• Hatte ich lange nicht mehr ... hab mich tierisch auf den Film gefreut und habe ihn nach 40 Minuten ausgeschaltet. Das Overacting in jeder Pore des Films, ja in dem Film selbst hat mich so derbe genervt. Und ich glaube, es war bewusst so überzogen, damit auch der letzte Trottel merkt, dass es sich dabei um eine Satiiiiiieeere handelt.


    1 von 10 Kometen

  • Ich liebe den Film sehr, hab ihn schon zweimal geschaut, sogar mit der Familie. Ich empfand ihn als fiesen Faustschlag in die Magengrube unserer Gesellschaft. Und naja, wir* Menschen in unserer Gesamtheit sind nun mal wirklich so doof, da braucht es die Holzhammermethode, um diese Erkenntnis in unsere dumpf gewordenen Schädel reinzukriegen.


    *also alle außer uns hier im Forum, natürlich ?(

  • Großartiger Film, großartig gespielt.
    Fast jede Figur war einfach nur zum hassen, die drei Hauptfiguren zu bemitleiden.

    Eine herrliche persiflage unserer Gesellschaft, wie sie sich seit vielen Jahren etabliert hat. Sehr treffend, davon sollte es mehr geben. Dieser Film hat das Prädikat: "besonders Wertvoll" und wird in 100 Jahren ein historisches Dokument sein, dass unsere Zeit 1:1 wiedergibt.

    • Offizieller Beitrag

    Für mich eine der größten Gurken aller Zeiten. Hier passte aber auch gar nichts. Angefangen vom schlechten Timing, über das Handeln sämtlicher Protagonisten, welche selbst für ihre Charaktere fragwürdig agierten, bis hin zu der ständig angezogenen Handbremse. Der Film weiß so gar nicht, was er sein möchte: Drama? Komödie? Satire? Für letztere ist er deutlich zu harmlos. Insgesamt halte ich da Mars Attacks für deutlich realistischer und satirischer.


    Zudem nervt mich die Synchrostimme von diCaprio immer mehr. Gerrit Schmidt-Foss (und auch sein Bruder, die Stimme von Ryan Reynolds) wird aktuell dermaßen verheizt, wie seinerzeit David Nathan.

  • Großartiger Film, wenngleich das Anschauen ohne Frage äußerst schmerzhaft ist. Denn so richtig satirisch ist das alles ja nicht. Nach vier Jahren Trump-Präsidentschaft, zwei Jahren weltweiter Pandemie, jahrzehntelangem Wissen um die Klimakatastrophe ... ist ja längst offensichtlich geworden, dass selbst die absurdesten, abwegigsten, schwachsinnigsten Szenen durchaus nicht übertrieben, sondern verdammt realistisch sind. Keine klassische Komödie also, aber ein Film, der viele - einflussreiche! - Faktoren unserer teils grotesken Gegenwart sehr gut auf den Punkt bringt.

  • Für mich eine der größten Gurken aller Zeiten. Hier passte aber auch gar nichts. Angefangen vom schlechten Timing, über das Handeln sämtlicher Protagonisten, welche selbst für ihre Charaktere fragwürdig agierten, bis hin zu der ständig angezogenen Handbremse. Der Film weiß so gar nicht, was er sein möchte: Drama? Komödie? Satire? Für letztere ist er deutlich zu harmlos. Insgesamt halte ich da Mars Attacks für deutlich realistischer und satirischer.


    Zudem nervt mich die Synchrostimme von diCaprio immer mehr. Gerrit Schmidt-Foss (und auch sein Bruder, die Stimme von Ryan Reynolds) wird aktuell dermaßen verheizt, wie seinerzeit David Nathan.



    Interessant ... wir sitzen auf derselben Seite des Tisches.

  • Es ist schon bemerkenswert, wie extrem unterschiedlich der Film hier bewertet wird. Von "Meisterwerk" bis "größte Gurke" scheint alles dabei zu sein. Da ich den Film auch eher positiv bewerte, würde mich natürlich interessieren, was genau die Kritikpunkte sind.


    Wo handeln die Charaktere unglaubwürdig? Da würden mich Beispiele interessieren.


    Wo ist der Film überzogen, wo findet sich Overacting? Ich empfand den Film insgesamt - im Abgleich zur Realität bspw. bestimmter Sendungen in den US-Medien - als ziemlich gedämpfte Darstellung, gehe da evtl. zusammen mit Ender in dieser Einschätzung, wenn ich seinen Post recht deute.


    Ich würde den Film zwar selbst auch nicht als perfekt beschreiben, jedoch muss man ja sagen: Das Anliegen des Films ist klar (im Gegensatz zu Royston Vasey schien mir die Agenda der Macher ziemlich deutlich), nämlich bestimmte soziale Tendenzen unserer Gegenwart darzustellen, gar nicht mal satirisch würde ich meinen, sondern simpel allegorisch. Und wenn uns das unzureichend oder unstimmig erscheint, dann liegt das vielleicht weniger am Film, sondern an einer Zeit, die nicht mehr hergibt als das.

  • Wo handeln die Charaktere unglaubwürdig? Da würden mich Beispiele interessieren.


    Unglaubwürdig fand ich die Charaktere nicht. Die Konstellation des Zusammentreffens ist aber stark überzeichnet. Die aggressive Nerd-Wissensschaftlerin, der tolpatschige Wissenschaftler, der ungewollt zum Medienstar wird und sofort einen Seitensprung mit der Fernsehmoderatorin hinlegt (ja, das fand ich sogar unglaubwürdig), die Präsidentin und ihr Berater, der abzockende General ... puh, das war mir einfach zu viel an Klischees.

    Wo ist der Film überzogen, wo findet sich Overacting?


    An jeder Stelle in meinen Augen. Haben mich bei den Sitcoms schon immer die AchtungbittelachendaswareinGag-Lacher genervt, geschieht es hier mal frontloaded. An die Lacher habe ich mich wahrscheinlich gewöhnt, aber, wenn das das neue BigThing bei Filmen sein soll (nehme ich nicht nur bei dieser Netflix-Produktion wahr, sondern auch bei diesem koreanischen Hype um diese Kinderspiele), dann behagt sie mir nicht, weil für mich die Haltung mitschwingt, dass die Empfänger bisschen dumm gedacht werden. Als wären sie damit überfordert, eine Satire ohne Erklärung erkennen zu können.

  • Ich möchte den Film ja gerne inhärent als perfektes Kunstwerk bezeichnen. Lässt man die technischen Details und Diskussionen weg (ich mochte ihn, aber die Umsetzung selbst war nicht das Gelbe vom Ei und schon sehr mit der groben Kelle), dann bleibt ein Film, in dem es darum geht, dass jemand vor dem Untergang warnt, und die Rettung daraufhin an unserer Gesellschaft scheitert. Transportiert man das eine Ebene höher, ist es ein Film, der uns davor warnt, dass der Untergang durch unsere Dekadenz dräut, über den wir dann in aller Breite diskutieren, ohne dass es etwas daran verändern würde, ohne Konsequenz darauf, wie wir die Dinge sehen. Das ist schon sehr elegant.

  • Die Konstellation des Zusammentreffens ist aber stark überzeichnet.

    Klar, hier werden - da ist der Film schon satirisch - Idealtypen gezeigt. Das hätte man vielleicht auch anders machen können, aber letztendlich wird dadurch möglicherweise am Deutlichsten, was gezeigt werden soll, die von diesen Individuen ausgehenden sozialen Dynamiken nämlich. So habe ich es jedenfalls verstanden. Die Frage ist auch, wo sich Klischees verbergen, wenn ein Derivat der Realität bzw. jüngst vergangenen Realität gezeigt wird. Ich denke da vor allem an die Präsidentin und ihr institutionelles Umfeld.


    Haben mich bei den Sitcoms schon immer die AchtungbittelachendaswareinGag-Lacher genervt, geschieht es hier mal frontloaded.

    Ich muss gestehen, dass ich gar nicht richtig verstehe, was du damit meinst. Wie eine Sitcom kam mir der Film nicht vor. Oder worauf willst du hinaus?

  • Die Mechanismen, wie man Satire oder Witze anzeigt. Das ist wahrscheinlich auch Geschmackssache und ich kann auch nicht behaupten, das ich grundsätzlich gegen Overacting oder total drüber bin. Monty Phyton zündet bei mir z.B. auch heute noch und nicht ausschließlich aus nostalgischen Gründen. Kurzum ich ich fand den Trabsfer von Humor und Kritik in einem zu überdeutlich gewollt.