The Mist - TV Serie auf Spike (Stephen King)


  • The Mist

    nach einem Roman von Stephen King

    Spike, USA 2017. Eine Staffel mit 10 Episoden, danach eingestellt

    Cast & Crew

    Trailer original

    Trailer deutsch


    Ich bin auf Dailymotion zufällig über die Pilot-Episode gestolpert und hab mir das angesehen, ohne viel zu erwarten, einfach um abzuschalten [Ich verkneife mir, daraus ein böses Wortspiel zu machen.]. Die Vorlage kenne ich nicht, Kritiken erwähnen aber, dass sich die Serie massiv vom Roman entfernt, Protagonisten kickt oder verändert, ebenso wie die paranormalen Figuren und wohl auch maßgeblich den Hauptplot.


    Dass die Serie eingestellt wurde, wundert mich kein Stück, das dürfte unter den Low 5 aller Sendungen sein, die ich je ohne abzubrechen sah.


    "Plot": Eine spießige US-amerikanische Kleinstadt wird von einem dichten Nebel heimgesucht, in dem Menschen und Tiere getötet werden. Die Getöteten kommen teils als fressgierige, amoklaufende Zombiemonster zurück (ohne Geisterlogik, der gehäutete Hund aus dem Intro bleibt zumindest tot). Vollkommen davon abgelöst und unzusammenhängend geht es aber hauptsächlich um die ganz alltäglichen Probleme der Menschen dort.


    "Charaktere": Siehe Photo ... rumstehen und blöd glotzen. Ich scheue mich, hier von 'Schauspielern' zu reden. Das muss eine B oder C Liste sein. Wofür die arme Cast allerdings nix kann, ist, dass sie klischeebeladene Pappkameraden zu verkörpern haben, die jeweils in extremen Gegensatzpaaren angelegt sind: der pansexuelle GothNerd und der GOP-Papa bzw. die tumb chauvinistischen Footballer; die alte Esoteriktante und ihr rationaler, bäriger Ehemann; der verständnisvolle Alternativ-Vater und die leicht hysterische, over-protective Mutter (die bestimmt ein Geheimnis hütet, das mit sexueller Gewalt zusammenhängt *schnarch*), rassistische Cops und der missverstandene Schwarze (der natürlich geschlagen, verhöhnt und in U-Haft genommen wird); und als Hauptfigur ein Teenagemädel, die alles gleichzeitig ist: schüchtern, verklemmt, eigenständig, aufbegehrend, mopey, liebevolle Schwester, melancholisch, pragmatisch ... herrje. Character Soup in nur einer Person.


    Penetrant drängen sich aktuelle politische Themen und generelle Alltagsprobleme in den Fordergrund, die ganze Geschichte mit dem Nebel ist null im Konzept verankert und hat - bislang - auch keinen symbolischen Meta-Zusammenhang zu irgendetwas da aus der realen Welt bzw. zu den angerissenen Themen. Das hat mal ein paar kurze Szenen (damit die Zuschauer nicht einschlafen?), und dann geht es weiter wie gehabt - ohne irgendeinem Thema gerecht zu werden - mit:

    Sexismus, sexueller Gewalt (oder auch nicht), Rassismus, Gleichberechtigung in heterosexuellen Partnerschaften, Kleinstadt vs Großstadt, nicht-binäre Sexualität, Sportler vs Intellektuelle, Generationenkonflikte, PTSD bei Soldaten, Artensterben / Umweltschutz und ... Mülltrennung.


    Spannung: nicht vorhanden. Eine Zombieszene in der Shopping Mal ließ sich ganze 10 Minuten vorher absehen. Die Mall als Setting hat eigentlich schon alles verraten: draußen Nebel, Leute laufen raus, der Rest schließt sich ein, Nebel kommt bis zur Glastür, Zombie knallt gegen Glastür und verschmiert Blut daran. [LiZ] Und so gedreht, als wäre das noch nie gefilmt worden.


    Die CGI sind grottig - zumindest beim Nebel hätte man in vielen Szenen viel effektiver mit Trockeneis oder Rauch arbeiten können, als gerade das auch noch digital zu lösen.


    Herrje ... Trash kann ja wunderbar unterhaltsam sein, aber das war so jenseits, dass es nicht mal als 'so blöd, dass es wieder gut ist' anzuschauen war.

    Fazit: :thumbdown: Minus 10 von 10. :(

  • Jana Oltersdorff Hehe, freut mich sehr.


    Ich bin absolut kein King-Fan, aber auch ganz sicher, dass er das professioneller aufgezogen hat.

    Wobei der Fokus auf US-amerikanische Alltags- bzw. Kleinstadtprobleme und ein damit thematisch nicht zusammenhängendes 'Böses' ja durchaus sehr typisch für ihn ist (Cujo und Christine z.B.)