Schwerpunkt "Folk Horror" auf literaturkritik.de

  • Die Juli-Ausgabe von literaturkritik.de legt einen Schwerpunkt auf das Thema Thema "Folk Horror".


    In der vorliegenden Ausgabe widmet sich der Schwerpunkt von Literaturkritik.de einem zunehmend populären Genre, das erst seit gut zehn Jahren als solches definiert ist, auch wenn es schon seit langer Zeit auf die eine oder andere Weise existiert: Folk Horror.


    Mit dabei sind auch Texte zu Arthur Machen und Adam Nevill, dazu befasst sich auch der neu ins Leben gerufene Podcast der Seite mit dem Thema. Eine Liste mit allen Inhalten gibt es hier:


    https://literaturkritik.de/public/inhalt.php?ausgabe=202107

  • Der neuerdings gebräuchliche Begriff "Folk Horror" trifft auch auf wesentliche Beiträge zur Phantastik aus der Zeit des 3. Reichs zu (die Themen und Motive sind allerdings schon in gewissen konservativen Strömungen der 20er und 30er Jahre hierzulande zu finden).


    Eine Beleuchtung des deutschen/deutschsprachigen Folk Horror jener Epoche hätte in meinen Augen nahegelegen. Doch wer liebt es schon, Blut-und-Boden-Literatur zu lesen: sozusagen die Kehrseite der Medaille.


    Vielleicht ist die Schwammigkeit des Begriffs ein weiteres Problem. In seinem Machen-Text schreibt Sascha Seiler:


    Zitat

    Während James allerdings noch tief verwurzelt in eher konventionelleren, tradierten Horror-Stoffen scheint, erschafft Machen mit seiner Grundthematik, dem Aufeinanderprallen einer vorchristlichen, voraufklärerischen Archaik und des modernen Menschen, ein neues Feld in der Literatur.

    Das hört sich so an, als sei diese Vorgehensweise die Grundlage des Folk Horror. Eine solche Definition klammert jedoch die bewusst historisch gehaltene Erzählung aus. Filme wie "Blood on Satan's Claw" oder "Witchfinder General" — jedenfalls Meilensteine des Genres — funktionieren ja narrativ gänzlich ohne dieses beschriebene Aufeinanderprallen: es findet hier nur in der Aufnahme durch das Publikum (moderne Menschen) statt. Diese Konfrontation wiederum ist kein Alleinstellungsmerkmal des Folk Horror, sondern trifft grundsätzlich auf die historische Erzählung (Roman, Film, Spiel usw.) zu.


    Was meinst du Nils bzw. was meinen andere?

  • Ich habe mir hier nie Gedanken über Definitionen gemacht und gestehe, daran auch jetzt nur mäßig interessiert zu sein - aber ich schätze Explorationen und Gedankenspiele auf dem Wege dorthin.


    Du hast sicher Recht, Arkham Insider Axel , wenn du die Beschränktheit der Seiler'schen Bestimmung anmahnst. Vielleicht kann hier das Gespräch mit dem britischen Historiker weiterhelfen, der Seiler zwar in Teilen zustimmt, die Sache aber dann doch etwas breiter anlegt und auch auf zumindest einen der von dir genannten Filme zu sprechen kommt.


    Was meine Ansicht anbelangt: Ähnlich wie beim "Cosmic Horror" ist auch "Folk Horror" (oder "Pagan Horror", wie wir ihn weiland in Braunschweig durchlebten) eher eine besondere Form der Atmosphäre, die vielleicht gar nicht an phantastische Inhalte gebunden sein muss (ich denke gerade an Sam Peckinpahs "Straw Dogs") und die zwar zunächst auf Formeln zu bringen sein mag, wie in den Texten hier geschehen, hinwiederum aber doch gewiss auch durch zuvor gar nicht eingeschlossene Zutaten entstehen kann, würde ich vermuten. So, wie man eben nicht Lovecraft kopieren muss, um kosmisches Grauen zu evozieren, muss keiner wie Machen schreiben, um "Folk Horror" zu machen.


    Was deinen Third-Reich-Einwand anbelangt: Man hat sich beim Thema ganz offenbar auf ausländische Stoffe gestürzt. Ich sehe gerade in keinem der Beiträge Überlegungen zu "Folk Horror" aus deutschsprachigen Federn, wenn ich nichts übersehe.

  • Vielleicht kann hier das Gespräch mit dem britischen Historiker weiterhelfen, der Seiler zwar in Teilen zustimmt, die Sache aber dann doch etwas breiter anlegt und auch auf zumindest einen der von dir genannten Filme zu sprechen kommt.

    Richtig, dessen Sichtweise klärt die Gemengelage noch ein bisschen weiter auf. In puncto Arthur Machen widerspricht er Seiler ja sogar.

    Was meine Ansicht anbelangt: Ähnlich wie beim "Cosmic Horror" ist auch "Folk Horror" (oder "Pagan Horror", wie wir ihn weiland in Braunschweig durchlebten) eher eine besondere Form der Atmosphäre, die vielleicht gar nicht an phantastische Inhalte gebunden sein muss

    Stimmt, Horror muss nicht per se phantastisch sein. Und ein Film wie Wicker Man ist ja auch nicht phantastisch (und manche würden ihn noch nicht einmal als Horrorfilm sehen).


    Was deinen Third-Reich-Einwand anbelangt: Man hat sich beim Thema ganz offenbar auf ausländische Stoffe gestürzt. Ich sehe gerade in keinem der Beiträge Überlegungen zu "Folk Horror" aus deutschsprachigen Federn, wenn ich nichts übersehe.

    Meine schon länger gehegte Meinung ist, dass sich "die Forschung" – hier vertreten durch das Portal literaturkritik.de – nicht darüber bewusst ist und der Blick generell very british oder skandinavisch konzentriert ist. Dass in dem Podcast Argentinien ins Spiel kommt: das ist sicher interessant und spricht für die Internationalität des Phänomens.


    Was mich betrifft, so erscheint mir der Zugang zum deutschen Folk Horror (oder meinetwegen auch zur folkloristischen Phantastik) naheliegend und auch ertragreich. Ohne verdächtigt worden zu sein, sage ich, dass dieser Zugang kein nationales Bekenntnis o. ä. meinerseits darstellt.


    Tatsächlich überlege ich seit längerem, wie ich das Thema mal hier im Forum ansprechen könnte. Ich habe in den vergangenen Monaten einige Werke, die in Frage kämen und meine These unterstützen, gelesen. Na ja, kommt Zeit, kommt Rat.

  • Tatsächlich überlege ich seit längerem, wie ich das Thema mal hier im Forum ansprechen könnte. Ich habe in den vergangenen Monaten einige Werke, die in Frage kämen und meine These unterstützen, gelesen. Na ja, kommt Zeit, kommt Rat.

    Du findest sicher einen Weg und es klingt enorm spannend! Hättest du vielleicht jetzt schon eine Empfehlung aus deinen vergangenen lesemonaten für ein Stück deutschsprachigen Folk Horror(, das im besten Fall aber nicht nationalistisch trieft)?

  • Ich schließe mich Felix an, das klingt doch alles sehr schlüssig, relevant und spannend. Ich glaube kaum, dass du dich politischen Verdachtsmomenten aussetzt durch die Befassung mit diesem Thema. Die Stoffe liegen ja vor und auch literarische Minenfelder wollen sorgsam abgeschritten werden, besonders dann, wenn die blühenden Landschaften bereits beackert sind.

  • Hättest du vielleicht jetzt schon eine Empfehlung aus deinen vergangenen lesemonaten für ein Stück deutschsprachigen Folk Horror(, das im besten Fall aber nicht nationalistisch trieft)?

    Meine aktuelle Lektüre kann wohl in dem Zusammenhang erwähnt werden. Es handelt sich, so heißt es, um einen der wohl bedeutendsten Romane der nicht emigrierten SchriftstellerInnen: Schwarze Weide von Horst Lange, zuerst erschienen 1937.


    Im Mittelpunkt steht ein Schüler, fast schon ein junger Mann, der die Ferien bei seinem Onkel in dem schlesischen Dorf Kaltwasser verbringt. Als Ortsfremder hat er ein feines Gespür für die hier herrschenden Beziehungen und Konflikte. Er wird Zeuge, wie der heimtückische Mord an einem ungeliebten Bauern und Gläubiger vorbereitet wird – und greift doch nicht ein, um die Tat zu verhindern. Cut. Kurzes Intermezzo in der Stadt. Der 2. Teil des Romans spielt 10 Jahre später. Der Protagonist kehrt zurück nach Kaltwasser. Vorgeblich um den Hof, den ihm ausgerechnet der Ermordete vererbte, zu veräußern. Doch sein eigentlicher Plan ist, die Mörder zu stellen – um sich selbst und einen zu Unrecht Verurteilten zu entlasten.


    "Schuld" ist eines der zentralen Motive des Romans, den ich aufgrund seines urwüchsigen Settings – dem bewusst das städtische Zwischenspiel gegenüber steht – als Vertreter einer folkloristischen Literatur einordnen würde. Die titelgebende "Schwarze Weide" ist ein Fluss, der mittels Hochwasser eine destruktive gleichsam reinigende Gewalt entwickelt. Überhaupt gewährt der Autor den Naturphänomen ein großes Mitspracherecht bei den Belangen der Menschen und entwirft ein ständiges Wechselspiel zwischen den Figuren und ihrer ländlichen Umwelt. Das geschieht ohne regelrecht phantastische Merkmale, ist aber so symbolträchtig, mystisch und bisweilen dämonisch aufgeladen, dass man wohl von einem magischen Realismus sprechen kann.


    Keine Nebenbei-Lektüre, denn Lange erhebt die minutiöse Einzelbeobachtung – quasi einen Hyper-Impressionismus – zum Prinzip. Dadurch ergibt sich eine deutliche Entschleunigung. Wer am Ball bleibt, wird mit eindrucksvollen Bildern und manch gelungener Metapher belohnt.

  • Dass Götz Kubitschek sich für Lange engagiert, war mir bekannt. Gerechterweise muss man auch sagen, dass Schwarze Weide ebenso in der von Walter Jens und Marcel Reich-Ranicki herausgegebenen Bibliothek des 20. Jahrhunderts aufgenommen wurde. Der Roman bedient gewisse – nur gewisse – Topoi der herrschenden Literatur seiner Zeit. In ästhetischer Hinsicht würde ich ihn nicht als linientreu einordnen. Es ist, wie gesagt und angesichts Langes Biographie, kein leichtes Thema. Ich bin weder auf dem Standpunkt, alles zu verdammen, was zwischen 1933 und 1945 erschien noch hänge ich bedingungslos der Idee der "inneren Immigration" an.

  • Hans Watzlik wäre auch so ein Kandidat. Mit seinen Geschichten, die meist im rustikalen, bäuerlichen Milieu spielen. Nur war der Mitglied der NSDAP, was man aber seiner Sammlung Dämmervolk - Spukhafte Erzählungen nicht anmerkt.

  • Liebe Leute,


    boar, spannendes Thema, da hab ich mich auch in den letzten Jahren bissl reingedacht und grad leider keine Zeit ( Felix kann da ein genervtes Lied von singen, fürchte ich [LiZ]), da ganz einzutauchen. Würde mich aber auch ausgesprochen freuen, wenn das Thema einen Faden bekäme. Ich sehe absolut keine Gefahr, dass sich einer der hier engagierten politisch in die Nesseln setzt.

    Eine Beleuchtung des deutschen/deutschsprachigen Folk Horror jener Epoche hätte in meinen Augen nahegelegen. Doch wer liebt es schon, Blut-und-Boden-Literatur zu lesen: sozusagen die Kehrseite der Medaille.

    Den Begriff Folk Horror verbinde ich eigentlich mit rein postmodernen Werken, in denen eine bewusste Auseinandersetzung mit Historie/Kulturwisseschaft stattfindet. Letztlich ist das aber reine fuzzy logic-Definition meinerseits.

    Das hört sich so an, als sei diese Vorgehensweise die Grundlage des Folk Horror. Eine solche Definition klammert jedoch die bewusst historisch gehaltene Erzählung aus.

    Ich gehe mit, Axel.

    Diese Konfrontation wiederum ist kein Alleinstellungsmerkmal des Folk Horror, sondern trifft grundsätzlich auf die historische Erzählung (Roman, Film, Spiel usw.) zu.

    Stimmt, wenn man es auf das Wort 'Konfrontation' beschränkt (was im Horror wie auch im Drama und Thriller aber eh nötig ist). Aber man benötigt imA für Folk Horror ein aufklärerisches bzw. (post)modernes Bewusstsein, das zwei Lager schafft: Aberglauben vs Aufklärung.

    Wie man das jeweils verortet, steht auf einem anderen Blatt, wie ja so schon das Hexenproblem zeigt.

    - Klassisch ist das christliche Bürgertum (oder auch mal der Bauernstand) der Status quo, in das das Archaische, Heidnische a.k.a. Barbarentum einbricht. Logik vs Irrationalität. Wobei Christen dabei absurderweise die Rationalität für sich beantspruchen, obwohl sie nur den gleichen Wein in anderen Schläuchen asusschenken.


    - In der Postmoderne mit der Neubewertung von Anthropologie, Archäologie und Kunstwissenschaften bzw. auch der sekulären Kritik an abrahamistischen Religionen verschieben sich die Vorzeichen: Die überkommene, spießige, chauvinistische und letztlich verbrecherische (Genozid, Zerstrung anderer Kulturen), aber noch etablierte Religion ist auf der Gegenseite. Vorchristliche Gesellschaften im Folk Horror nicht als der einbrechende Schrecken, sondern als das Korrektiv, die Wiederherstellung des eigentlichen Status quo.


    Der Horror wird über das Infragestellen postmoderner Identitäten hergestellt, die sich als kritisch-aufgeklärt sehen. Es geht heute nicht mehr um den Clash zwischen zwei Glaubenskonzepten, sondern um die Gleichwertigkeit allen irrationalen Denkens (Christentum und Heidentum) gegenüber einer postmodernen Rationalität. Soweit zumindest in den Nordischen Ländern; wobei aber die Legenden dann als Realität in Sinne eines spekulativen Realismus etabliert werden: als selbstverständlicher Teil der aufgeklärten, postmodernen Welt, nicht als Gegenpart. Das Christentum wird aus diesen Narrativen meist ganz rausgeschrieben.


    Hier scheint mir ein Unterschied zum britischen Folk Horror zu bestehen, wo das Archaische ängstigen soll, an der (dünnen) Rationalität des modernen Menschen kratzt. Wie Axel sagte, sind das dezent verschiedene Konzepte unter dem gleichen Label.


    Die 'Hexen' schaffen ein ähnliches Problem (wie Hutton breits richtig anspricht): Welchem Konzept folgt man?

    - Dem christlichen, das man dazu noch in eine prä-/post-Hexenhammer Ära einteilen müsste (-> prä, Mittelalter: unschädlicher, rückständiger Aberglaube / Hexen real nicht existent vs post, frühe Neuzeit bis heute: Ketzerei = Schwerverbrechen gegen 'Gott' und die Kirchen / Hexen real existent)

    - Dem, was die Christen für heidnisch hielten, orientiert an den ersten Konkurrenzreligionen, innerhalb derer sie selbst wuchs: die der römischen und grichischen Antike. Sämtliche andere Religionen z.B. Nordwest- und Osteuropas wurden dementsprechend - bewusst oder unbewusst verfälschend - beschrieben. Dieses Konzept verfolgen z.B. Machen und Wicker Man noch, sie sind aber ahistorisch.

    - Dem tatsächlich (rekonstruierten) vorchristlichen Hexenglauben ... eine very slippery slope

    - Der Hexe, wie Himmler sie - zum großen Unmut des christlichen Hitler - definierte: von den Kirchen verfolgte unschuldige Hebammen und Kräuterfrauen; quasi eine sexistische Verfolgung solcher "mit altem Wissen". Diese ahistorische Legende übernahm leider die Frauenbewegung der 70er.

    - Die Hexe gemäß aktuellem historischen Bild: als Teil einer breiten Schnittmenge von den beiden christlichen Kirchen Verfolgter, wobei keine tatsächlichen magischen Fähigkeiten zugrunde liegen.


    Die letzte Definition ist die - leider - am seltensten in spekulativen Büchern/Filmen verarbeitete.


    Da eine ungezählte Anzahl Menschen (und Tiere) - evt. sogar 2 Millionen allein unter dem Vorwurf der Hexerei/Ketzerei - ermordet wurde, bzw. im Kontext eines "Heidentums" ganze Kulturen und Völker ausgelöscht wurden, rufe ich auch hier zu verantwortungsvollem Umgang mit diesen heute spekulativ verwendeten Themen auf. Also nicht nur im Zusammenhang mit der vergleichsweise kurzen, ebenso katastrophalen Zeit des Faschismus.


    Vielleicht kann hier das Gespräch mit dem britischen Historiker weiterhelfen, der Seiler zwar in Teilen zustimmt, die Sache aber dann doch etwas breiter anlegt und auch auf zumindest einen der von dir genannten Filme zu sprechen kommt.

    Das ist das einzige, das ich aus Zeitgründen bislang lesen konnte, sehr spannend!

    oder "Pagan Horror", wie wir ihn weiland in Braunschweig durchlebten

    Ist das eine Andeutung auf politische Ereignisse in der Realität? Falls du ein Buch/Film meinst, wäre ich interessiert.

    Stimmt, Horror muss nicht per se phantastisch sein. Und ein Film wie Wicker Man ist ja auch nicht phantastisch (und manche würden ihn noch nicht einmal als Horrorfilm sehen).

    Hm, aber Wicker Man ist doch spekulativ, wäre das nicht Phantastik?

    Meine schon länger gehegte Meinung ist, dass sich "die Forschung" – hier vertreten durch das Portal literaturkritik.de – nicht darüber bewusst ist und der Blick generell very british oder skandinavisch konzentriert ist.

    Auch hier gehe ich mit.

    Was mich betrifft, so erscheint mir der Zugang zum deutschen Folk Horror (oder meinetwegen auch zur folkloristischen Phantastik) naheliegend und auch ertragreich. Ohne verdächtigt worden zu sein, sage ich, dass dieser Zugang kein nationales Bekenntnis o. ä. meinerseits darstellt.

    Da bist du über jeden Verdacht erhaben, und man kann nicht alles ignorieren, nur weil die Nazis etwas missbraucht haben (das ist nämlich ne ganze Menge, von Runen über Trachten, von Legenden zu German Folk Music und letztlich sogar die aktuelle Form des Umweltschutzes). Das lässt sich doch alles im Kontext besprechen.

    Tatsächlich überlege ich seit längerem, wie ich das Thema mal hier im Forum ansprechen könnte. Ich habe in den vergangenen Monaten einige Werke, die in Frage kämen und meine These unterstützen, gelesen. Na ja, kommt Zeit, kommt Rat.

    ... kommt Attentat. :D Ich wäre außerordentlich interessiert.

    Du findest sicher einen Weg und es klingt enorm spannend!

    Sehe ich genauso, Felix.

    Hättest du vielleicht jetzt schon eine Empfehlung aus deinen vergangenen lesemonaten für ein Stück deutschsprachigen Folk Horror(, das im besten Fall aber nicht nationalistisch trieft)?

    Auch wenn ich nicht angesprochen bin, kann ich dir eine aktuellere Sammlung empfehlen: Tobias Könemann: Das schwarze Holz (schön illustriert). Ich hab hier was dazu geschrieben. [Cof] Ich merke grad, dass das Buch einen ganz wesentlich positiveren Nachklang hinterließ, als meine kleine Rezi klingen mag. Als Soundtrack beim Lesen empfehle ich Wöljager.

  • Katla Vielleicht sollte ich doch eher zurückhaltend mit dem Begriff Folk Horror operieren. Deine Sichtweise ist nachvollziehbar, vor allem Folk Horror als dezidiert postmodernes Phänomen zu betrachten.


    Folkloristische Phantastik gab es indes schon früher – streng genommen ist es das, was mich seit einiger Zeit beschäftigt; und hier speziell diejenige Literatur, die vor, während und nach den Jahren 1933 bis 1945 entstand. Die darin ausgetragenen Konflikte sind i. d. R. nicht religiöser Natur, sondern finden eher zwischen Tradition und Moderne statt.


    Der von col.race eingeworfene Hans Watzlik ist ein gutes Beispiel. Einge seiner Geschichten sind recht klassische Legenden. Gleichzeitg hatte er ein Händchen für die Schilderung unheimlich beseelter Naturzustände; unterm Strich war er auch ein historischer Erzähler par excellence. Oder kennst du irgendwelche modernistischen Anflüge von ihm, col.race ?

  • Vielleicht sollte ich doch eher zurückhaltend mit dem Begriff Folk Horror operieren.

    Oder besser ich! :*

    Eigentlich finde ich diese vielen, teils auch widerprüchlichen bzw. regional unterschiedlich gehandhabten Aspekte extrem spannend, und wollte nur ein paar Gedanken einwerfen. Zumindest in meinen Augen würde das offenbar echt komplexe Thema leiden, wollte man hier eine harte Vorab-Definition erzwingen (das jedenfalls liegt mir wirklich fern).

  • Katla Sorry, ich bezog mich mit der Äußerung tatsächlich auf das Filmfestival in Braunschweig, wo Axel und ich vor einigen Jahren eine Werkreihe sahen die betitelt war: "Pagan Horror at Midnight".