John Langan - Der Angler

    • Offizieller Beitrag

    Vorankündigung via Verlagsrundmail des Wandler-Verlags:






    "Der Angler" von John Langan


    Softcover/660 Seiten/Übersetzt von Michael Weh/inkl. Autoren - Interview

    Abe und Dan haben durch Krankheit und Unfall Frau und Familie verloren.

    In ihrer Trauer hilft ihnen das gemeinsame Angeln.

    Doch die Menschen der Gegend warnen sie vor einem ganz bestimmten Flussabschnitt, der auch als "Ort der Angler" bezeichnet wird.

    Dort steht der Liebe zu ihren Verstorbenen etwas Uraltes nahe ...

    Bram-Stoker Award Preisträger 2016

  • Shadowman

    Hat den Titel des Themas von „Vorankündigung: John Langan - Der Angler“ zu „John Langan - Der Angler“ geändert.
  • Inhaltlich ein tolles Buch, ich habe diese beunruhigende Mischung aus Lovecraft und King sehr genossen und freue mich schon auf weitere Übersetzungen dieses Autors.


    Leider lag das Buch schwer wie ein Backstein in meiner Hand, auch ließ es sich nur schwer offen halten, ohne es zu beschädigen. Dabei hätte man es leicht ein gutes Stück dünner machen können, indem man einfach Schrift und Zeilenabstand geringfügig verkleinert hätte und Silbentrennung zugelassen hätte. Dazu noch etwas dünneres Papier und das ganze wäre viel handlicher geworden.


    Aber trotz alledem ein großartiger Roman, den ich wärmstens zur Lektüre empfehlen kann.

    [skul] Dance to the beat of the living dead [skul]

  • Liebe Leute,

    ich bräuchte mal kurz eure Hilfe.


    Ich habe mir über den örtlichen Buchhandel DER ANGLER und FATHER VENN bestellt.

    Michael hat das auch netterweise direkt über den Verlag abgewickelt und verschickt.

    Im Buchladen stehen nun aufgrund der unorthodoxen Bestellmethode nur "sonstige Bücher" auf dem Kassenzettel.

    Einmal EUR 16 (für FATHER VENN) und einmal EUR 35,50 (!!!???).
    Leider ist der Wandler-Shop gerade im wohlverdienten Urlaub, so dass ich den Preis gar nicht verifizieren kann. Ich hatte EUR 17 oder 18 im Kopf für DER ANGLER.


    Kann mir das jemand bestätigen?

    Lieben Dank euch.


    Sorry, hat sich gerade erledigt. Es steht recht klein hinten auf dem Buch. Es sind EUR 17,-
    Hatte ich auf den ersten Blick übersehen.

  • Ich habe mir "Der Angler" kürzlich besorgt. In der Zweitauflage sinds nur knapp 400 Seiten und das Buch liegt somit gut in der Hand.


    Bin erst 40 Seiten in der Geschichte, aber wow! John Langan, von dem ich bisher nichts kannte, ist ein grossartiger Erzähler. Obwohl noch nicht viel geschehen ist, zieht mich sein Stil total in die Geschichte. Der Protagonist und seine kurze Ehe, wie er zum Angeln gekommen ist und mit dem Tod seiner Frau umgeht ... das ist schon intensiv geschildert. Freue mich auf die weitere Lektüre.


    Weiss jemand, ob bei Wandler eventuell auch Langans erster Roman oder Kurzgeschichtenbände geplant sind?

  • Ich weiss leider nicht, was sich geändert hat, da ich die Erstauflage nicht kenne. Am Anfang dieses Threads steht, dass der Roman 606 Seiten dick sein soll, daher habe ich die 2. Auflage überhaupt erst erwähnt. Vielleicht handelt es sich bei den genannten 606 Seiten aber auch nur um einen Schreibfehler.

  • Bin jetzt etwa in der Hälfte des Romans, also mitten im zweiten Teil. Darin werden historische Geschehnisse geschildert, die der eigentlichen Handlung zugrunde liegen. Einfach gesagt geht es um die Besiedlung eines Landstrichs durch europäische Einwanderer und den Einbruch des Übernatürlichen in deren Alltag.


    Nach wie vor halte ich John Langan für einen guten Erzähler, der seine Geschichte und das aufkommende Grauen sehr subtil aufbaut. Stimmungsmässig ist "Der Angler" top. Aber es zeigt sich für mich auch eine grosse Schwäche: Das Buch ist emotional flach, fast eine Flatline. Alles ist einfach schlecht und düster und voller Verzweiflung. Alles. Damit verliert das Buch bzw. die Handlung massiv an Bedeutung, denn das Leben ist nie emotional flach. Selbst in den schlimmsten Momenten geschehen komische oder lustige Dinge. Das echte Leben besteht aus unerwarteten Gegensätzen, die es erst ermöglichen Perspektiven zu entwickeln. Das Leben ist keine Einbahnstrasse, aber so fühlt sich "Der Angler" an. Für mich persönlich fühlen sich solche Geschichten letztendlich banal an. Daher mag ich zum Beispiel auch Lovecraft nicht besonders. Das hat nichts mit Kreativität oder dem Handwerk der Schreibkunst zu tun, sondern mit einer Vereinfachung der Realität. Für mich fällt das in die selbe Kategorie von Büchern (oder auch Filmen), die ein simples schwarz weisses Weltbild aufbauen.


    Trotz meiner Kritik freue ich mich auf die zweite Hälfte des Buchs, denn die übernatürliche Handlung und wo es hingeht interessiert mich natürlich auch.

  • Zeit für eine Pause.


    Das ganze Buch mäandert immer mehr vor sich hin und kommt nicht richtig vom Fleck. Auch neigt Langan dazu, dass er Dinge ankündigt und dann 3 Seiten Beschreibungen liefert, die eben fast nichts anderes tun, als die Örtlichkeiten zu beschreiben. Diese Beschreibungen sind intensiv und sprühen vor Kreativität, aber sie nehmen mir als Leser zum Teil die Möglichkeit, mir meine eigenen Gedanken und Bilder zu formen. Das ist natürlich Geschmackssache. Ich hatte beispielsweise meine liebe Mühe mit dem Herrn der Ringe, weil Tolkien mir keinen Raum für eigene Interpretationen lässt. Ein wenig lesen sich solche überdeutlichen Bücher wie Betriebsanleitungen.


    Was hingegen keine Geschmackssache ist, ist die Unart, dass in enorm langen unstruckturierten Textblöcken von einer zur anderen Person gesprungen wird. Mal denken sie, mal sprechen sie, mal kommen Beschreibungen der Gegend, und das alles wild durcheinander in einem Block, ohne dass es wirklich einen praktischen Nutzen hat. Mich irritiert das mehr, als dass es zum Lesevergnügen beiträgt. Als Leser sollte mein Fokus nicht auf die technische Seite gerichtet sein, sondern auf die Geschichte selbst.

  • Hab nach weiteren 50 Seiten abgebrochen. Um das klar zu sagen... ich finde das Buch alles andere als schlecht. Aber es ist einfach nicht (mehr) mein Ding. Geschichten und Filme, in denen alles einfach nur düster ist, funktionieren schon seit längerem nicht mehr gut bei mir. Diese einseitige Betrachtung von Situationen und Themen wirkt auf mich viel zu künstlich und beabsichtigt, so dass die Glaubhaftigkeit und damit auch das Drama darunter leiden.


    Wer's aber gerne auf kreative Weise ausführlich düster mag, der dürfte seine grosse Freude mit dem Angler haben.