Sachbücher/Sekundärwerke 2022

  • Passen die beiden hier rein?


    Hans Schmid: Frankensten. Band I (1818 - 1931). Eine Literatur-, Film- und Familiengeschichte in zwei Bänden.

    Hans Schmid: Frankensten. Band II (1931 - 2013). Eine Literatur-, Film- und Familiengeschichte in zwei Bänden.


    Sollen im Mai im Belleville Verlag erscheinen, der dazu folgendes schreibt:


    "Als Mary Shelley 1818 Frankenstein veröffentlichte und damit eine der großen Mythen der Populärkultur begründete, war der Roman so aktuell und politisch so brisant, dass sie ihn 1831 für eine Neuauflage umschreiben musste. Das Buch entstand im Zentrum einer der skandalumwittertsten Familien des 19. Jahrhunderts und ist zugleich das Produkt einer Zeit, in der sich die moderne Medizin entwickelte und der menschliche Körper zur Ware wurde, in der die Armut zum Verbrechen erklärt wurde und sich die Medien erstmals für das Phänomen des Serienmords interessierten. Das alles und noch mehr ist in Frankenstein enthalten. Trotzdem wäre der Roman in Vergessenheit geraten, und seine Autorin würden wir nur noch als die Witwe eines berühmten Dichters kennen, wenn es nicht die unautorisierten Bearbeitungen für die Theaterbühne gegeben hätte, die den Stoff erst populär machten und dem Mythos die uns vertraute Gestalt gaben.

    Die Geschichte von Frankenstein im Film beginnt mit Thomas Alva Edison, dem Vater der Glühbirne, führt hinein in einen der legendären, mit der Erfindung des elektrischen Stuhls endenden Wirtschaftskriege des ausgehenden 19. Jahrhunderts und erreichte zur Zeit der Weltwirtschaftskrise einen ersten künstlerischen Höhepunkt. Die beiden Frankenstein-Filme von James Whale, die Boris Karloff zum Star machten, erzählen von Tabuthemen wie körperlichen und seelischen Verstümmelungen bei Kriegsteilnehmern, Arbeitslosigkeit und einer kriminalisierten Sexualität. Sie begründen eine Tradition des subversiven Horrorfilms in Amerika und entstanden paradoxerweise in den Universal Studios, deren Gründer, der deutsche Immigrant Carl Laemmle, die Firma als Familienunternehmen führte und am liebsten nur Filme für die ganze Familie gemacht hätte, mit Hunden und kleinen Kindern.


    Ein Familienunternehmen mit interessanter Psychodynamik war auch die Firma Hammer, die den Horrorfilm mit rotem Blut auf halbnackten Busen revolutionierte, Zensoren die Schamesröte ins Gesicht trieb und so erfolgreich Gewalt mit Sex kombinierte, dass sie mit dem Queen’s Award to Industry ausgezeichnet wurde. Die Hammer schenkte dem Genre mit Peter Cushing und Christopher Lee zwei seiner größten Stars, machte Frankenstein zu seinem eigenen Monster und leitete mit dieser Grenzverwischung eine neue Phase ein, in der sich der Horrorfilm so modernisierte, dass er, obwohl oft totgesagt, bis heute sehr lebendig geblieben ist und weiter seine subversive Wirkung entfalten kann.

    Frankenstein spürt der skizzierten Entwicklung nach, schreibt sie fort in die Gegenwart und berichtet außerdem über alles, was Sie schon immer über Frankenstein wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten: Vom Liebesleben der Mary Shelley und des James Whale über Lady Frankenstein und vom Monster verschleppte Jungfrauen als Heiligenbild bis zum Geschlechtsteil von Elvis Presley und zur Gallenblase von Andy Warhol.

    Aufwendigst recherchiert und reichhaltigst bebildert: Das definitive, das ultimative Werk zu Frankenstein und seinen Geschöpfen."


    http://www.belleville-verlag.de/scripts/buch.php?ID=550

    http://www.belleville-verlag.de/scripts/buch.php?ID=551

  • Da gibt's nichts zu überlegen, selbstverständlich gehört das hier dazu. Danke - ein überaus wertvoller Tip …

  • Perfekt - habe es selbst eben auf den Schreibtisch bekommen. Danke für den Eintrag.

  • Exodus 44, mit dem Essay von Peter Schattschneider, "Science-Fiction und das Ende der Aufklärung"

  • Eine neue Biographie zu Arno Schmidt

    Sven Hanuschek

    Arno Schmidt

    Hanser, München (2022)

    ISBN 9783446270985

  • PRFZ, SOL 105
    PRFZ, SOL 106

    PRFZ, SOL 107
    PRFZ, SOL 108

  • Gerhard Wiechmann, Von der deutschen Flugscheibe zum Nazi-UFO Metamorphosen eines medialen Phantoms 1950–2020, Schöningh (2021)

    Zitat

    UFOs sind nicht außerirdischen Ursprungs, sondern deutsche Flugscheiben, erfunden am Ende des Zweiten Weltkriegs: Dieser populäre Mythos kursiert nicht erst seit der Spielfilmreihe „Iron Sky“.

    Gerhard Wiechmann hat sich auf die Suche nach dem Ursprung des medialen Phantoms gemacht – und Unerwartetes entdeckt. Die Karriere der Geschichte von den „Nazi-UFOs“ ist eine sehr deutsche Angelegenheit, die in der jungen Bundesrepublik maßgeblich vorangetrieben wurde. Ausgerechnet die Bundeswehr trug dazu bei, den Mythos zu legitimieren. Über akribische Recherchen werden die Personen, Presseorgane und TV-Sendungen identifiziert, die das Thema von Zeitungsmeldungen der 1950er Jahre bis in die Gegenwart fortschrieben. Entstanden ist eine ebenso spannende wie nachdenklich machende Geschichte über die Entstehung von „fake news“ im analogen Zeitalter.

    Leseprobe und Inhaltsverzeichnis

  • Weigand, Jörg, AUTOREN DER FANTASTISCHEN LITERATURhttps://www.pmachinery.de/unsere-bucher/androsf-die-sf-reihe-des-sfcd/androsf-151-160/weigand-joerg-autoren-der-fantastischen-literatur

    Danke, erledigt