H. P. Lovecast Podcast

  • Ein Podcast-Format, dessen Titel wohl Bände spricht.


    Zitat

    The H. P. Lovecast Podcast is hosted by Michele Brittany and Nicholas Diak and is devoted to discussing the derivative works of H. P. Lovecraft, such as successor authors, comics, and so on. H. P. Lovecast is published three times a month, with the primary episode on the second Sunday, the supplemental Fragments episode on the fourth Sunday, and the Transmissions episode on the final day of the month.


    In der aktuellen Folge (06: Transmissions) ist Rahel Sixta Schmitz aka Pinkgogo anlässlich ihrer jüngst publizierten Dissertation zu Gast.

  • Nils und Pinkgogo


    Außerordentlich spannend, sehr speziell und dennoch breitgefächert! Vielleicht kannst du einen Link zum Buch posten (bzw. einer Bestellmöglichkeit)?


    Dass die Virus/Zombieinfection-Filme so viele Ähnlichkeiten zur Covid-Realität haben, ist sicher nicht verwunderlich. Die Produktionsfirmen/Drehbuchautoren werden auch recherchieren und sich überlegen, wie es am wahrscheinlichsten ablaufen würde und wenn die gut recherchiert / nachgedacht haben, sieht das identisch aus. (Skurril ist es dennoch.)


    Im Kontext des Buches sind doch bestimmt auch diese virulenten Anti-Vaxx-Ideen interessant, oder? Offenbar sind davon ja viele - ich las von 80% der evangelistischen Anti-Vaxx-Gemeinden in den USA - von Trollfarmen entfacht worden. Diese wissenschaftsfeindliche, religiöse Bewegung greift ebenfalls wie ein elektronischer Virus um sich (dazu noch drehen sich deren Alu-Hut-"Theorien" ja noch um das Thema 5G als Virus). Und tötet letztlich Menschen, die sich aus Kliniken auschecken oder eben Impfungen verweigern.


    Eigentlich sind diese elektronischen Themen im Horror gar nicht so mein Ding (ein Grund, aus dem ich viel historischen Horror schreibe, ist, dass Handys und das www plotmässig spannungstötend sein können), aber dein Buch klingt ja hochspannend.


    Kennst du Adam Nevills Last Days, Rahel? Da wird auch das Haunting unabhängig vom Haus (aber nicht von den Personen, von den es ursprünglich mal ausging, sei es auch über deren Tod hinaus) konzipiert,

  • Danke für deine Gedanken, Katla!


    Ganz vorneweg: Ja, moderne Kommunikationstechnologie ist für klassischen Horror ein echtes Problem - Handys töten so manchen Plot, treiben aber genau deswegen immer wieder an, neue Konzepte und Ideen zu entwickeln. Für mich daher ein zweischneidiges Schwert. Was ich wohl sehr gerne mag und daher immer wieder dahin zurückkehre: Horrorfiktionen, die diese Medien nicht nur thematisch "behandeln", sondern auch in die Erzählweise an sich einbinden. Wenn beispielsweise ein TV-Film wie Ghostwatch - wirklich eine exzellente BBC-Mockumentary von 1992 - das Medium Fernsehn an sich von innen heraus dekonstruiert. Denn genau dann werden solche Technologien eben nicht zu einem Plotproblem, sondern zu einem spannenden Novum.


    Zu den anderen Dingen, die du ansprichst: Es sind genau diese Ähnlichkeiten zwischen Zombiefiktion und aktueller Realität oder eben auch die virale Ausbreitung von Gerüchten und Fake News, an denen für mich deutlich wird, dass man Dinge wie "Infektion" oder "Virus" unbedingt auch metaphorisch betrachten muss. Dass es nicht nur biologische Mikroben, sondern auch infektiöses Gedankengut gibt - und dass das oftmals ähnlichen Regeln folgt wie die biologischen Verwandten. Denn, genau wie du sagst: Auch virale Fake News können letzten Endes über Menschenleben entscheiden.


    Zu Adam Nevill: Von ihm kenne ich leider viel zu wenig - um nicht zu sagen, nur die Filmadaptionen. Schande über mein Haus, aber ich habe mir fest vorgenommen, mich mit Nevill 2022 mehr zu befassen.

  • Ja, moderne Kommunikationstechnologie ist für klassischen Horror ein echtes Problem - Handys töten so manchen Plot, treiben aber genau deswegen immer wieder an, neue Konzepte und Ideen zu entwickeln.

    Ja, das Problem ist halt, dass die Figuren damit Taschenlampen, Land-/Stadtkarten, Notruf etc. zur Hand haben und Autoren dann Erklärungen brauchen, um das auszuhebeln: Kein Empfang (je nach Setting wird das schwer, Estland hat z.B. 100% Abdeckung), Akku alle, runtergefallen, vergessen ... Da das letztlich immer dieselben Erklärungen sind, ermüdet mich das automatisch, da erlischt jedes Interesse, noch bevor ich wirklich in den Plot eingestiegen bin.

    Wenn beispielsweise ein TV-Film wie Ghostwatch - wirklich eine exzellente BBC-Mockumentary von 1992 - das Medium Fernsehn an sich von innen heraus dekonstruiert.

    Videodrome <3!


    Lustig, mit den Flachbildschirmen werden keine Geistergeschichten mehr erzählt, oder? Die sind vllt. zu steril. (Flach an sich sollte ja kein Problem sein *gn*.)

    Nach dem Film schaue ich mal, danke. Kannte ich gar nicht.


    Nevill-Verfilmungen (ich kenne nur das unsägliche Ritual, da mag ich aber auch das Buch nicht) sind wirklich noch mal eine andere Sache als die Romane. Grad wie gesagt Last Days ist (vom Ende mal abgesehen) wirklich brillant und tatsächlich gruselig - so ein 'schlafe ich bei Licht?'-Grusel. Da gehts übrigens auch um einen Filmemacher, auch wenn das Medium nix mit dem Spuk zu tun hat. Im Film möglicherweise über Mockumentary erzählbar.