Feuersignale – Hommage à Stefan Grabiński (Hrsg. Silke Brandt)

  • Ich hab's bei mir auch direkt mal auf meine Leseliste gesetzt X/

    Oh, super, ganz ganz lieben Dank! [Cof]

    Ich bin schon ganz schön nervös, ob das Buch überzeugen wird - diesmal war ich ja ohne Rückhalt durch ein Team unterwegs, und da geht dann alles +/- auf meine Kappe ... bzw. puha: auch auf die der Beitragenden, selbstverständlich.

  • Mein polnisches Autorenduo, Maciej Szymczak & Kazimierz Kyrcz Jr. rühren kräftig die Werbetrommel und generieren tatsächlich so einiges Interesse in der polnischen Phantastikszene! Es gab ne Menge Reaktionen und es wurde gefragt, ob auch eine polnische Übersetzung der aktuellen Geschichten herauskommen wird; ein anderer meinte, er möchte am liebsten dafür Deutsch lernen ... [Nerdine]


    Kazimierz (Photo) schrieb auf seiner Autoren-FB-Seite:

    "You may not see it in the photo, but I'm bursting with pride today. A collection of stories Feuersignale (edited by Silke Brandt) dedicated to Stefan Grabiński has just been published. Inside was the story "Unsere Gebirge" (Our Mountains) that I wrote with Maciej Szymczak a.k.a. Leśnyduch. Interestingly, this text has not originally been published yet."


  • Komme leider momentan wenig zum Lesen. Mein kurzes Zwischenfazit nach den ersten 100 Seiten:

    Das Cover ist wirklich sehr gelungen. Was ebenfalls sofort positiv auffällt, ist die Tatsache dass auf der Innenseite des Einbandes nicht wie sonst immer Werbung, sondern weitere Grafiken abgedruckt sind. Dadurch wirkt das Buch gleich viel wertiger. Ich fände es begrüßenswert, wenn man das für die Reihe so beibehalten würde.

    Zum Inhalt: Das äußerst atmosphärische Prosavorwort von Katla - "Der eiserne Zyklop" - stellt einen gelungenen Einstieg dar und versetzt den Leser direkt in die richtige Stimmung für die folgenden Geschichten vom Godfather of Eisenbahnhorror himself. Dass diese erstmals übersetzt wurden ist als klarer Gewinn zu verbuchen, denn sie sind alle ausgesprochen lesenswert und brauchen sich vor den anderen Erzählungen von Grabiński nicht im Geringsten zu verstecken. Am besten haben mir hier "Der verlassene Ort" und "Die Parabel vom Tunnelmaulwurf" gefallen. Erstere ist eine melancholische und metaphorische Geschichte über einen Invaliden, der ein stillgelegtes Gleis bewacht. In Letzterer geht es um einen Tunnelwächter, der sein ganzes Leben in einem Berg verbringt und so immer mehr den Kontakt zur Menschheit verliert. Bis er dann auf etwas trifft, was noch viel weniger menschlich ist als er selbst und zu dem er sofort eine große Verbundenheit spürt...

    Weiter geht's jetzt mit Steve Rasnic Tem.

  • Hallo dear Goblin! Cheddar Goblin


    oh, wow, was freue ich mich! [CTHu] Du glaubst nicht, wie irre spannend es ist, Eindrücke zum Buch zu lesen - ich sauge jeden Satz auf. Ich hab ja keinen neutralen Blick drauf, und das jetzt so gespiegelt zu sehen, klasse. Ganz lieben Dank!


    Ja, die Photos in den Innencovern (meine Bücher sind noch auf dem Postweg, ich weiß also noch nicht richtig, wie es dann wirkt) sind tatsächlich daraus entstanden, dass der Druck innen Photos nicht gut wiedergibt, sondern nur Zeichnungen. Da wir so auch - zumindest für Tommi - die Möglichkeit hatten, farbig zu gestalten, hab ich die Coverplätze sehr gern angenommen. Wirklich toll, dass sie auch gesehen werden (ich überblättere glaube ich gern mal ein Innencover, zumindest bei diesem TB-Format), ich gebe das gleich mal an die beiden weiter.

    Am besten haben mir hier "Der verlassene Ort" und "Die Parabel vom Tunnelmaulwurf" gefallen.

    Super, das ging mir auch so - die "Engramme" fand ich vom Konzept her toll (also der paranormalen Theorie), und ziemlich wild, aber "Der verlassene Ort" ist wirklich zu einer meiner drei Grabinski-Lieblingen geworden. Freut mich irre, dass du sie mochtest.

    Weiter geht's jetzt mit Steve Rasnic Tem.

    Meine Lieblingsgeschichte. Warte, Herausgeber haben keine Lieblinge!

    (Eigentlich sind es drei Favs unter den neuen, mehr sag ich aber nicht. :))


    Eine kleine Pause nach den Originalen zu machen, finde ich die ideale Leseweise. Boa, ich bin gespannt, ob dir der Rest auch gefällt, oder zumindest in Teilen. X/

  • Schön das ich dir eine Freude machen konnte, Katla.

    Meine Lieblingsgeschichte.

    Hab ich gestern Abend dann auch noch gelesen gekriegt und sie hat mich ziemlich umgehauen.

    Hab auch gleich mal nachgesehen, weil mir der Name irgendwie bekannt vor kam - Von Steve Rasnic Tem habe ich mal eine Kurzgeschichte namens "The Wake" gelesen - Und zwar in der von deinem Buddy Joshi herausgegebenen Anthologie "Nightmare's Realm". Dort findet man interessanterweise recht ähnliche Motive (Beerdigung, ein toter Vater, Traumlogik etc.). Jedenfalls ziemlich stark. Seine Grabiński-Hommage hat mich aber noch mehr begeistert. Hast du zufällig schon mehr von ihm gelesen und kannst etwas empfehlen?

  • Ich habe mir jetzt mal Steve Rasnic Tem gerade erschienene Storysammlung "The Night Doctor and Other Tales" geholt. Anscheinend eine Art Best-of seiner bisherigen Horrorgeschichten. Seine Grabinski-Hommage fehlt dort jedoch. Dafür ist "The Wake" enthalten. Ich freue mich schon auf die Lektüre.


    Mit "Feuersignale" bin ich jetzt auch durch. "Zwischenstation" und die Grabiński-Übersetzungen bleiben mein Highlight. Wie in jeder Anthologie haben mir die anderen Geschichten mal mehr und mal weniger gefallen. Eine Gurke war für mich leider auch dabei - "Unser Gebirge" von Maciej Szymczak & Kazimierz Kyrcz Jr. Alles in allem aber eine wirklich tolle Veröffentlichung. Ich bin schon gespannt was von Silke aka Katla in Zukunft noch bei Blitz erscheinen wird.

  • Ich habe mir jetzt mal Steve Rasnic Tem gerade erschienene Storysammlung "The Night Doctor and Other Tales" geholt.

    Dear Goblin, entschuldige die verzögerte Antwort (ich tippe mir die Unterarmsehnen an zwei back-to-back Essays zum Post-Exotizismus wund), zumal ich mich echt wie verrückt freue, wenn Steve Rasnic Tem einen neuen Fan gewonnen hat. Er ist auch einfach ein zutiefst sympathischer Mensch, der sehr kluge Sachen von sich gibt.


    Ich hatte tatsächlich vor der amerikanischen Grabinski-Hommage auch nix von ihm gelesen, wobei ich den Namen schon kannte - wie du schriebst. Bislang hatte ich noch keine Zeit für mehr Lektüre, eigentlich dusselig von mir.


    Sag mal ... du hast aber nicht die Printversion vom Night Doctor, oder? Ich hatte hier mal in einem Faden gerfagt, ob sich jemand mit mir das Porto teilen will, weil zumindest nach FIN (und sicher nach EU), der Gesamtpreis bei übr € 50,- gelegen hätte. Genau das werde ich mir aber demnäxt als eBook zulegen, wäre auch mein Tipp gewesen.


    Empfehlen würde ich noch Thanatrauma, da ist "The Way Station" drin, und wohl alle Geschichten auf Trauer ausgerichtet. UBO ist ein dystopischer Roman, wohl Horror-SF, das klingt auch toll. Das ist jetzt so meine Anschaffungsreihenfolge.

    Mit "Feuersignale" bin ich jetzt auch durch. "Zwischenstation" und die Grabiński-Übersetzungen bleiben mein Highlight.

    <3 Kann ich gut verstehen, ich freue mich, dass sich die doppelte Übersetzungsarbeit bei Grabinski lohnte und sich die Geschichten - offenbar - gut lesen.

    Wenn ich mal aus dem Nähkästchen plaudere: Tem war erstaunlich schwer zu übertragen. Die Wörter und Syntax sind ja nicht so eine Herausforderung und ich dachte, das wird ein walk in the park. Dann aber muss man höllisch aufpassen, diese etwas auf unschuldig gebürstete Sprache nicht wirklich naiv klingen zu lassen und da genau die zweite Eeben des Schreckens und der Tragik mitzuführen, aber eben auch, ohne wieder künstlich zu dramatisieren. Klar, ich versuche immer, so nah wie möglich an den Originalen zu bleiben, aber es gibt immer eine Auswahl an Synonymen ...

    Alles in allem aber eine wirklich tolle Veröffentlichung.

    Vielen, vielen Dank, das tut wirklich gut, zu hören!

    Ich bin schon gespannt was von Silke aka Katla in Zukunft noch bei Blitz erscheinen wird.

    Danke für die Blumen! :* Es dürfte wohl Herbst sein: Perkampus + Salamé mit exclusivem Cover von Jens Maria Weber. WSKY Einfach mal ein sehr persönliches Steckenpferd geritten! Ach ja: Die Duo-Sammlung heißt: Das Kriegspferd. Surrealismus, Weird, SF. Ich werde in einem kurzen Vorwort wohl bissl fangirlen, aber sonst keinen Text beisteuern.

  • Dear Goblin, entschuldige die verzögerte Antwort...

    Dafür brauchst du dich doch nicht zu entschuldigen, Katla. Hab in der Zwischenzeit nur schon mal selbst ein bisschen recherchiert und bin dabei recht schnell auf "Night Doctor" gestoßen. Klang so interessant, dass ich sofort zugeschlagen habe.

    Sag mal ... du hast aber nicht die Printversion vom Night Doctor, oder?

    Ich hab leider nur das kürzlich erschienene eBook, sorry. Ansonsten hätte ich dir mein Exemplar nach der Lektüre sehr gerne zugeschickt. Immerhin verdanke ich dir diese tolle Neuentdeckung. Das es von "Night Doctor" bereits 2020 eine Print-Version gab, hab ich ehrlichgesagt auch erst jetzt gesehen.

    Empfehlen würde ich noch Thanatrauma, da ist "The Way Station" drin, und wohl alle Geschichten auf Trauer ausgerichtet. UBO ist ein dystopischer Roman, wohl Horror-SF, das klingt auch toll.

    Klingen beide super. Ich setz' es mir mal auf die Liste. Danke!

    Wenn ich mal aus dem Nähkästchen plaudere: Tem war erstaunlich schwer zu übertragen.

    Ich kenne hier zwar nur deine Übersetzung und nicht das Original, aber diese hat mich (wie bereits erwähnt) sofort gepackt. Ich mutmaße daher einfach mal, dass sich der Aufwand gelohnt hat und die Geschichte in der Übertragung nichts von ihrer Wirkung verloren hat.

    Die Duo-Sammlung heißt: Das Kriegspferd. Surrealismus, Weird, SF.

    Klingt ebenfalls super. Perkampus mag ich sowieso. Salamé sagt mir hingegen noch nichts. Das wird sich aber wohl bald ändern.

  • Ich habe jetzt auch reingeschnuppert.

    Silkes Der eiserne Zyklop ist kein Vorwort, sondern eine Art Prolog, der stimmungsvoll die Magie der Eisenbahn beschwört und direkt Lust auf den Band macht.

    Der verlassene Ort ist eine Hommage an das Bewahren, an das Festhalten. Sowohl im Guten, schließlich sollte man in unserer schnelllebigen Zeit auch dem vergangenen Moment einen Anker geben. Allerdings, so auch in der Geschichte, ist das Verweilen im Gestern am Ende auch ein Untergang, der hier allerdings, wie jeder Tod, in den ewigen Frieden führt.


    Szateras Engramme zeigt die Macht des Schreckens und wie er in der Gegenwart verharrt und wie Szatera davon besessen wird, es immer wieder aufleben zu lassen, bis er zum äußersten greifen will. Aber anders als in den meisten anderen Geschichten, hindert ihn eine gute Macht und so wird ein schreckliches Ereignis verhindert, dafür findet Szatera seine endgültige Bestimmung.


    Der Band gefällt mir bisher ausgesprochen gut.

  • Die Parabel vom Tunnelmaulwurf berichtet davon, dass unsere Menschlichkeit, die Art wie wir sind, sehr von den Umständen geprägt ist und wie sich das in wenigen Generationen, fernab vom Sonnenlicht, ändern kann und wie sehr auch Andersartigkeit sehr menschlich sein kann.

    Großartige und auch sehr gruselige Geschichte.


    Pyrotechnik ist dagegen eher eine Fantasy über verlorene Liebe und jemand Zweifelhaftem, der sich am Ende selbst die Ruhe am Firmament gibt. Diese Story war anders, ohne Eisenbahn und auch irgendwie seltsam.