• Als ich in den Ankündigungen des Wandler Verlags las, daß eine Neuausgabe von T.E.D. Kleins Erzählung „The events at Poroth Farm“ geplant sei, habe ich mich sehr gefreut, war die erste Ausgabe dieser ausgezeichneten Geschichte doch in etwas fragwürdiger Übersetzung in einem Vampir TB erschienen.

    Nun hoffe ich auf eine gelungene Neuübersetzung. Die tolle Geschichte ist es allemal wert.

    Leider ist Kleins Werk wirklich sehr übersichtlich. Neben der „Poroth Farm“ erschien in Deutschland lediglich der Erzählungsband „Verschwörung der Götter“, der sehr zu empfehlen ist und der Roman „Morgengrauen“, der eine wesentlich erweiterte Fassung der „Poroth Farm“ darstellt und der leider erhebliche Längen aufweist.

    Ich fand ihn aber trotzdem ganz gut.

    Es erschien dann lediglich noch eine Erzählung in einer SF-Anthologie, die mir aber nicht bekannt ist.

    „Verschwörung der Götter“ und „Poroth Farm“ kann ich euch nur ans Herz legen, das ist alles sehr lesenswert.


  • Ich bin in der Anthologie "Schreibtischtäter" (hieß die glaube ich und keine wirkliche Ahnung mehr, warum ich mir die damals überhaupt gekauft habe) von Akif Pirincci aus der Krabbelkiste völlig unvorbereitet über Kleins Kurzgeschichte "Nadelmanns Gott" gestolpert.

    Das Ding hat mich sowas von abgeschossen und meine Liebe zur phantastischen Kurzgeschichte mit begründet. Für mich auch immer noch die stärkste Story in "Verschwörung der Götter".

  • Da Klein hier gerade vermehrt diskutiert wird, möchte ich noch auf einen schönen Band mit Artikeln, Kritiken und Aufsätzen aus seiner Feder hinweisen.




    Die im Buch enthaltenen Texte sind thematisch angenehm breit aufgestellt. Klein schreibt über Mark Twain und Arthur Machen ebenso wie über Charles Manson und Christoph Ransmayr. Ramsey Campbell würdigt er, wie er seine alma mater - die Brown University in Providence - kritisiert. Er rügt Tierquälerei im Film, gibt einen Überblick über die Geschichte der Ghost Story, führt in die phantastische Schriftstellerei ein und denkt über Poesie nach.


    Viele der Texte entstammen journalistischen Tätigkeiten Kleins, der u. a. für das Twilight Zone Magazine schrieb (bzw. es auch eine Zeit lang herausgab) und Beiträge in der New York Times veröffentlichte. Oftmals handelt es sich aber auch um Vor- oder Nachworte (z. B. für Arkham House). Die Kritiken erschienen größtenteils in Sci-Fi-Entertainment, aber auch in der Washington Post. Wie es der Buchtitel und das literarische Ahnenerbe gebieten, befasst sich ein großer Abschnitt des Buches mit H. P. Lovecraft. Eine schöne Sammlung mit vielen interessanten Stücken, die vielleicht auch Auskunft darüber geben kann, warum Klein - der ja wohl vorrangig als Schriftsteller wahrgenommen wird - "nur" ein relativ schmales Werk veröffentlicht hat. Als Kritiker, Journalist und Autor sekundärer Annäherungen hatte er in den vergangenen Jahrzehnten offenbar nicht eben wenig zu tun.


    Ich gebe zu, mir das Buch seinerzeit vorrangig wegen eines enthaltenen Beitrags zu Robert Aickman gekauft zu haben. Der kurze Erlebnisbericht mit dem sprechenden Titel "An Afternoon with Aickman" hielt, was er versprach. Besonders berührt hat mich auch Kleins Bericht über den letzten Besuch bei einem bereits geistig wirren Donald Wandrei. Dieser trägt die klirrende Überschrift: "A Haunted House".

  • Da Klein hier gerade vermehrt diskutiert wird, möchte ich noch auf einen schönen Band mit Artikeln, Kritiken und Aufsätzen aus seiner Feder hinweisen.

    Dieser Band würde mich ebenso interessieren wie Kleins Erzählungen. Und dann der Titel "Providence after Dark" — das ließe sich doch auch hier im Zuge der Lovecraft-Rezeption vermarkten, sollte man meinen.