Hugh B. Cave - Murgunstrumm (Festa Verlag)

  • Als Band 9 der Reihe Festa Special erschien im Januar 2021 der Band Murgunstrumm von Hugh B. Cave. Eine Vorstellung des Autors findet sich auf dem Zauberspiegel.
    Die Geschichte erschien erstmals 1933 in Strange Tales. Die Bücher erscheinen als gebundene Ausgabe mit Lesebändchen, ohne ISBN, sowie als E-Book, da aber wohl nur über den Verlag. Eine englische E-Book Ausgabe findet sich auf Amazon.

    Der Band ist mit einem Titelbild sowie Illustrationen von Lee Brown Coye, dessen Illustration zu Karl E. Wagners Sticks sich beispielsweise in Zwi3licht findet.

    Von Hugh B. Cave finden sich zum hier genannten Buch noch vier Kurzgeschichten auf Deutsch: Stragella (Denn das Blut ist Leben, Festa 2007), Der Kult der weißen Affen (King Kongs Rivalen, Pabel 1979), Die sanften Arme des Todes (Spezialitäten vom Horror-Grill, Pabel 1976) und Wartende Frauen (Ich bebe wenn du mich berührst, Bastei 1992). Letzterer Band habe ich gelesen und ich kann ihn bedenkenlos empfehlen, lasst euch vom Titelbild nicht abschrecken.

    Außerdem erschien 1981 die Sammlung Das Schnurren der Katze mit 8 weiteren Geschichten.

    Der Inhalt der Novelle Murgunstrumm, die Geschichte ist recht kurz, ist schnell erzählt. Ein Mann bricht aus der Psychiatrie aus und will beweisen, dass er nicht verrückt ist. Er sucht einen abgelegenen Gasthof auf, dort ist er vor sieben Monaten abgestiegen und wurde anschließend für verrückt erklärt. Unweit des Gasthofes gibt es eine Wirtschaft, der Wirt nennt sich Murgunstrumm und dort dinieren Vampire. Unser Ausbrecher lockt zwei Irrenärzte dahin, doch jetzt reicht es nicht mehr, seine Unschuld zu beweisen, sondern die Männer müssen um ihr Leben kämpfen.

    Die Geschichte ist irre spannend erzählt, man kann das Buch kaum aus den Händen legen. Inhaltlich ist es heutzutage doch recht bieder. Es gibt keine Hintergründe zu den Blutsaugern, die deftigen Szenen im Keller waren damals bestimmt aufsehenerregend, heute verfehlen sie ihre Wirkung immer noch nicht, aber sind natürlich von größeren Schrecknissen in entsprechenden Publikationen übertroffen.

    Wer eine spannende und einfach gestrickte Geschichte ohne großes Brimborium mag und dazu schön aufgemachte Bücher mag, macht hier keinesfalls etwas falsch. Doch zu hoch sollten die Erwartungen an die vorliegende Novelle nicht sein.


    https://defms.blogspot.com/202…-b-cave-murgunstrumm.html

  • Dieses Buch hatte ich mir auch fest für die Lesechallange vorgenommen, kam aber erst jetzt auf zwei langen Zugfahrten dazu, es zu lesen. Festa bewirbt es ja vollmundig als "Klassiker des Pulp Horror", als "eine der gruseligsten [Novellen] aus den Zeiten der amerikanischen Pulp-Magazine", illustriert von "dem wohl besten Horror-Illustrator des 20. Jahrhunderts". Das mag ja irgendwie nicht richtig falsch sein, es ist aber ziemich dick aufgetragen und weckt Erwartungen, die weder der Text noch die Illustrationen erfüllen können.

    Dass die Geschichte "irre spannend erzählt sei", wie Michael vor mir kommentiert, habe ich leider nicht so erfahren. Der Anfang ist toll, ohne Frage, aber schon nach wenigen Seiten flacht das Buch ziemlich ab. Cave scheint damals stark von dem Medium Film und dessen damaligen Möglichkeiten beeinflusst worden zu sein. Der ganze Horror und damit auch der Clou der Geschichte ist nämlich rein visuell orientiert und die Figuren haben vor allem die Funktion, dem Leser Augen zu geben und zu sehen. Emotionalität und damit eine Verbindung zu den Figuren wird in dieser Schaukastenliteratur nicht aufgebaut – oder zumindest hat es bei mir kurz nach dem Ende nicht mehr funktioniert. Das ist schade, versprach mir die Novelle doch etwas anderes zu sein, und so beende ich die diesjährige Lesechallange mit einem unbefriedigenden letzten Titel. Wenn aber jemand dennoch Interesse daran hat, gebe ich das Buch gerne weiter.