A.M.Frey "Dunkle Gänge"

  • Bei aller Handwerkskunst haftet den Büchern etwas Seelenloses an. Man merkt ihnen irgendwie an, daß die Produzenten gar nicht wissen, was genau sie herstellen, so ist z. B. beim Gabelentz das Erscheinungsjahr auf dem Rücken und beim Kosztolanyi

    der Übersetzer auf dem Cover mit abgedruckt. Auch zeigt das Softcover irgend ein beliebiges Motiv, das mit dem Inhalt überhaupt nichts zu tun hat.

    Also für den Sammler eher nichts, aber für den Leser unerreichbarer Titel sehr zu empfehlen.


  • Das Buch " Dunkle Gänge" ist angekommen und mich ein wenig unangenehm überrascht. Statt 12 Erzählungen gibt es hier nur 9. Das hängt wahrscheinlich mit der Ausgabe zusammen. Die erste Ausgabe erschien im Jahre 1913 und meine - 1921.

    Es fehlen : "Der Vater", "Mit beiden Masken" und "Das fremde Land".


    Sonst ist das Buch eine Reprint-Ausgabe in Fraktur. Die indischen Freunde sind nicht besonders zimperlich und haben sich einige kurze Vermerke mit einem Kugelschreiber auf der Innesetein des Titel-,Rückblattes erlaubt. Irgendwo innen sieht man Abdruck "Google".

  • Hallo in die Runde,


    ich weiß nicht, ob das hier irgendwo schon zur Sprache gekommen ist (scheinbar sind in diesem Thread ja einige Antworten verloren gegangen), aber bei der Quelle des Frey-Bandes handelt es sich mit einiger Sicherheit um die Bestände des "Hathitrust", einer Organisation, über die umfangreiche US-amerikanische Bibliotheksbestände online verfügbar gemacht werden, u.a. aus den Digitalisierungsinitiativen von Google. Für Nutzer aus den USA sind alle Bücher, die dort gemeinfrei sind, auch als Scans aufzurufen; für internationale Nutzer leider nur Veröffentlichungen vor 1896.


    Hier der Eintrag zu der 1921er Frey-Ausgabe bei Hathitrust:


    https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=njp.32101068571502


    ...und auch der erwähnte Gabelentz stammt wohl von dort:


    https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=hvd.hwxmzp


    ...genau wie die MAGISCHE LATERNE:


    https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=chi.37004494


    Generell ist es überraschend, wie viel SEHR obskurer Kram (wie dieses Bändchen aus dem Heidelberger Saturn-Verlag) seinen Weg in US-amerikanische Bibliotheken gefunden hat. Insofern ist der Hathitrust eine absolute Fundgrube; besonders hervorhebenswert ist auch die mächtige (Volltext-)Suchfunktion, die neben den gemeinfreien Inhalten auch die gesamten geschützten Inhalte referenziert, welche selbst in den USA nur über Bibliotheks-/Universitätsrechner zur Verfügung stehen...


    (Es gibt verschiedene Wege, wie man die gemeinfreien Bestände auch aus Deutschland nutzen kann, aber ich bin mir nicht sicher, ob diesbezügliche Hinweise hier erwünscht/erlaubt sind...?)


    Ich vermute, dass der Löwenanteil aller "Reprint"-Bücher, die von dubiosen Händlern auf Abebooks & Co. angeboten werden, aus dieser Quelle stammen.

  • Hallo Jolly.oddfellow,


    danke für den Hinweis auf diese Quelle. Das finde ich als Freund der deutschsprachigen Phantastik jener Zeit sehr aufschlussreich. Schade, dass man aus Deutschland diese Werke nicht einsehen kann. Würde ich gerne mal tun.


    Auf bald,


    Markus