Michelle Paver: Teufelsnacht

  • Teufelsnacht

    Michelle Paver


    Verlag: ‎ Piper

    Erschienen: 28. Oktober 2021

    Broschiert ‏ : ‎ 384 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3492062946

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3492062947

    Originaltitel ‏ : ‎ Wakenhyrst


    Klappentext:

    »Maud beobachtete, wie ihr Vater die Treppe hinunterging, bewaffnet mit einem Eispickel und einem Geologenhammer und mit Mordlust im Herzen.«

    Suffolk, 1913. Das einsame Herrenhaus Wake’s End steht am Rande eines düsteren Moors, dessen flüsterndes Schilfrohr uralte Geheimnisse hütet. Die junge Maud wächst hier ohne Mutter auf und leidet unter ihrem herrischen und lieblosen Vater. Als dieser ein fürchterliches Verbrechen begeht, schweigt sie beharrlich. Dabei hat sie heimlich die Tagebücher ihres Vaters gelesen und weiß mehr, als sie zugibt. Doch auch Maud ist nicht frei von Schuld. Es wird Zeit, dass die ganze Wahrheit ans Licht kommt …

    Meisterhaft erzählt Michelle Paver eine unter die Haut gehende Geschichte von mörderischer Besessenheit und tödlicher Einsamkeit.


    https://www.piper.de/buecher/t…ht-isbn-978-3-492-06294-7


    Hat das Buch zufällig schon jemand von euch gelesen?



  • "Teufelsnacht" ist so, wie ich mir einen klassischen Schauerroman vorstelle.

    In Bezug auf den Aufbau der Geschichte bedeutet das: Direkt am Anfang wird die Katastrophe angekündigt (in diesem Fall sogar nicht nur angedeutet, sondern konkret benannt) und anschließend im Rückblick ausführlich erzählt, wie es dazu kam. Berichtet wird wechselweise in Form von Beschreibungen, Rückblenden und Tagebucheinträgen.

    Auch hinsichtlich der Themen und Elemente ist viel "typisches" dabei: Altes Herrenhaus. Isolierte Außenseiter-Hauptfigur. Natur (hier: Moor), die eine wichtige Rolle spielt und starken Einfluss auf die Menschen ausübt. Drohender Wahnsinn. Religion. Gesellschaftliche Zwänge. Schuld. Seelenqualen.


    Der langsame Spannungsaufbau, die Steigerung des Unbehagens (im Wissen, dass es ein böses Ende nehmen wird), die zwischenzeitlich auftauchende Frage, was Einbildung und was eventuell übernatürlich ist ... alles das ist der Autorin gut gelungen, wie ich finde.


    Kritisieren könnte man vielleicht, dass die Tagebucheinträge doch ziemlich konstruiert wirken (denn mit dieser Art von beschreibenden Texten würde niemand ernsthaft sein Tagebuch führen) oder dass es relativ wenige Überraschungen gibt.


    Aber wer eine ruhige und atmosphärische Geschichte ohne große Action oder permanente Schockmomente lesen möchte, kommt hier auf seine Kosten. Mir hat's gefallen.

  • Habs durch! Eine schöne fast schon altmodische Gothic Novel, die langsam in Rückblende Fahrt aufnimmt.

    Mit dem typischen Flair wie Moor, Mittelalter Text, sowie unterdrückten Gefühlen und viel mehr.

    War OK, ein Schnitzer fand ich störend. Das der Mooreinsiedler von Lily s Schicksal im Radio erfuhr,

    gabs damals noch gar nicht!

  • Ich kann mich Ender anschließen. Ich habe beim letzten PAN Mitgliedertreffen ein Seminar mit dem Titel "Dieses Haus hat Zähne! An Schauplätzen Spannung und Angst erzeugen" angeboten und Paver gelingt genau das, was gelingen muss. Sie etabliert einen passenden Schauplatz, das Moor mit dem Herrenhaus, an dem ich mich wohlgefühlt und angenehm gegruselt habe. Dazu die angesprochene Klammer, man lernt erst die alte Maud kennen und sieht ihren Weg, warum sie so wird, wie sie ist. Auch das gelingt gut, so dass ich viel Verständnis für ihren Wandel aufbringen konnte. Dazu noch eine Lovestory, die eine breitere Leseschaft ansprechen könnte, alles richtig gemacht.


    Ich lande bei 8,75 von 10 Aalen

  • ich bin gerade im ersten Drittel und hatte einstiegs etwas Angst, dass es zu simpel ausfallen könnte (auch die Prosa). Inzwischen bin ich aber von der Qualität überzeugt, vor allem, was die Erzählperspektive der jungen Frau angeht. Ich hoffe, dass es von hier ab in die Tiefe geht (auch was die Figurenzeichnungen angeht) und nicht zu sehr im Schwarz/Weiß der Elster endet. Die Vorzeichen stehen allerdings gut dafür.