„East of West“ von Jonathan Hickman, Nick Dragotta und Frank Martin ist eine großartige und aufregende Comic-Reihe. Schwer einzuordnen in ein bestimmtes Genre, etwa ein post-apokalyptischer Science-Fiction-Western mit Horror. Die Geschichte beginnt mit der Auferstehung der apokalyptischen Reiter in Amerika. Ein Amerika in der Zukunft. Bürgerkriege spalteten das Land in sieben Nationen, deren Regierungen sich um ihre eigenen Ziele bemühen und allem anderen feindlich gegenüber stehen. Die Geschichte ist ansprechend und rätselhaft erzählt, sodass dem Leser einiges an Durchhaltevermögen abverlangt wird. Kurioserweise hat’s mich überhaupt nicht gestört. Dazu tragen eine Vielzahl an beeindruckenden Figuren bei, denen Hickman genug Platz einräumt, damit sie sich entwickeln können. Und immer wieder gibt’s einen Aha-Effekt beim Zusammensetzen der vielen Puzzleteile. Ich hatte erst im vierten Band sowas wie einen Ansatz von einem Durchblick.
Die Zeichnungen passen perfekt. Ich konnte mich manchmal gar nicht sattsehen an den Landschaften, den phantastischen Figuren und den Farben. Dragotta beherrscht die Actionszenen genauso wie die eindrucksvollen, leisen Momente.
Die Serie ist neunteilig. Acht davon hab ich gelesen. Die ersten drei Bände sind auch auf Deutsch erhältlich. Auf Nachfrage beim Verlag wurde mir mitgeteilt, dass weitere Übersetzungen nicht geplant sind.
Überall konnte man letztes Jahr lesen, dass Amazon Studios eine Serie dazu plane. Hickman schreibe selbst am Drehbuch, so hieß es. Nun ja, ich werde vorm Bildschirm sitzen, sobald das Ding auf Sendung geht.