Post-Exoticism: Volodine, Bassmann, Draeger ...

  • Ich wühle mich für zwei Artikel-Essays und eine Kurzgeschichte gerade etwas tiefer in diese Materie ... Eigentlich wollte ich einen Thread pro Buch aufmachen, aber die Werke hängen doch wesentlich stärker zusammen als anfänglich angenommen. Daher jetzt ein Sammelfaden.


    Zu Antoine Volodine gibt es hier einen Thread, der mit Mevlidos Träume begann und sich auf u.a. Dondog erstreckt (also v.a. die deutschen Übersetzungen); zu Bassmanns We Monks & Soldiers geht es unten weiter - darauf beziehen sich durch die Thread-Zusammenführung die ersten Komms - und zu Manuela Draegers Eleven Sooty Dreams geht es hier.


    Post-Exotizismus ist angelegt auf 48 Bücher, die seit Mitte der 80er Jahre unter verschiedenen Heteronymen verfasst wurden und werden. Darüber hinaus gibt es eine strittige Autorenschaft (Maria Soudaïeva: Slogans), die offiziell / angeblich nur eine Übersetzung aus dem Russischen ist und ein Musikalbum, für das Volodine die Lyrics verfasste. Hier als erstes einen Überblick über das Gesamtwerk:

  • Besten Dank für die Vorstellung, ich habe ja jetzt eine erste, vage Vorstellung von dem Duo Volodine-Bassmann und denke mir also schon meinen Teil.


    Exorzismen an Häusern durchzuführen – das hört sich reivzoll an (und war eine Zeitlang auch eine Beschäftigung Algernon Blackwoods … gewissermaßen). Nihilismus und pure bleakness kann ich gerade allerdings nur wohldosiert zu mir nehmen. Kommt eine deutsche Übersetzung, werfe ich vielleicht einmal einen Blick ins Buch (auch wenn mich die amerikanische Lesprobe nicht völlig demotiviert hat).

  • Danke für das ausführliche Feedback, Katla. Klingt fantastisch. Ich setzt mir das Buch gleich mal auf die Liste.

    Im Gegensatz zu Axel musstest du da bei mir aber auch keine große Überzeugungsarbeit leisten :).

  • Klingt fantastisch. Ich setzt mir das Buch gleich mal auf die Liste.

    Oh, freut mich ausgesprochen, und ich dachte schon, das es dich catchen würde. [Gh2]

    Ich schiele nach deiner Einschätzung auch bereits nach Dondog und warte eigentlich nur auf mein Gehalt. Hoffe sehr, dass Suhrkamp da nicht wieder alles toteditiert hat.

    Es sind nur meine eigenen Befindlichkeiten, die im Wege stehen.

    Danke sehr, Axel. :* Ich verstehe das durchaus - falls es hilft: Bassmann suhlt sich nicht so im Nihilismus wie Ligotti (den ich nicht ertrage). Es ist ein düsteres, aber recht nüchternes Statement zur Menscheit und letztlich gar nicht so sehr pessimistisch als vielmehr realistisch.


    Ich muss auch offen gestehen, dass Bassmann meine Befindlichkeiten nun wieder fast 100% trifft. Mir ist ja Repräsentation bzw. Idenitifikation mit Erzählern/Protas eigentlich Latte, ich brauche keine Figuren, die meine Persönlichkeit irgendwie widerspiegeln oder ihr entsprechen, im Gegenteil.

    Ich kann aber auch nicht leugnen, dass es guttut, wenn ein Erzähler (und ich nehme auch an, der Autor, will das aber nicht wild schlussfolgern) mal die Welt so ausdrückt, wie ich sie auch sehe.

  • Lutz Bassmann (A. Volodine): We Monks and Soldiers

    Übersetzung: Jordan Stump

    University of Nebraska Press 2012

    Original: Avec les moines-soldats (2008)

    190 Seiten



    Erstes Kapitel - Leseprobe


    Das Jahr ist noch jung, ich weiß, aber das könnte sehr gut mein Buch 2021 werden.


    Kühler, knapper, stringenter und präziser als "Volodine" schreibt der Autor unter diesem Pseudonym (auch eine Figur aus anderen Büchern, u.a. Post-Exoticism in Ten Lessons, Lesson Eleven). Monks fehlt einiges an dem melancholischen Pathos und den selbstmitleidigen Reflexionen seiner Protagonisten, die er als Volodine schreibt; alles ist haptisch/sensorischer und ganz wesentlich harscher, nihilistischer. Während das, was ich bislang von Volodine gelesen habe, albtraumhaft schräg ist, hat dieses Buch durchaus gruselige Momente.


    Weniger durch Bemerkungen des auktorialen Erzählers unterbrochen und direkter über die Perspektive der Icherzähler bzw. Protagonisten gesehen, tritt in diesem Buch das Künstliche, Konstruierte weniger offensichtlich zutage und verlagert sich auf die Ebene des Autors: den Aufbau der Geschichte. Was bis zur Mitte der Geschichte relativ organisch erscheint, offenbart sich als ein komplexes Spiel mit Realitätsebenen und Parallelwelten zwischen Leben und Tod bzw. einem Erzählen über den Tod hinaus.


    Um all die Verknüpfungen und die Ebenen zu verstehen, werde ich das Buch noch mal von vorne lesen müssen. Ich folgte dem Autor einfach, ohne nach einem Plot oder irgendeinem roten Faden zu suchen, hier bin ich ihm allerdings auf den Leim gegangen: die Kapitel bauen durchaus sehr sinnvoll aufeinander auf (wenn auch nicht unbedingt chronologisch). Der Plot ist wirklich extrem schlau gemacht und hat mich am Ende emotional voll erwischt. Weniger Happy End ist wohl kaum möglich.


    Die Geschichte beginnt mit einem ehemaligen Soldaten bzw. Ex-Häftling, der jetzt für eine dubiose politisch-esoterische Organisation Exorzismen an Häusern durchführt. Die Gebäude sind allerdings bereits lange verlassen, sodass die - durchaus lebensgefährlichen - Aktionen vollkommen sinnlos erscheinen. Das Ganze spielt zw. 150 und 300 Jahren in der Zukunft (die Angaben schwanken innerhalb der Erzählung), die Menschheit ist drastisch reduziert und dies ist die letzte Generation vor dem Aussterben des Homo Sapiens. Es herrscht meist Nacht, am Ende steht der Mond an immergleicher Stelle am Himmel und erlischt schließlich. (In einer Rezension las ich, dass die Erdrotation gestoppt hätte, ich interpretiere das allerdings anders.)


    Neben einigen bekannten Bildern Volodines - Vogelmenschen, sozialistisch-kommunistischen Organisationen bzw. Rebellen, Ghettos und 'Zonen' - gibt es hier das durchgehende Motiv des Feuers, der Asche und des Verbrannten, durchaus auch untote Brandopfer. Die einzelnen Stränge bzw, die Erklärung, wie das alles zusammenhängt, werden erst in den letzten drei Kapiteln verwoben.


    Also, was Nihilismus und pure bleakness angeht, kann Ligotti echt einpacken gehen. *gn* Mir hats unglaublich gut gefallen. Zudem: Perfekt übersetzt.

    Fazit: mühelose 10/10.


    Im Dezember diesen Jahres kommt das zweite Bassmann-Buch auf Englisch raus: Black Village. Leider nicht vom gleichen Übersetzer.


    Klappentext (den ich viel zu stark auf diese politische Organisation gebügelt finde):

    From one of the most original French writers of our day comes a mysterious, prismatic, and at times profoundly sad reflection on humanity in its darker moments—one of which may very well be our own. In a collection of fictions that blur distinctions between dreaming and waking reality, Lutz Bassmann sets off a series of echoes—the “entrevoutes” that conduct us from one world to another in a journey as viscerally powerful as it is intellectually heady.

    While humanity seems to be fading around them, the members of a shadowy organization are doing their inadequate best to assist those experiencing their last moments. From a soldier-monk exorcising what seem to be spirits (but are they?) from an abandoned house, to a spy executing a mission whose meaning eludes him, to characters exploring cells, wandering through ruins, confronting political dissent and persecution, encountering—perhaps—the spirits once exorcised, these stories conduct us through a world at once ambiguous and sharply observed. This remarkable work, in Jordan Stump’s superb translation, offers readers a thrilling entry into Bassmann’s numinous world.

  • Gibt es noch andere, die Post-Exotizismus schreiben oder ist das ein exklusives Ding von Volodine, Bassmann, Draeger … ?

    Tjahaa, das ist die große Preisfrage. :) Es gibt da einen Kennerkreis (eine frz. FB-Gruppe, in der ich neuerdings bin, da ja FB alles autmatisch übersetzen kann, was gepostet & kommentiert wird), in dem das eine richtig leidenschaftliche Streitfrage ist.

    Volodine selbst behauptet in Interviews, dass er und einige russische Autoren das Genre bedienen. Da er aber Übersetzer ist und eben auch die entsprechenden Werke übersetzte, zudem sagte "Das ideale Prosawerk ist kein Original, sondern eine Übersetzung", ist nicht klar, ob er auch unter weiteren russischen Heteronymen verfasst und das mit den russischen Beitragenden eine weiße Lüge ist. Zumal sein Setting ja meist mehr oder minder eine zweite stalinistische Diktatur der Zukunft ist, und z.B. Radiant Terminus - ausnahmsweise konkret verortet - in Tschernobyl spielt.


    Ich hab bislang auch noch keinen Namen dieser Autorn gefunden, außer eben Maria Soudaïeva. Volodine hat ihr Buch Slogans übersetzt (in der frz. Übersetzung auch unter ihren Namen über z.B. Big Bad A erhältlich), aber auch einige dieser Slogans in u.a. Mevlidos Träume verwendet, und zwar ohne Urheberangaben. Das legt nahe, dass er selbst Soudaïeva ist. Er streitet das aber ab und in dieser FB-Gruppe gab es sehr nachdrückliche, aber diffizile "Beweise" warum er es absolut nicht sein soll, die ich mangels Tiefenkenntnis seiner Werke nicht ganz nachvollziehen konnte.


    Fun Fact: Soudaïeva hat auch eine vermutlich fiktive Autorenbiographie (eben typisch für Heteronyme, aber auch sie könnte unter weiteren Alias geschrieben haben, es ist also kein Beleg für Volodines Autorenschaft): Sie soll in den 80ern in Russland Suizid begangen haben. Die Tragik passt gut ins Genre, auch der Kulturenmix ihres Namens ist super volodinesk, aber nun ist Suizid auch nicht so selten ...


    Mevlidos Träume heißt im Original: Songs de Mevlido - in der Liste #26 aus 2007.


    Das ist ein ganz schönes Detektivspiel, macht irren Spaß und ist eine Gratwanderung, weil ich echt nur hoffen kann, dass ich da alle Fakten richtig auf die Reihe bekomme.

  • Lutz Bassmann: Black Village

    Übersetzung: Jeffery Zuckerman

    Open Letter, Rochester NY 2022

    178 Seiten



    Sieben Monate vorbestellt, eine Verschiebung des Veröffentlichungstermins ausgehalten und vor einigen Tagen endlich eingetroffen. Ich hatte zwischendurch schon eine DeepL-Übersetzung angelesen, doch hierbei hat es nicht so ganz geklappt, vielleicht, weil das Buch selbst schon so eigenwillig ist und die AI nun doch nicht so gut mit all den Bildern und Wortspielereien zurechtkommt.


    Das Buch ist extrem schräg, selbst für einen Volodine.

    Bassmanns We Monks & Soldiers ist eines meiner Lieblingsbücher überhaupt, Black Village hat damit allerdings wenig Ähnlichkeit (wenn man von dem grundsätzlich gemeinsamen Kosmos ausgeht, sowie einem Schwerpunkt eben auf Schamanismus und Krieger). Stilistisch und von der Stimmung her erinnert es mich am meisten an Volodines Dondog: Es ist ganz extrem düster, hoffnungslos, mäandernd und was auch immer die Figuren meinen, tun zu müssen, oder tatsächlich tun, ist vollkommen zum Scheitern verurteilt. Village hat letztlich noch wesentlich weniger humorige Passagen.


    Black Village hat zwei Intros ("Black 1" und "Black 2") sowie zwei Extros (wenig überraschend: "Black 3" und "Black 4") und dazwischen 31 Kapitel, in denen - mal in der 1. Person, mal in einer 3. erzählt - fast ebenso viele Protagonisten-Erzähler agieren. Nur eine Handvoll dieser Figuren taucht danach wieder auf. Der Roman hat allerdings eine Rahmenhandlung, die - hier doch ähnlich zu Monks - als Zirkelschluss konzipiert ist, wobei aber letztlich nichts gelöst oder erklärt wird. Zudem werden zwei weitere Kapitel am Ende aus der jeweiligen Gegenperspektive zu zweien am Anfang erzählt, was extrem spannend ist.


    In der Rahmenhandlung stolpern vier un/tote Personen durch das, was ich als Bardo annehme, die buddhistische Totenwelt, mit der Volodines gesamtes Schaffen verknüpft ist. Wie in nahezu sämtlichen anderen Kapiteln ist es dunkel - hier stockdunkel -, Zeit hat aufgehört zu existieren und das Ziel der vier, eben das Black Village, ist eher eine unklare, fixe Idee. Einem von ihnen, Goodmann, gelingt es, ein magisch-schamanisches Feuer an seinen Fingerspitzen zu entzünden (eine Art lebende Hand of Glory), sein Körperfett ersetzt den Talg. Während die kleine Gruppe durch die Totenwelt irrt, erzählen sie sich kurze Geschichten - die Volodine Narrats, 'novelistic snapshots', wohl eine Kurzform von 'Narratives', nennt - und diese bilden den Roman.


    In jeder Geschichte geht es entweder um - männliche wie weibliche - Auftragskiller oder Verfolgte, ehemalige GULAG-Häftlinge, Vogelmenschen, Schamanen/Mönche und Hexen. Von zwei oder drei Kapiteln abgesehen, sterben die lebend-untoten Protagonisten, teils schon in den ersten Sätzen. Alle Kapitel beginnen in medias res und enden mitten im Satz als Cliffhanger (der aber nie wieder direkt aufgegriffen wird, auch nicht in den drei Geschichten, die zweiteilig erzählt werden).


    Dass das Buch (es liest sich stellenweise eher wie eine Sammlung als ein Roman) trotzdem hervorragend funktioniert und sich extrem gut mit Spannung liest, ist nur Volodines ungeheurer Erzählkunst, seine einzigartigen Stimme und den immer neuen, überraschenden Ideen geschuldet. Auch, wenn die einzelnen Erzähler in ganz dezent verschiedenem Tonfall sprechen, durchzieht Bassmann/Volodines eigene Stimme alles und verhindert so, dass das Buch zerfasert wirken könnte - irgendwie ist doch alles in einem Fluss erzählt, auch, wenn Settings und Schicksale ständig angerissen und nicht auserzählt werden. Kaleidoskopisch ergeben sich auch immer wieder Bezüge zum Gesamtwerk.


    Und auch, wenn alles dunkel bzw. - in jeder Hinsicht - düster ist, die Erzähler selbst nicht wissen, ob ihre Wahrnehmung sie täuscht oder sie tatsächlich physisch halbblind sind, wenn niemand weiß, was passiert, was wirklich war und was kommen mag, wenn Kommunikation völlig absurd ist und zu nichts führt und es immer wieder um ähnliche Aschelandschaften, Ruinenstädte mit ihren seltsamen schwarzen Korridoren (vgl. den "Black Corridor" in Dondog), verlassene Dörfer oder Hafenanlagen, Ghettos und Müllgruben geht - und schließlich auch das Bardo selbst -, stattet Bassmann jede Szene mit eigener Dramatik, einem Spannungsbogen und persönlicher Tragik aus.


    Man kann nie voraussagen, was kommen wird, es gibt tatsächliche, absurde Magie, Nahkampf-Action, fiktionale Historie und Politik, die teils direkte Bezüge zum Stalinismus hat.


    Nicht das leichteste Buch zu lesen, wenn man zwischendurch online geht, auf kyivindependent.com schaut, was in der Ukraine passiert und dann die wirklich identischen Bilder von Aschefeldern, ausgebrannten Ruinen, Tod und Zerstörung sieht, wie man es grad in einem surrealistisch-dystopischen Roman gelesen hat. Zudem noch die verqueren Statements der russischen Regierung liest, die sich wie ein Echo zu Bassmann/Volodines Zweiter Sowjetunion, der obskuren wie grausamen Staatsmacht des Post-Exotizismus-Universums anhören.


    Black Village wurde in Frankreich auch als einstündiges Theaterstück mit experimenteller Musik aufgeführt, was wieder eine der Formen von post-exotizistischem Erzählen ist: Vergleiche Volodines Alto Solo und Passagen in diesem Buch selbst. Auch gibt es hier metafiktionale Bezüge, auf den letzten Seiten z.B. etwas, das ebenso das Fazit zu genau diesem Buch sein mag, das man ja gerade noch liest:

    Zitat

    As always, the story had come to a stop without ending, the very idea of continuing it had dissolved in the void along with the rest. (Black Village, S. 176)


    Apropos Fazit: Wenn ich We Monks & Soldiers 12 von 10 Punkten gebe, hat dieses 8-9 von 10.



    Kritik habe ich auch, allerdings hat sie nichts mit dem Autoren zu tun:


    Es gibt ein Vorwort von einem - mir bislang völlig unbekannten - Autoren und Comiczeichner Brian Wood, das absolut gar nix mit dem Buch oder Volodine zu tun hat. Es ist ein drei Seiten langes Gelaber, dass er mit seiner Familie ("wir sind aber gar keine Camper" blablabla) Urlaub in der Wildnis verbringt, was sie machen würden, wenn ein Bär angreift, was das kleine Kind zu allem zu brabbeln hat ... und am Ende dieses vollkommen uninspirierten, geistlosen Gewäsches zitiert er dann einen Halbsatz von Bassmann, der mit dem ganzen Quark auch nix zu tun hat.

    Ich meine ... WTF? Auch, wenn der Verlag sich mit der Anfrage was gedacht haben mag (was auch immer das gewesen sein könnte) und der Witzbold schon bezahlt wurde, hätte man Größe beweisen und das Ding schreddern müssen.


    Die Papierqualität ist gut, aber der Textkörper lässt extrem viel Rand - nämlich auch nach außen, wobei der innere fast völlig in der Bindung verschwindet. Man muss das Buch nach jedem Umblättern extrem stark knicken, fast aufbrechen, um es lesen zu können. Den Rand hätte man eher nach innen verdoppeln sollen, da an der Schnittseite ist er nutzlos. Nevig zu lesen, vor allem im Café, wenn man eigentlich eine Hand am Kaffeebecher oder am Stift für Notizen hat.


    Das Inhaltsverzeichnis ist um zwei Seiten 'verzogen' - das ist besonders ärgerlich, da es immer wieder Refrenzen und eben die drei zusammenghörenden Kapitel gibt, die ich gegenchecken wollte. Kurz hab ich in Erwägung gezogen, dass das Absicht ist (gegengleich zu der Orientierungslosigkeit der Protas), denke aber, es ist einfach Schlamperei.


    Das Coverdesign sieht so als Bild ganz okay aus, ist aber tatsächlich verschwommener, grauer, und wirkt arg uninspiriert.


    Wie gesagt hat das alles ja nix mit dem armen Autoren zu tun. We Monks & Soldiers ist sowohl ein anderer Übersetzer wie auch ein anderer Verlag. Zuckerman hat bereits Volodines Radiant Terminus übersetzt, wovon ich annehme, dass es da bessere Leistungen geben könnte.


    Ich bin seit einem Jahr wirklich voll und ganz in Volodines Universum 'gefangen', das hat einen extremen Suchtcharakter und ich bekomme echt nicht genug - obwohl ich schon sehr gern harte, nihilistische Werke / Sichtweisen lese, überlege ich grad, ob mir das nicht ausnahmenweise mal bissl aufs Gemüt drückt. (Sehe ich mir an, dass in fast-Nachbarschaft Krieg stattfindet, ist das natürlich auch ein lächerlicher Gedanke.)