• Die Erzählung von Hach "Die Menschenhaut" hat mein Interesse zu diesem Autor erweckt. Knappe Biografie liegt auch vor. R.N.Bloch hat den Autor hochgeschätzt.

    Lars Dangel findet die Einschätzung etwas übertrieben. Herr Schädel (Achilla Press) hatte ernste Probleme mit Erben des Autors. 4 Sampler von ihm laut R.N.Bloch sind so gut wie verschollen. Zu viele Geheimnisse um diesen Autor herum !


    Ich kenne nur 2 Erzählungen von Hach.


    Hat jemand zusätzliche Information zu seinen Werken und zu seinem Leben ?


    Wie gut sind die restlichen Erzählungen aus "Der Kopf des Maori" ?


    Ach, gerade habe ich festgestellt, dass das Digitalisat von dieser Zusammenstellung im Internet ausgelegt ist.

  • Zu dem Band Lichter im Nebel. Mären und Bilder, den es noch als Nachdruck gibt, kann ich einige Beschreibungen geben:


    Lichter im Nebel. Mären und Bilder. Von Arno Hach

    Hachs „Mären und Bilder“ bedienen sich klassischer Sagen- und Märchengestalten wie Waldgeister, Wassergeister oder Hexen, die auch allegorischen Charakter annehmen (s. „Schicksal“). Er entwirft häufig eine ideale Liebesbeziehung, die unweigerlich tragisch endet. Dergestalt stellt sich eine Routine ein, die schon bald den Schluss zulässt: es könne gar nicht anders sein.


    Herbst

    Ein Faun spielt den Menschen Streiche. Damit beeindruckt er die Waldfrau, damit – und mit seinem Sinn für Schönheit, der im Gegensatz zu seinem hässlichen Äußeren steht. Er baut für sich und die Waldfrau ein Haus und beide verleben einen schönen Sommer. Im Herbst zieht es ihn hinaus, die Jagdsaison hat begonnen und es ist seine Aufgabe, das Wild vor den Jägern zu schützen. Als er einen Jäger narrt – es ist derselbe Mensch, dem er im Frühjahr Bockmist statt Gold in die Tasche gezaubert hatte – erschießt ihn dieser. Die Waldfrau vergeht vor Kummer: ihre Tränen füllen das Tal, ihr Haar wird weiß und verwandelt sich in Sommerfäden.


    Schicksal

    Unermüdlich wird ein Zwerg von einer grausamen Riesin einen Berg hinaufgetrieben. Als er über einen Abgrund springen soll, entscheidet er sich, lieber in die Tiefe zu stürzen, als dieses Leben fortzuführen. Schon im Fall erhascht er einen Blick auf die andere Seite: dort liegt das Paradies und die Riesin eröffnet ihm, dass damit alle seine Leiden beendet gewesen wären und sie fortan ihm hätte dienen müssen. Zu spät. Hämisch lachend spaziert die Hexe bergab, um sich neue Opfer zu suchen: „So geht es fort – in alle Ewigkeit.“


    Die Spinne

    In einer Vollmondnacht begegnen sich die Sommerhexe und der Junker Unrast. Sie spinnt Liebesfäden und warnt ihn, sich darin zu verfangen. Denn, so sagt sie, wie die Spinne fange sie ihr Opfer, „stehl’ ihm das Herz aus dem Leibe, dann jage ich es von mir, und freue mich, dass es so elend geworden ist.“ Junker Unrast aber meint, er sei dagegen gefeit und eher müsse sie aufpassen, dass er sie nicht von sich jage als umgekehrt.

    Einige Zeit später treffen sie sich abermals: auf der Höhe eines Berges, der tatsächlich ein Krater ist, in dessen Tiefe ein zauberhafter See schimmert. Der Junker bittet die Sommerhexe, ihm ein Märchen zu erzählen. Sie erzählt, wie der Berggeist einst die Wasserfee begehrte, – diese ihn aber verschmähte. Die Fee verbündete sich mit den Winden und plante, die ganze Gegend – und auch den Berggeist – zu überfluten. Doch der machte ihr mit dem Graben in seinem Inneren einen Strich durch die Rechnung. Statt zu ertrinken, ergriff er die Wasserfee und seitdem sitzt sie gefangen auf dem Grund des Kratersees in einem kristallenen Palast.

    Während die Sommerhexe das Märchen erzählt, erkennt der Junker, dass er sich in ihren Liebesfäden verfangen hat: „So geschah es, dass der Junker Unrast zum Rasten kam, und dass die Sommerhexe das Hexen verlernte.“

    Die Geschichte endet mit dem Erwachen eines armen Mädchens aus der Stadt, das fremde Kinder unterrichten muss. – Die Ferien sind zu Ende und somit auch das Märchen. Doch der Berggeist ruht nicht und sehnt sich nach neuen Opfern. Das Mädchen stürzt sich in den See.


    Auf der Höhe

    Ein Klausner lebt mit seinem Faktotum, einem alten Mann, auf einem Berg. Während eines Wintersturms verirrt sich ein Mädchen auf den Berg. Der Klausner nimmt es zu sich, es bleibt, da der Schnee mittlerweile den Weg ins Tal gesperrt hat, den Winter über bei ihm. Und auch den darauffolgenden Sommer. Im nächsten Winter aber verirrt sich ein junger Bursche auf den Berg. Auch er findet Asyl in der Hütte des Klausners. Die jungen Leute verlieben sich und verlassen den Klausner. Der freilich ist erzürnt, vor allem deshalb, weil ihn einst ein guter Freund betrog und er seitdem die Menschen verachtet hatte.

    Im dritten Wintersturm vernimmt der Klausner wiederum eine menschliche Stimmte in der Nähe der Hütte. Diesmal will er sich nicht so aufnahmebereit zeigen. Er weist seinen Diener an, denjenigen, der Einlass begehrt, mit der Axt zu erschlagen. Gesagt, getan. Doch kurz darauf trägt der Alte die Leiche des Mädchens in die Hütte hinein: sie hatte zum Klausner zurückkehren wollen und war nun dessen Blindwut zum Opfer gefallen. Er küsst die Lippen der Toten und stürzt sich sodann mit ihr in den brausenden Abgrund.

  • Danke für eine tolle Darstellung !


    Zu meiner Schande muss ich gestehen,dass ich diese Buch schon lange auf meiner Regal habe. Nur bis jetzt immer wieder aufgeschoben, weil es thematisch für mich nicht vordergründig war.

  • Zu meiner Schande muss ich gestehen,dass ich diese Buch schon lange auf meiner Regal habe.

    Ein Umstand, der gerade in diesem Forum gewiss nicht als schändlich gilt. :)


    "Thematisch nicht vordergründig": Das passt jedenfalls. Denn mit der "Menschenhaut" und ähnlichem haben diese Geschichten nur sehr wenig zu tun. Mir ist noch gut in Erinnerung die Geschichte, die Robert Bloch für die Sammlung Jenseits der Träume, Suhrkamp, ausgewählt hat. Sie heißt: "Das Schloss an der Landstraße".