cheddar Goblin Ja, es kommt auch bestimmt auf die Erwartungen an, und auf individiuelle Leseweisen (des Originals), die ggfs. rein assoziativ sind. Ich sehe z.B. Patricia Dunckers The Deadly Space Between durchaus als passende und sehr gelungene Frankenstein-Version, obwohl das - ausser einigen motivischen / figürlichen Referenzen - eher zwischen den Zeilen liegt.

    Mein erstes 'richtiges' Comic nach Asterix und dem Phantom (Strips im Stern) war übrigens Prinz Eisenherz, und dort gibt es ausschliesslich Blocktext (allerdings nicht unbedingt mit einem Rahmen vom Bild abgesetzt, sondern auch in monochromen Ecken eingesetzt, sozusagen). Mag sein, dass meine Vorliebe da einfach kindliche Konditionierung ist.


    Apropos Dracula: Kein Graphic Novel, sondern wirklich illustrierte Nacherzählung, aber von einem Comic-Künstler ist die von Jon J. Muth. Extrem schön. Gibt es auch auf Deutsch, ein schmaler, grossformatiger gebundener Band. Muth hat auch ein paar Bände der Meltdown - Havoc vs Wolverine Reihe gezeichnet, das sind ganz wunderbare Aquarelle.