Neuer Privatdruck von Robert N. Bloch: Frederick Cowles - Der Kadaver des Bischofs Louis

  • Robert Bloch hat einen neuen Privatdruck angekündigt:


    Frederick Cowles


    DER KADAVER DES BISCHOFS LOUIS


    Elf Geistergeschichten



    Herausgegeben, mit einem Vorwort versehen und aus dem Englischen übertragen von Michael Siefener



    Buchschmuck von Jörg Neidhardt



    Frederick Cowles (1900-1948), in Cambridge geboren, wurde später Bibliothekar am dortigen Trinity College. Während seiner Ausbildung lernte er M. R. James persönlich kennen. Seine Vorliebe für Gespenstergeschichten führte zu zwei eigenen Sammlungen (The Horror of Abbot's Grange, 1936 und The Night Wind Howls, 1938). Seine jamesianischen Geschichten sind mit einem Schuß Dennis Wheatley versehen, mit anderen Worten: Er liebte es deftig. Dies ist die erste Sammlung von Frederick Cowles in deutscher Sprache!


    Limitierte, numerierte und von Michael Siefener signierte Vorzugsausgabe von 75 Exemplaren, gebunden in schwarzes Leinen mit Rückenprägung und Schutzumschlag. Fadenheftung, gedruckt auf 100 Gramm Munken Werkdruckpapier. 171 Seiten. Erste Ausgabe.


    Preis: Euro 60,-


    Versand: Euro 3,-


    Versand (EU): Euro 6,-


    Ab sofort lieferbar.

  • Puuuh.... da müsste ich schon weit über meinen Schatten springen! Das erinnert an seinen ebenfalls deutlich teureren und von Michael Siefener übersetzten Band von Montague Summers. Da würde ich vorher lieber ein paar Lesermeinungen abwarten...

  • Ja, 60€ sind schon eine Ansage, ist zwar in Leinen mit Fadenheftung und auf besserem Papier, aber trotzdem ein stolzer Preis.

    Dafür scheinen die Geschichten alle bisher nicht auf Deutsch erschienen zu sein.

    Gab ja bisher nur 5 Erzählungen von Cowles in Deutsch.

  • Ich habe das Buch jetzt zur Hälfte gelesen und freue mich, dass das Glas noch halb voll ist, während ich gleichzeitig bedaure, dass es bereits halb leer ist.


    Die Geschichten sind in der Tat sehr unterhaltsam und routiniert geschrieben. Sicher thront über allem M. R. James, auch ein Schuss Algernon Blackwood ist dabei. Nur geht Cowles weniger ambitioniert zur Sache und erreicht nicht die Originalität seiner Vorbilder. Was er jedoch hat, ist ein fabelhaftes Gespür für Timing und die Länge einer Geschichte.

  • Etwas grobschlächtig

    Das kommt davon, wenn man stundenlang mit Dennis Wheatley über Satanismus disktutiert (s. Vorwort) … :)


    Bis auf die letzte Geschichte (die ja noch einmal besonders sein soll) habe ich alle durch. Man merkt, wie Cowles sich in seinem doch recht eng gesteckten Rahmen pudelwohl fühlte und dass ihm das Schreiben recht locker von der Hand ging — so jedenfalls mein Eindruck. Gelungen finde ich auch, dass jede Story mit einer kleinen Pointe oder einem Aha-Moment endet.

  • Ich finde gerade der Schuss Wheatley verleiht den Stories etwas, das die Geschichten moderner wirken lässt,

    als Sie vermutlich sind. Aber sie sind großartige Horror Stories, und die letzte "Dämmerung" hatte es in sich,

    ein kleines Highlight, diese Sammlung ist jeden Euro wert!

    Das schmale Kabinett der Phantasten Büchlein habe ich mir auch bestellt!

  • Immer, wenn ich in den letzten Monaten mal in der Stimmung für Geistergeschichten war, habe ich das Buch in die Hand genommen und eine einzelne Geschichte gelesen. Jetzt bin ich durch damit und kann mich den positiven Stimmen hier nur mit Nachdruck anschließen. Diese Übersetzungen waren absolut überfällig, und vielleicht handelt es sich dabei sogar um das beste Buch, das Robert Bloch in den letzten Jahren herausgegeben hat. Danke! Ich hoffe inständig, es wird weitere Ausgaben mit Geschichten von Frederick Cowles geben.

  • Ich habe mir "Draculas Rivalen" noch einmal hervorgeholt, um Cowles Der Vampir von Kaldenstein zu lesen. Die Geschichte beginnt sehr gemächlich mit der Beschreibung eines jungen Engländers und seiner Wanderung durch Deutschland. Als er nach Kaldenstein gelangt, ereilen ihn die üblichen Warnungen der Einwohner, ja nicht in das über dem Ort thronende Schloss zu gehen – ein Vampir wohne dort. Aber natürlich wird die Neugier des Mannes dadurch erst recht entfacht. Angesichts dieser Passagen hätte ich das Buch fast weggelegt, denn die Motivation grenzt schon an Leserverdummung. In der Folge scheint sich Cowles nicht ganz klar gewesen zu sein, ob er weiter auf eine klassische Atmosphäre setzt oder die Begegnung mit den Vampiren zur Groteske ausreizt. Das Ende jedoch ist äußerst ungewöhnlich und originell und weicht von üblichen "Vampir-Vernichten-durch-Pfählung"-Szenarien deutlich ab und überzeugt.