Gege die Religion - eine verschollene Ausgabe

  • Unlängst ist mir eine Ausgabe von "Gegen die Religion" in die Hände gefallen, die ich als verschollen markiert hatte, weil sie zwar immer wieder in Aufstellungen und Shops angeführt wurde, aber nie kaufbar war. Als ich dann nachforschte, wurde mir klar, warum diese Ausgabe des JMB-Verlages nicht aufzutreiben war. Ich hatte anscheinend einfach nur Glück …


    Phantastik #57 – unglaublich, versponnen, wunderbar, großartig: Gegen die Religion – H. P. Lovecraft

    … und der Verlag einfach Pech (neben ein bisschen Blauäugigkeit) - schade …

  • Ja, Herausgeber und der Verleger waren sich nicht bewusst, dass Teile der Übersetzung des Lovecraft-Textes mit Urheberrechten des Editors verflochten waren. Zu ihrem Pech wurden diese Rechte aber, Wochen bevor sie sich dessen bewusst wurden und sie dieses Manko bereinigen konnten, bereits an Festa verkauft und Festa ließ nicht mit sich reden. War für JMB ein ziemliches Fiasko. Da wurden hunderte von Büchern eingestampft, Strafhonorare fällig und diese Chose hat bei JBM die Motivation einigermaßen gedämpft in diese Richtung weiterzumachen - eigentlich sehr schade.


    Meines Erachtens ist diese Ausgabe ja noch seltener als die Festa -Ausgabe mit 250 Stück und mich wundert, dass man schon Jahrelang keines der Exemplare, die ja bereits 2017 verkauft wurden bis zum Rückruf, bisher antiquarisch aufgetaucht ist.

    Aber vielleicht ist ja den Besitzern zumeist gar nicht bewusst, was für ein Schätzchen sie da in Händen halten, weil sie ja gar nicht mitbekommen haben dürften, dass die Rest-Auflage eingestampft wurde.


    Ich hatte ja zuerst die Vermutung eines der Festa-Bücher gefunden zu haben, wurde dann aber eines Besseren belehrt - und bin nicht traurig darüber …


    "Gegen die Religion" gibts heute noch nicht irgendwo anders auf Deutsch

  • Ja, Herausgeber und der Verleger waren sich nicht bewusst, dass Teile der Übersetzung des Lovecraft-Textes mit Urheberrechten des Editors verflochten waren. Zu ihrem Pech wurden diese Rechte aber, Wochen bevor sie sich dessen bewusst wurden und sie dieses Manko bereinigen konnten, bereits an Festa verkauft und Festa ließ nicht mit sich reden. War für JMB ein ziemliches Fiasko. Da wurden hunderte von Büchern eingestampft, Strafhonorare fällig und diese Chose hat bei JBM die Motivation einigermaßen gedämpft in diese Richtung weiterzumachen - eigentlich sehr schade.


    Geht's da um das Vorwort von Andrew Copson?

  • Geht's da um das Vorwort von Andrew Copson?

    Das kann ich nicht sagen, so genau ist es mir nicht gelungen, das Schlamassel zu rekonstruieren. Wäre aber denkbar …

  • Geht's da um das Vorwort von Andrew Copson?

    Nicht allein darum. Die Ausgabe bei JMB war eine recht akkurate Übernahme des Originals, erschienen bei Sporting Gentlemen, einem Verlag, der ansonsten sportliche Themen publiziert. Die Auswahl der Texte, ihre Strukturierung usw. ist die Arbeit von S. T. Joshi – was jedoch von den dt. Herausgeber:innen unerwähnt blieb …


    Im Namen der Deutschen Lovecraft Gesellschaft e. V. habe ich ein Vorwort für das Buch verfasst: natürlich in Unkenntnis der Sachlage. Wir/der Verein haben uns dann bei Joshi entschuldigt bzw. von dieser Veröffentlichung distanziert.


    Insgesamt also nichts, was man sich an die Brust heften könnte … aber jetzt, mit einem mehrjährigen Abstand: eine kuriose Erfahrung.

  • t.sebesta Überhaupt ein ganz wunderbares Buch (ich hab es im Original), das einen wesentlich breiteren Leserkreis verdient. Danke für die Vorstellung hier. :*


    Ich wußte gar nichts von den Problemen der deutschen Ausgabe, das ist ja sehr schade für die erste Veröffentlichung.

    Im Namen der Deutschen Lovecraft Gesellschaft e. V. habe ich ein Vorwort für das Buch verfasst: natürlich in Unkenntnis der Sachlage.

    Das würde mich brennend interessieren - magst du mir den Text mal schicken? Selbstverständlich behandle ich das vertraulich. [CTHu]