Vincent Preis - Quo vadis?

  • Da habe ich mit meiner Schätzung ja ganz gut getroffen. Für mich sind die Teilnehmer ausschlaggebend und nicht die Stimmpunkte.


    Wie aussagekräftig ist ein Preis, wo im Schnitt ca. 50 Personen abstimmen? Dafür der Aufwand? Zumal nicht alle Teilnehmer alles gelesen haben dürften. Versteh mich nicht falsch, aber gemessen an den Auflagen der Titel ist das verschwindend gering mit 0 Nährwert. Respekt, dass du für die paar Leute so viel Zeit investierst.

    Auch wenn sich die Diskussion wie du vorher schriebst im Kreis dreht: Die Anzahl der Abstimmenden sagt nur bedingt was aus. Die meisten der Werke sind aus dem Kleinverlagsbereich und haben geringe Auflagen, Ausnahmen bestätigen da die Regel. Ein Szenepreis ist halt eine übersichtliche Sache und es hat sich sogar gezeigt, das bei höherer Beteiligung die Ergebnisse eher mäßiger werden (mein subjektiv-objektiver Eindruck^^).


    Letzendlich ist es doch so: Ob eine Reihe wie Zwielicht erscheint oder nicht. Ob Vincent Voss bei Torsten Low Romane veröffentlicht oder nicht und ob Storysammlungen generell erscheinen (außer Sträter vielleicht) und Kurzgeschichten ganz allgemein, ob es die Goblin Press gibt oder die Edition Dunkelgestirn oder nicht, das ist für die Leute, die außer Stephen King und Sebastian Fitzek nix kennen, also für den größten Teil der schweigenden Konsumenten, egal. Denen ist auch das Phantastik-Literatur Forum peng, die sind auf Facebook oder Instagram.


    Für die Liebhaber des deutschsprachigen Horrors und der unheimlichen Phantastik dagegen, denen bedeutet all das was. Das Forum, die Bücher, das Schreiben, das Illustrieren, das darüber diskutieren und am Ende auch das dafür ausgezeichnet werden. Ich finde schon, das ist was wert.


    Ist nicht alles Bild Zeitung und RTL. Es gibt auch die kleinen Perlen und die sind nicht weniger Wert. Und genauso ist es doch mit dem Vincent Preis. Das Interesse ist da (natürlich in Maßen), auf dem Marburg Con sind bei der Verleihung immer viele Leute anwesend und viele freuen sich, das sie bei den Listen erfasst werden, das sie die kleine Aufmerksamkeit bekommen und auch anderen ihre Aufmerksamkeit (Lesen, etc.) geben. Das finde ich prinzipiell gut und das motiviert bisher auch, den Preis durchzuführen. Natürlich ist es schade, das nicht mehr Leute mitmachen. Und ich spreche jetzt nicht von 5000, so groß ist doch die Szene doch gar nicht oder vielleicht maximal wenn man alles mitzählt.


    Wie aussagekräftig, wenn ich mir die Replik erlauben darf, ist es, wenn beim ESC Millionen mitmachen und man das Siegerlied schon wieder vergessen hat, bevor es geendet hat?


    Na, man kann da wirklich unterschiedlicher Meinung sein. Aber ist dieses Forum hier, mit 312 Mitgliedern, weniger Wert als ein Forum mit 31200 Mitgliedern?

    Ich finde, das alles so einfach zu werten, da macht man es sich doch sehr leicht mit.

  • Ich finde die Quantität nicht immer entscheidend, sondern die Qualität. Solange die sichergestellt ist, hat der VP seinen Wert. Das sage ich nicht ausschließlich als Preisträger ;), sondern als Fan. Und nach meiner Beobachtung strahlt der VP über die Abstimmenden hinaus. Ist ein bisschen so wie mit dem Forum hier, dass auch eine geringe Reichweite hat und trotzdem hänge ich gerne hier ab.

  • Da habe ich mit meiner Schätzung ja ganz gut getroffen. Für mich sind die Teilnehmer ausschlaggebend und nicht die Stimmpunkte.


    Wie aussagekräftig ist ein Preis, wo im Schnitt ca. 50 Personen abstimmen? Dafür der Aufwand? Zumal nicht alle Teilnehmer alles gelesen haben dürften. Versteh mich nicht falsch, aber gemessen an den Auflagen der Titel ist das verschwindend gering mit 0 Nährwert. Respekt, dass du für die paar Leute so viel Zeit investierst.

    Kommentare wie diese sind aus meiner Sicht einfach nur traurig. Aber sie spiegeln vielleicht tatsächlich eine breite Szene- und Forum-Meinung wider.

    Ich möchte diese Meinung/ Einschätzung gerne mit einer Gegenfrage kommentieren: Wie viel "Wert" oder "Sinn" ergebe dieses Forum, wenn man nur die täglich (!) aktiven (schreibenden!) Nutzer zählen würde (nicht die Anzahl ihrer Beiträge)? Oder die tägliche Anzahl der Beteiligten an Forum-Chats?

    Ich bin in diesem Forum angemeldet und beteilige mich mit Beiträgen, um die engagierten Forum-Gründer/ Admins zu unterstützen. Das ist auch der Grund, warum ich den Vincent Preis nicht hängenlassen möchte.

    Es wäre für mich nicht schlimm, wenn beschlossen würde, heute um Mitternacht das Forum für immer zu schließen. Genauso täte es mir nicht weh, wenn es den VP nicht länger gäbe. Aber ich fände es zum <X, wenn die Beendigung/ Beerdigung nur an der fehlenden Beteiligung läge.

    Im Forum ist manchmal zu sehen, zu wieviel Zusammenhalt das Forum und die Phantastik-Szene in der Lage sein können, allerdings auch hin und wieder das Gegenteil.

    Ich gönne Michael seinen VP und den Forum-Admins ihr Forum genauso wie ich Autoren und Verlegern ihre Bücher gönne, Fanzinern ihre Zines, Hobby-Musikern ihre Songs und Alben, ... [Ber]

  • Worum dreht sich diese Diskussion eigentlich noch?


    Die Argumente sind doch längst mehrfach ausgetauscht, teils über Jahre.


    Das grundsätzliche Problem ist doch scheinbar auch nicht, ob der VP jetzt sinnvoll ist oder nicht. Das muss jeder für sich entscheiden. Viel mehr will ihn doch offenbar niemand wirklich veranstalten, da es ja eine ziemlich große Arbeit zu sein scheint.* Jetzt "erbarmt" sich Mammut scheinbar einmal mehr, aber so richtig zu wollen scheint er dann auch nicht, was ich gut verstehen kann. Für deine Mühen liebes Mammut definitiv vielen Dank, ich werde dieses Jahr im Rahmen meiner Möglichketen mit abstimmen.


    Nächstes Jahr werden wir dann vermutlich wieder die gleiche Diskussion führen, wie bzw. ob es nun weiter geht. Gestern im Chat zum Thema waren wir glaube ich zu viert bzw. zu fünft ( ralphomat ist ja leider an der mangelnden technischen Ausrüstung gescheitert). Das kann ja auch etwas zeigen.


    Naja, durch jammern ist noch nie etwas besser geworden.

    Folgender Vorschlag: Der VP könnte periodisch vergeben werden, alle drei oder vier Jahre einmal, rückwirkend sagen wir immer bis ein Jahr vor dem aktuellen Jahr (also z. B. Ende 2025 für die Zeit 2020-2024).


    Vorteile:


    • die Qualität der ausgezeichneten Werke wäre höher, womit der Preis mehr Aussagekraft hätte
    • man hätte mehr Zeit zum lesen und könnte auch vorab mehr Eindrücke durch Rezis sammeln, welche Bücher für den jeweiligen Abstimmenden interessant sind
    • es wäre weniger Arbeit und vermutlich finden sich eher Freiwillige
    • man erspart sich die jährliche Diskussion (hätten wir die hier verbrachte Lese- und Schreibezeit in den VP gesteckt, hätte es wohl für einen Großteil der ganzen Veranstaltung gereicht)


    Nachteile:


    • die Listen würden noch länger
    • es gäbe weniger Aufmerksamkeit (wobei die sich irgendwie meist um den Preis selbst, nicht um die Preisträger zu drehen scheint)



    *(Dabei weiß ich bis heute nicht, ob es am ehesten eine Fleißarbeit ist und ob sich diese nicht über ein Abstimmungstool o.ä. erledigen ließe)

  • Ich bin, was die Zukunft des VP betrifft, 100prozentig auf @Tintenkillers Seite.

    Der Vincent Preis DARF nicht sterben.

    Aber vielleicht wäre ein Ansatz für's Weiterleben, ihn EXKLUSIVER zu machen?

    Damit meine ich explizit: Nicht jede*r darf mitmachen, nicht jede*r kommt rein. Dürfte hie und da für schmollende Gesichter sorgen, aber DANN IST ES EBEN SO.

    Vielleicht sollte man auch die Listen komplett streichen. Die Partizipierenden geben ihre Stimmen ab, daraus ergibt sich die Short List. Ausnahme: zum Beispiel der Sonderpreis.

    Gegebenenfalls kann man die Endrunde auch auf Öffentlich stellen; so wäre eventuell die Gefahr geringer, dass Stimmen zum Beispiel "gekauft" werden.

    Was meint ihr?

  • Aber vielleicht wäre ein Ansatz für's Weiterleben, ihn EXKLUSIVER zu machen?

    Damit meine ich explizit: Nicht jede*r darf mitmachen, nicht jede*r kommt rein. Dürfte hie und da für schmollende Gesichter sorgen, aber DANN IST ES EBEN SO.

    Es dürfen ja aktuell nur Mitglieder dieses Forums mit stimmen. Das ist ja ein wenig exklusiv. Falls du konkretere Vorschläge hast, sag doch mal, wie du dir einen exklusiven Abstimmungskreis vorstellst?

  • Hallo zusammen

    Ich gehörte ja selbst mal zum Orga-Team des VP und habe mich in den Diskussionen hier zurück gehalten, weil ich beide Seiten verstehe und auch keine zündende Idee habe.

    Ich habe auch die letzten Jahre gar nicht mehr mit gestimmt, weil ich einfach viel zu wenig aus dem jeweiligen Zeitraum gelesen habe.


    Den Vorschlag von Tintenkiller finde ich super, dass man (die Forumsmitglieder hier) Werke mit Begründung für den VP vorschlagen kann. Quasi wie die Schauerliste nur eben aufs laufende Jahr beschränkt. So manche Gurke würde da schon rausfallen und es würde vielleicht mehr Spannung rein bringen. Zu sehen, wie 'sein Baby' am Ende abschneidet.


    Auch den Ansatz, den Preis wieder komplett unter den Schirm des Forums zu holen finde ich gut. Mit Grauen denke ich noch an die Massenstimmen, die von irgendwelchen Leuten per Mail kamen und die wir dann aussieben mussten.


    Die Gesamtlisten habe auch viele Freunde. Kann man die nicht einfach vom VP abkoppeln und in eigenen Threats führen? Wie die Liste der phantastischen Verlage. Als Nachschlagewerk sozusagen.

  • Zitat

    Falls du konkretere Vorschläge hast, sag doch mal, wie du dir einen exklusiven Abstimmungskreis vorstellst?

    Automatisch wären die Mitglieder des Forums dabei und wer sich sonst gerne daran beteiligen möchte, fragt an und dann muss entschieden werden, ob er oder sie dabei ist oder nicht. So bleibt vielleicht auch ein gewisses Niveau beim Abstimmen gewahrt. Finde aber auch Elmars Vorschlag sehr gut: AUSSCHLIESSLICH Forums-Mitglieder. Wer Bock hat, der meldet sich an, wem das Ganze dann letztlich doch nicht sooo wichtig ist, der verwirft es meist automatisch. So trennt sich direkt vorweg die Spreu vom Weizen.

  • Automatisch wären die Mitglieder des Forums dabei und wer sich sonst gerne daran beteiligen möchte, fragt an und dann muss entschieden werden, ob er oder sie dabei ist oder nicht. So bleibt vielleicht auch ein gewisses Niveau beim Abstimmen gewahrt. Finde aber auch Elmars Vorschlag sehr gut: AUSSCHLIESSLICH Forums-Mitglieder. Wer Bock hat, der meldet sich an, wem das Ganze dann letztlich doch nicht sooo wichtig ist, der verwirft es meist automatisch. So trennt sich direkt vorweg die Spreu vom Weizen.

    Ja, aber genau so machen wir es doch dieses Jahr:

    https://vincent-preis.blogspot…ln-des-vincent-preis.html

  • Ich habe auch die letzten Jahre gar nicht mehr mit gestimmt, weil ich einfach viel zu wenig aus dem jeweiligen Zeitraum gelesen habe.

    Das ist m.E. auch das Hauptproblem. Als Unterstützer des Vincent Preis muss man nämlich bis zum Nominierungsende die aktuellen Werke gelesen haben. Das ist die Grundvoraussetzung. Ich bin gespannt, dieses Mal bezieht sich die Wahl ja auf zwei Jahre und ob dadurch mehr abstimmen, weil die Leute ja eventuell mehr Werke kennen.

  • Das ist m.E. auch das Hauptproblem. Als Unterstützer des Vincent Preis muss man nämlich bis zum Nominierungsende die aktuellen Werke gelesen haben. Das ist die Grundvoraussetzung.

    Ich werfe mal ein paar Stichworte ein (da ein bissl in Eile, sorry): So ganz klar ist mir - selbst nach meiner Abstimmung beim vergangenen Preis - nicht, wann man eigentlich stimmberechtigt ist. Ich erinnere mich vage, eingeworfen zu haben, dass ich eigentlich alles kennen müsste, um meine Stimme abzugeben und die Antwort war (wenn ich mich falsch erinnere, bitte korrigieren!), dass es ausreiche, wenn ich das kenne, an das ich Punkte vergebe.


    Vielleicht enthalten sich ja potenziell Interessierte, weil sie falsche Vorstellungen von dem haben, was sie alles gelesen haben müssen?


    Eine Sache finde ich noch wichtig: Wie wäre es, eindeutig terminierte Deadlines / Phasen zu benennen:
    - Enddatum für Vorschläge / Nominierungen zum 15.1. des neuen Jahres und dann sagen wir vom 15.1. bis 31.1. oder ggfs. länger - die Wahlrunde zur Abgabe der Stimmen.


    Äußerst ungünstig finde ich, dass bereits gewählt werden kann, während die Nominierungsrunde noch offen ist. Das könnte dazu führen, dass Interessierte der Fairness halber und wegen der besseren Auswahl bis zum Schluß warten wollen, dann ist Weihnachten und Neujahr und über all dem Trubel geht die Stimmabgabe unter.


    Diese Phasen einzuschränken, mit genauen Daten und Deadlines zu kommunizieren und vor allem bis wirklich Jahresende zu warten, damit alle Werke nominiert werden können und zur Abstimmung stehen, dann die Liste schließen und dann abstimmen lassen, halte ich für besser als eine 'sukzessive' Wahl.


    P.S.

    Wenn der Preis bekannter gemacht werden soll, vielleicht sogar außerhalb der Con/Phantastikszene, sollten doch möglichst viele die Möglichkeit zur Wahl haben. Ist mit der Wahl eine Forenmitgliedschaft verbunden, ist es eben ein Forenpreis - selbst, wenn ich dieses Forum wirklich über alle Maßen schätze, widerspricht das vllt. etwas dem Wunsch nach einer breiter gefächerten Etablierung auch unter mehr Verlagen, die hier im Forum nicht / nicht so stark eingebunden sind.


    [CTHu]